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Fesselnde Liebe - Teil 2

Fesselnde Liebe - Teil 2

Titel: Fesselnde Liebe - Teil 2
Autoren: Katelyn Faith
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Vertrauen ist Mut.

1

    Die Blondine auf Gregs Schoß wirft mir so giftige Blicke zu, dass sich mein Magen verkrampft.
    » Nächste Woche ist unsere Premiere, Gwen. Und leider fehlt uns immer noch eine Schauspielerin für diese Rolle. Willst du es wirklich nicht versuchen?« Gaby, die Theaterchefin, reicht mir ein Senfglas mit Weißwein und lächelt dabei so flehentlich, dass ich tatsächlich über ihren Vorschlag nachdenke. Greg grinst, während seine linke Hand über den Rücken seiner Verehrerin streichelt.
    » Das wird sie niemals tun, Ma, das weißt du. Außerdem müsste sie mich dann küssen.«
    Blondie kichert albern, sieht jedoch plötzlich beunruhigt aus. Als ob von mir irgendeine Gefahr ausginge. Sehr witzig!
    »Es ist nur eine winzige Rolle, zwei Sätze. Und du wärst perfekt dafür! Ich würde dich wirklich gern mal auf der Bühne sehen und nicht immer nur hinter der Bar.«
    Gaby lässt einfach nicht nach, und noch bevor ich weiter darüber nachdenken kann, höre ich mich auch schon sprechen .
    » Klar. Warum nicht?« Das Blut schießt mir in die Wangen, aber die Worte sind eindeutig aus meinem Mund gekommen. Jesus, aus welchen Untiefen meines Hirns kamen die?
    » Was hast du gesagt?«, fragt Greg und schiebt Blondie tatsächlich zur Seite, um mich mit gerunzelter Stirn anzusehen.
    » Klar. Warum nicht?«, wiederhole ich, als wäre das vorhin nicht laut genug gewesen. Oder als ob ich mich selbst davon überzeugen müsste, es so zu meinen.
    Gaby entfährt ein freudiges Quietschen. »Das ist großartig, Gwen! Ich habe schon überlegt, ob ich die Nebenrolle aus dem Stück streiche, aber mir würde sie sehr fehlen! Sie ist wichtig für die Weiterentwicklung des männlichen Protagonisten.«
    Gabys enthusiastisches Gerede über ihr selbst geschriebenes Werk rauscht an mir vorbei wie Radiomusik. Hinter meinen Schläfen pocht es, während ich Greg so locker wie möglich ansehe. Er wirkt so unglaublich irritiert, dass ich mir ein Grinsen kaum verkneifen kann.
    »Du weißt, dass wir uns dann küssen müssen?«, fragt er in eine von Gabys Redepausen hinein und löst damit heiteres Gelächter in dem kleinen Raum aus. Sogar Hamish, der miesepetrige Hausmeister, grinst mich breit an. Und Greg wird ... rot! Ich möchte innerlich schreien, weil mich ein seltsames Triumphgefühl erfasst.
    » Darauf hatte ich spekuliert«, sage ich so ungerührt wie möglich und trinke von meinem Weißwein.
    Gaby rutscht unruhig auf ihrem Stuhl hin und her. Wahrscheinlich fragt sie sich, welche Drogen ich neuerdings nehme, von denen sie nichts weiß. Ich sollte mir eine Antwort überlegen, falls sie mich tatsächlich ...
    »Ach, das wird toll! Du und Greg auf der Bühne. Zusammen! Ihr habt eine perfekte Chemie, ihr zwei ...«
    Gregs Mund steht jetzt sperrangelweit auf, als ob er darauf wartet, dass ihn jemand füttert. Vorzugsweise mit Asbest. Die Blondine, die von seinem Schoß gehüpft ist, wäre eine gute Kandidatin dafür.
    Ich bin etwas irritiert wegen seines Gesichtsausdrucks, hoffe aber, dass er nur positiv von mir überrascht ist. Ich werde im Rampenlicht stehen, und ich werde Greg küssen! Vor aller Leute Augen! Meine Arme fangen an zu kribbeln vor lauter Vorfreude, und ich stelle mir Cats Gesicht vor, wenn ich ihr das nachher erzähle.
    Vielleicht wird mir der Fortschritt mit Greg dabei helfen, endlich meine dämliche Fixierung auf Adrian Moore loszuwerden. Ich meine, das kann nicht normal sein, was ich hier seit zwei Wochen mache. Jeden Morgen nach dem Aufstehen setze ich mich zuerst an meinen Computer, gucke bei Facebook nach, ob er was gepostet hat, und rufe meinen Google-Alert auf. Es gibt viele Neuigkeiten im Moment, weil ein Filmstudio die Rechte an seinem Roman erworben hat und sich die Fans nun in Spekulationen ergehen, wer die Hauptrolle spielen wird. Adrian selbst ist der am häufigsten vorgeschlagene Darsteller, obwohl er gleich bekannt gegeben hat, dass er sein mageres Schauspieltalent nicht unter Beweis stellen wird. Vielleicht war die Aussage der Ausschlag dafür, dass ich mich nun meinerseits gern mit der Schauspielerei probieren möchte? Was verstehe ich schon von meinem Gehirn!
    Ich habe außerdem ein paar Mal bei ihm angerufen, nur, um seine Stimme zu hören. Und natürlich sofort wieder aufgelegt, nachdem er ans Telefon gegangen ist. Danach leide ich dann mindestens zwei Stunden lang, was ich jedoch niemandem gegenüber zugeben darf. Nicht einmal Cat weiß davon! Zum einen ist sie zu beschäftigt mit ihren
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