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Das Erwachen des Dunkeltraeumers

Das Erwachen des Dunkeltraeumers

Titel: Das Erwachen des Dunkeltraeumers
Autoren: S. G. Felix
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richtiger Name.«
    »Woher wisst ihr das?«
    »Das können wir dir nicht sagen. Geh jetzt!«, riefen nun dutzende Stimmen auf einmal mit donnernder Lautstärke.
    Die leuchtenden violettfarbenen Kugeln umschwebten ihn weiterhin lautlos, so als ob sie ihn genauer betrachten wollten.
    Antilius drückte den müden Rücken durch, um Entschlossenheit zu demonstrieren. »Gut. Wenn ihr mir nicht helfen wollt. Dann werde ich es auch allein schaffen. Stellt euch mir nicht in den Weg«, drohte er und staunte gleich darauf über diesen Satz.
    Die Stimmen zögerten. Fast hatte es den Anschein, als ob sie verunsichert wären. »Das Tor der Zeit zu benutzen, ist kein leichtes Vorhaben. Es ist tief in der Erde versteckt und wird von der Dunkelheit bewacht. Die Dunkelheit treibt einen gestandenen Mann in den Wahnsinn, wenn er ihrer nicht würdig ist!«
    »Ich bin auch nicht davon ausgegangen, dass es leicht werden würde.
    »Deine Entscheidung entspricht nicht deiner Natur. Geh wieder zurück, wo du hergekommen bist! Störe nicht die Zeit!«
    Jetzt war sich Antilius sicher, dass hier etwas faul war. Diese Wesen wollten ihn loswerden. Sie wollten nicht, dass er Brelius suchte. Seine Entschiedenheit beunruhigte sie. Seine bloße Anwesenheit irritierte sie. Und sie schienen kein Mittel zu haben, um ihn aufzuhalten. Hätten sie eines gehabt, dann hätten sie Brelius das Zeittor nicht betreten lassen. Aber da gab es noch eine andere Möglichkeit: Sie könnten aus irgendeinem Grund gewollt haben, dass Brelius das Zeittor aktiviert.
    Doch egal was ihre Beweggründe waren, Antilius musste es selbst herausfinden.
    »Dass ich mich nicht einmischen soll, habe ich schon einmal gehört«, sagte er.
    Eine Pause folgte, in der Antilius im Zeitraffer seine Gedanken sortierte. »Nun denn. Es ist alles gesagt. Werdet ihr mich wieder gehen lassen?«
    »Uns zu verlassen, steht dir frei. Wir haben am diesen Ort, keine Macht über dich.«
    »Aber vorhin habt ihr mich nicht gehen lassen. Die Tür unten war versperrt«, sagte Antilius misstrauisch.
    »Die Tür war nur zu deiner Sicherheit versperrt.«
    Die hellen Sphären gerieten in Schwingung und bewegten sich anschließend wieder auf ihre Ursprungsquelle zu, über Antilius’ Kopf. Ein größerer leuchtender Ball sog alle kleineren wieder in sich auf und verlor immer mehr an Leuchtkraft, bis er schließlich verschwand.
    Antilius ging gedankenverloren wieder die Treppe hinab. Kurz vor Erreichen der Tür, sprang diese von selbst auf und gab ihm den Weg nach draußen frei. Er seufzte erleichtert auf.
    Es war Tag. Der Mond war verschwunden. Ist so viel Zeit verstrichen?
    Unmöglich.
    Antilius lugte zunächst wachsam aus dem Steinturm heraus, um sich zu vergewissern, dass die Piktins fort waren. Als er der Meinung war, es sei sicher, lief er rasch zurück in die Richtung, aus der er gekommen war. Zumindest glaubte er, dass es die richtige Richtung war.
    Er drehte sich noch einmal um, um sich den Stalagmitenturm aus der Ferne bei Tageslicht anzusehen. Aber der Turm war fort. Der Wald sah aus, als hätte es den Turm hier nie gegeben. Als hätte Antilius ihn nie betreten.
    Was geht hier bloß vor sich?, dachte er.

Die Strafe der Zeit
    Antilius ging weiter und spürte bei jedem Schritt den stechenden Schmerz in seinem rechten Fuß. Er blickte an seinem Bein hinab und konnte ohne genaues Hinsehen erkennen, dass der Knöchel geschwollen war.
    Nach einer sehr langen Weile vernahm er freudig Gilberts Stimme, ohne die er wohl niemals seinen Spiegel wieder gefunden hätte. Er lag an dem Hang, an dem der Meister ihn verloren hatte.
    »Antilius! Du meine Güte, ich hätte nie gedacht, dass du so schnell laufen kannst!«, rief Gilbert aufgeregt.
    »Das wusste ich bis dahin auch noch nicht. Weißt du was mit Pais geschehen ist?«
    »Ja, Pais lebt noch. Er hat vor kurzem noch meinen und deinen Namen von irgendwoher gebrüllt. Ich habe versucht zurückzurufen, doch er hat mich wohl nicht gehört. Ich denke, er sucht uns.«
    »Gut«, sagte Antilius beruhigt.
    »Als der Spiegel aus deiner Tasche geschleudert wurde, und du nicht mehr zurückgekommen bist, habe ich gedacht, das wäre dein Ende. Ehrlich. Wie bist du den Viechern bloß entkommen?«
    Antilius hielt sich den Spiegel vors Gesicht und entlastete sein rechtes Bein. »Ich bin mir nicht sicher. Es war sehr seltsam. Plötzlich tauchte vor mir ein riesiger Fels auf, der die Form eines Stalagmiten hatte.«
    »Der Stein der Zeit? Dort wo die Späher leben?«, fragte
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