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Der Mann mit dem goldenen Colt

Titel: Der Mann mit dem goldenen Colt
Autoren: Ian Fleming
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Original
    Autor: Ian Fleming
    Titel: ^e Man with the Golden Gun
    Jahr: 1965
    Sprache: englisch
    Vorlage
    Übersetzung: Willy ^aler aus dem Englischen, 1966 Verlag: Scherz Verlag Bern - München - Wien, 5 . Auflage 1982 ISBN: 3 - 502 - 55862-0
    eBook
    Version: 1.00 Testversion ID 2
    Korrekturen sind immer willkommen.
    1
    Vieles im Geheimdienst wird auch vor den ranghöchsten Beamten geheimgehalten. Nur M und sein Personalchef wissen wirklich alles, was es zu wissen gibt. Der letztere hat die Aufgabe, die Geheimakte zu führen, das sogenannte »Kriegsbuch«, damit im Fall von ihrer beider Tod die Gesamtheit dessen, was den einzelnen Abteilungen zur Verfügung steht, ihren Nachfolgern zugänglich ist.
    James Bond zum Beispiel wußte nichts über die Abteilung im Hauptquartier, die mit dem Publikum zu unterhandeln hatte - mit Betrunkenen, Verrückten, ehrlichen Bewerbern um Aufnahme in den Geheimdienst und feindlichen Agenten, die sich einschmuggeln wollten oder sogar Mordabsichten hegten. An diesem kalten klaren Novembermorgen sollte er die Zahnräder der Maschinerie gründlich zu spüren bekommen.
    Das Mädchen in der Zentrale im Verteidigungsministerium stellte den Hebel auf »Warten« und sagte zu seiner Nachbarin: »Schon wieder so ’n Narr, der behauptet, er sei James Bond. Sagt, er will mit M persönlich sprechen.«
    Die Ranghöhere zuckte die Achseln. Seit vor einem Jahr der Tod von James Bond in den Zeitungen berichtet worden war, hatte die Zentrale zahlreiche Anrufe erhalten. Es hatte sich sogar ein aufdringliches Frauenzimmer gefunden, das bei jedem Vollmond Botschaften Bonds vom Uranus durchgab, wo er in Erwartung seiner Aufnahme in den Himmel anscheinend steckengeblieben war.
    »Gib ihm den Verbindungsoffizier, Pat.«
    Die Sektion Verbindung war das erste Rad in der Maschine, das erste Sieb.
    Die Telefonistin meldete sich wieder: »Einen Augenblick, Sir. Ich verbinde Sie mit einem Beamten, der Ihnen vielleicht helfen kann.«
    James Bond, der am Rande seines Bettes saß, sagte: »Besten Dank.«
    Er hatte einige Verzögerung erwartet, ehe er seine Identität beweisen konnte. »Oberst Boris« hatte ihn schon darauf vorbereitet. Boris war der Mann, der in den letzten paar Monaten nach Beendigung von Bonds Behandlung im luxuriösen Institut auf dem Newski Prospekt in Leningrad um ihn bemüht gewesen war.
    Eine Männerstimme meldete sich: »Hier Captain Walker. Was kann ich für Sie tun?«
    James Bond sprach langsam und deutlich: »Hier Commander James Bond. Nummer 007. Würden Sie mich bitte mit M oder seiner Sekretärin, Miss Moneypenny, verbinden. Ich möchte eine Verabredung treffen.«
    Captain Walker drückte auf zwei Knöpfe seitlich an seinem Telefon. Der eine setzte ein Tonbandgerät für seine Abteilung in Gang, der andere alarmierte einen der diensthabenden Beamten im Bereitschaftsraum der Spezialabteilung von Scotland Yard, er solle mithören, den Anruf orten und den Anrufer sofort beschatten lassen. Es war jetzt Sache von Captain Walker, die Unterhaltung mit seinem Gesprächspartner wenn irgend möglich auf fünf Minuten auszudehnen. Walker war ein äußerst erfahrener Mann vom Militärgeheimdienst, der Verhöre von ehemaligen Kriegsgefangenen leitete.
    Er sagte: »Ich fürchte, ich kenne keine dieser beiden Personen. Sind Sie sicher, die richtige Nummer zu haben?«
    Geduldig wiederholte James Bond die Regent-Nummer, die die Hauptverbindung des Geheimdienstes nach außen darstellte. Ebenso wie vieles andere hatte er sie vergessen gehabt, aber Oberst Boris kannte sie, und er hatte sie auf die erste Seite mitten ins Kleingedruckte seines gefälschten britischen Passes schreiben lassen, der seinen Namen als Frank Westmacott, Direktor einer Gesellschaft, angab.
    »Ja«, sagte Captain Walker verständnisvoll. »Das scheint zu stimmen. Aber ich fürchte, ich kann die Personen, mit denen Sie sprechen wollen, nicht ausfindig machen. Wer sind diese Personen? Dieser Mr. Emm zum Beispiel - ich glaube nicht, daß wir jemanden dieses Namens im Ministerium haben.«
    »Wollen Sie denn, daß ich es buchstabiere? Sind Sie sich darüber im klaren, daß ich über eine unverwürfelte Leitung spreche?«
    Irgendwie war Walker von der Sicherheit in der Stimme des Sprechers beeindruckt. Er drückte auf einen weiteren Knopf. Eine Glocke klingelte, so daß Bond sie hören konnte. Er sagte: »Bleiben Sie bitte einen Augenblick am Apparat. Ich habe jemanden auf meiner zweiten Nummer.«
    Captain Walker verband sich mit dem Chef
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