Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das erste Mal und immer wieder

Das erste Mal und immer wieder

Titel: Das erste Mal und immer wieder
Autoren: Lisa Moos
Vom Netzwerk:
gegenüber.
    Oben war nachträglich ein Whirlpool eingebaut worden. Alles war dort schwarz, und es gab bequeme, beheizte Liegeflächen um den Pool herum. Marion trug ein langes Kleid und sah sehr elegant aus. »Was zieht man denn hier so an?«, fragte ich sie und war mir nicht sicher, die richtige Garderobe gewählt zu haben.
    »Schon in Ordnung, so wie du bist, aber etwas peppiger darf es schon sein. Du erinnerst eher an die Erstkommunion als an eine Lustdame.«
    Lustdame … ich?
    Dann standen wir in der Bar. Es war kein Mädchen zu sehen. »Die anderen lümmeln sich in der Küche rum«, erklärte sie mir. Wir setzten uns erst mal, und Marion spendierte mir einen Piccolo, eine kleine Flasche Sekt. Die konnte ich brauchen, nervös trank ich in hastigen Zügen. Ich hatte am Nachmittag das erste Mal hier angerufen und schon erklärt, dass ich keinerlei Vorkenntnisse hätte. »Wenn du mal nicht fahren kannst, schläfst du einfach hier«, erklärte sie mir und teilte mir das Zimmer Nummer drei zu.
    Die Bar wurde um 16.00 Uhr am Nachmittag geöffnet und um 5.00 Uhr morgens geschlossen. Oft war aber auch dann noch ein Gast da, dann blieben nur Marion und das betreffende Mädchen, die anderen konnten natürlich Feierabend machen. Es gab zwei Schichten, die eine musste um 16.00 Uhr da sein und konnte gegen 23.30 Uhr gehen, wenn sie das wollten. Die anderen sollten bis spätestens 21.00 Uhr da sein und mussten dann bis zum Morgen bleiben. Wer wann kam, sprach man in der Regel lasch untereinander ab, es waren jedenfalls immer Mädchen da. Allerdings niemals über 15, da die Bar nicht allzu groß war und, wie mir Marion erklärte, auch eine Auswahl getroffen wurde. Wahllos nahm man hier keine Mädchen, und fast war ich froh, dass ich privilegiert schien.
    Die Musik ging aus, und es gab Gemecker aus der Küche. Marion wechselte die CD und erklärte mir, dass sie die Barfrau sei und welche Funktionen sie hier hätte. Früher hatte sie selber mal »vor« der Theke gesessen, war aber später eine Beziehung mit dem Barbesitzer eingegangen und arbeitete seitdem ausschließlich hinter dem Tresen.
    Meine Nervosität ließ langsam nach. Das nette Geplauder von Marion und der Piccolo taten seine Wirkung. Wir kamen zum geschäftlichen Teil. Wenn es klingelte, war es üblich, dass sich die Mädels um die Theke setzten. Der Gast wurde in der Regel nur von der Barfrau angesprochen. Auch konnte er ihr sagen, mit welchem Mädchen er sich unterhalten wollte. Insbesondere, wenn er zum ersten Mal hier war. Natürlich konnte er auch ein Gespräch mit einem Mädchen beginnen, wir jedoch durften vorher niemals animieren. So konnte der Gast sich in Ruhe umschauen und fühlte sich weder bedrängt noch sonst irgendwie unter Druck gesetzt, erklärte sie mir weiter. Selbstverständlich wurde er spätestens beim zweiten Drink darauf hingewiesen, in welchem Etablissement er sich hier befand. Die Bar sollte niemals, auch nicht spätnachts, als »Absacker-Zone« oder Kneipe angesehen werden.
    Marion brachte mich in die Küche. Dort saßen vier weitere Mädchen. Hatte ich gedacht, man würde sich gegenseitig mit Misstrauen oder Feindseligkeit begegnen, so wurde ich eines Besseren belehrt. Alle begrüßten mich mit einem fröhlichen Hallo, und bald saß ich beim Essen, und wir alle waren ins Gespräch vertieft. Ich hörte mir so dies und das an und war erstaunt, dass es völlig normal schien, sich zu verkaufen … sich zu verkaufen …
    Alle Mädchen waren sehr hübsch und doch völlig unterschiedlich. Eine hatte Megabrüste und auch sonst rundliche, füllige Formen. Die andere wieder hatte lange, glatte schwarze Haare und ein Kindergesicht, obwohl sie schon 20 war. Ich war zwar niemals wirklich vollbusig geworden, fand auch meine Nase nie hübsch, war aber schlank und groß. Ich hatte lange Beine, und nachdem mir ein Mädchen »richtige Nuttenschuhe« angezogen hatte, sahen sie in den Strümpfen sogar richtig sexy aus. Ich übte am Küchentisch die ersten Schritte auf den 12 cm hohen Absätzen. Unsere Späße wurden unterbrochen, als es klingelte. Alle stürmten an die Theke, und ich wackelte hinterher. Herbert betrat die Bar und wurde von allen mit einem fröhlichen Hallo begrüßt. Er orderte einen Cognac und sah sich um. Sein Blick fiel auf mich und er fragte Marion: »Neu?« – »Ja, Herbert. Lisa ist ein nettes Mädchen und zum ersten Mal hier. Es ist überhaupt ihr erster Tag, und du musst sehr nett zu ihr sein.«
    Die anderen Mädchen trollten sich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher