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Das Erwachen des Dunkeltraeumers

Das Erwachen des Dunkeltraeumers

Titel: Das Erwachen des Dunkeltraeumers
Autoren: S. G. Felix
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drehend, im Raum schwebten. Antilius konnte bei diesen vielen Lichtpunkten nicht mehr den Ausgang erkennen. Seine Augen ertrugen diese extreme Helligkeit nur schwer.
    Er drehte sich mehrmals und verlor dann völlig die Orientierung.
    »Was soll das?«, rief er.
    »Was suchst du?«, fragte eine verzerrte Stimme. Sie hallte laut durch den Raum.
    »Sprich! Was suchst du? Wer bist du?«
    Das kam ihm nur allzu gut bekannt vor. Er erinnerte sich wieder an seinen ersten Traum.
    »Wo bin ich hier? Mit wem spreche ich?«, fragte er mit fester Stimme zurück.
    »Wir sind die Späher.«
    »Was erspäht ihr?«
    Darauf bekam er keine Antwort. Vermutlich stellte er die falsche Frage. »Was ist eure Aufgabe?«, fragte Antilius unsicher. Er bemerkte erst jetzt, dass er es geschafft hatte, die anfängliche Rollenverteilung umzudrehen. Er stellte jetzt die Fragen.
    »Wir wachen über die Zeit.«
    »Die Zeit? Warum?«
    »Weil wir ein Teil von ihr sind.«
    Antilius’ Augen gewöhnten sich allmählich an die Helligkeit.
    »Zufälligerweise suche ich etwas, das mit der Zeit zu tun hat.«
    »Ich suche jemanden, der durch die Zeit gereist ist.«
    »Er hat versucht die Zeit zu stören. Das haben wir ihm nicht erlaubt. Wir dulden keine Zeitreisen«, sagte die Stimme prompt.
    »Ihr wisst also von ihm. Was bedeutet das? Wo ist er?«
    Die hellen Lichtpunkte pulsierten kontinuierlich weiter.
    »Er ist nicht mehr in der Zeit.«
    »Das verstehe ich nicht. Was habt ihr mit ihm gemacht?«
    »Er ist vor uns geflohen. Er hat sich in den verschiedenen Zeiten vor uns versteckt. Wir konnten ihn nicht finden. Jetzt ist er fort.«
    »Fort? Heißt das, ihr habt ihn umgebracht?«
    »Nein. Er selbst hat sich in der Zeit verloren. Und jetzt ist er außerhalb der Zeit, dort, wo wir ihn nicht finden können.«
    Antilius kratzte sich am Kopf. Er verstand einfach nicht, was die Stimme mit ihren hallenden Worten versuchte, ihm zu erklären. Er betrachtete fasziniert die vielen hellen leuchtenden Punkte, die ihn umringten. Er war sich sicher, dass jeder von ihnen eine Art Auge oder gar ein einzelner Späher sein musste.
    »Er hat die Zeit gestört, sagtet ihr. Was bedeutet das?«
    »Er benutzte das verbotene Tor.«
    »Wisst ihr auch, warum er die Zeitreise gemacht hat?«
    »Seine Absicht ist für uns nicht von Bedeutung. Wir wachen nur über die Zeit.«
    »Für mich ist es aber von sehr großer Bedeutung und das sollte es für euch auch sein.«
    Die Antwort war Schweigen.
    »Der Mann, der das verbotene Tor benutzt hat, hat es nicht aus eigenem Willen getan. Er wurde dazu gezwungen. Jemand anderes möchte sich des Zeittores bemächtigen.«
    Die Sphären schwebten scheinbar unberührt, von dem was Antilius sagte, durch den Raum. »Die Zeit ist es, über die wir wachen. Die Zeit und nichts anderes.«
    »Aber versteht ihr denn nicht? Das Zeittor ist in Gefahr! Wenn ich mit Brelius nicht sprechen kann, dann kann euch vielleicht niemand mehr helfen.«
    »Wie ist dein Name, Mensch?«
    »Mein Name tut nichts zur Sache. Ich will wissen wo Brelius ist!«
    »Im Zeittor.«
    Antilius wurde stutzig. »Soll das etwa bedeuten, dass ich durch das Zeittor gehen muss, um mit ihm zu sprechen?«
    »Der Weg zu ihm führt durch das Tor. Du darfst es aber nicht benutzen«, dröhnte die Stimme herrisch.
    »Wo kann ich ihn finden?«
    »Du darfst die Zeit nicht stören. Die Zeit ist es, über die wir wachen.«
     »Ich möchte ja auch nicht die Zeit stören. Ich will nur Brelius finden. Könnt ihr mir nicht helfen? Es könnte in eurem eigenen Interesse sein! Ein anderer Fremder könnte für alle Inselwelten eine Bedrohung darstellen, wenn er das Zeittor für seine Zwecke missbraucht.«
    »Geh jetzt!«, war die lapidare Antwort. Das Pulsieren der Lichtpunkte wurde intensiver. Das Drehen der leuchtenden Kreise wurde schneller.
    »Wollt ihr einfach zusehen, wie diese Welt zerstört wird? Alles Leben könnte vernichtet werden und ihr, ihr könntet auch vernichtet werden.«
    »Unsere Absichten gehen dich nichts an. Sag uns deinen Namen!«
    Antilius überlegte, ob es klug wäre, seinen Namen preis zu geben. Wenn er es tun würde, dann würden die Späher vielleicht Vertrauen zu ihm fassen.
     »Ich heiße Antilius«, sagte er.
    »Das kann nicht sein. Diesen Namen gibt es nicht.«
    »Doch es gibt ihn. Und zwar nur ein einziges Mal auf ganz Thalantia.«
    Die Späher schwiegen einen Moment und schienen nachzudenken, oder sich geräuschlos zu beraten.
    Dann sagten sie: »Antilius ist nicht dein
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