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Das erste Mal und immer wieder

Das erste Mal und immer wieder

Titel: Das erste Mal und immer wieder
Autoren: Lisa Moos
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VORWORT
    Viele Jahre bin ich rastlos, manchmal auch ratlos herumgewandert. Auf dieser scheinbar endlos langen Straße fühlte ich mich oft wie ausgesetzt. Im Freien, bei Regen und auch bei Sturm. Doch sah ich auch Sonne und Wärme, und ich fand euch:
    Alle meine Freunde und Feinde habe ich da getroffen und zolle ihnen hiermit gleichsam größten Respekt.
    Dem einen für seine Liebe und seinen unerschütterlichen Glauben an die Freundschaft, an die Treue, an die Liebe und vor allem an mich. Dem anderen jedoch für seine Beharrlichkeit, seinen Mut, seinen Hass. Schmerzen, die mir und anderen mit beneidenswerter Leichtigkeit und Oberflächlichkeit zugefügt werden konnten.
    Dieses Buch handelt von Gewalt und Sex. Von Ehe und Einsamkeit. Von Prostitution und Muttergefühlen. Ich lebte es aus ganzem Herzen, unglaublich intensiv. Und genauso schrieb ich es auch. Es handelt von Sex, ist aber kein Leitfaden. Es geht um Prostitution und ist keine Reportage. Es geht um das Leben, darf dennoch keine Anleitung sein. Es geht um mich, aber das ist nicht das Wichtigste. Es geht um mehr, manchmal sogar auch um alles oder nichts. Es geht um Menschlichkeit und Toleranz. Es geht um Glauben und Verzeihen. Um Hoffen und Beten. Um Bitten und Danken. Es ist sicher kein Buch für Kinder geworden. Und doch möchte ich es meinen beiden Söhnen widmen. Ich hab euch beide sehr lieb.
    Und ich widme es dir, weil du mir so viel Kraft gabst. Aus Dankbarkeit für Josch.
    Lisa Moos
CHAMPAGNERKELCH
    Der weiche, glänzende Stoff meines langen Kleides raschelte bei jeder Treppenstufe angenehm an meinen Beinen. Er begehrte mich, ich wusste es, schritt vor ihm den Gang entlang, tänzelte leicht dabei und fühlte seine Blicke bohrend auf meinem Arsch. Seine rechte Hand immer an meiner Hüfte drängelnd, denn der Gang war für zwei nebeneinander zu schmal. Mein Zimmer lag nach vorn zur Straße. Dichte, schwere Brokatvorhänge, die mich an das Wohnzimmer meiner Eltern erinnerten, verhängten die stets sauber geputzten Fenster. Der »Champagnerkelch«, das Hexenhäuschen, wie es von uns, den ausschließlich weiblichen Bewohnerinnen, liebevoll genannt wurde, der Edelclub zwischen Braunschweig und Hannover mit seiner absolut stilechten Einrichtung, lag direkt in der Mitte der Stadt.
    Ich betrat vor ihm das Zimmer. Meine hohen Absätze versanken im dicken weichen Teppich. Sofort nutzte er die Gelegenheit, um mich wild zu umarmen. Seine Hände waren überall, er griff nach meinen Titten, presste seinen steif angeschwollenen Schwanz durch die Stoffe gegen meinen Bauch. Er war größer als ich. Sein Alkoholatem kroch mir von oben in die Nase. Doch das störte mich weniger, vielmehr waren es die sabbernden, feuchten Spuren, die er durch Lecken an meinem Hals hinterließ. Ich drückte ihn weg, lächelte sexy und zog ihm sein Jackett so über die Arme, dass er bewegungsunfähig war.
    »Duschen?« Es war eine Frage, gleichzeitig jedoch ein absolutes Muss. In unserem Hexenhäuschen war jedes Zimmer mit einer sehr modernen Dusche bestückt, die direkt ohne Extrawände in einer Ecke des Raumes eingebaut war. »Natürlich«, er nickte heftig und machte sich, nachdem ich ihn vollends aus dem schwarzen Jackett befreit hatte, als Erstes an dem Reißverschluss seiner Hose zu schaffen, holte seinen steifen Schwanz hervor und rieb die ersten feuchten Spuren direkt in mein Kleid. Um nicht umzufallen, fasste ich ihn um die Hüften an seinen Hintern und lächelte zu ihm hinauf.
    Er war hübsch, dunkelhaarig, gepflegt und nüchtern, sehr manierlich, ein echter Gentleman. Das Wichtigste, er war sehr großzügig, einer meiner Lieblingsgäste, wie ich sie im Stillen nannte. Die finanzielle Entlohnung meiner Dienste war immer mehr als verlangt, und der Sex konnte, je nach seinem Alkoholpegel, ziemlich heiß werden. Wir küssten uns, unsere Zungen trafen sich im wilden Tanz. Er sabberte. Er sabberte dabei immer aus Erregung. Aus Gier, wie er sagte, und es störte ihn kein bisschen, dass er dabei haufenweise mein Make-up verschluckte. Er leckte mit Vorliebe an mir herum, insbesondere an meinem Kinn, über meine Lippen an meiner Nase entlang. Manchmal, »danach«, fühlte ich mich wie ein kleines Kätzchen, das im Korb von der Mutter gesäubert wird.
    Ich mochte ihn, er war ein erfolgreicher Immobilienhändler aus gutem Hause, immer perfekt gekleidet, perfekte Manieren, perfekt verheiratet, mit zwei perfekten Kindern. Leider hatte er zu Hause keinen perfekten Sex. Seine Frau verabscheute
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