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Das Erbe des Greifen

Titel: Das Erbe des Greifen
Autoren: Carl A. DeWitt
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Schicksal der Welt? Doch zu meiner Überraschung habt Ihr einen unerwarteten Fürsprecher gefunden, der mich bewog, Euch zu gestatten, Euren Fehler wiedergutzumachen.« Er wartete, doch Lindor regte sich nicht.
    »Seid Ihr nicht überrascht?«, fragte der Kanzler. »Interessiert Euch nicht zu wissen, wer Euer Fürsprecher ist?«
    »Ja, Herr«, antwortete Lindor, der es diesmal für angebracht hielt, zu gleichen Teilen Angst als auch Hoffnung in seine Stimme zu legen: Futter für die Gier des schlanken Mannes.
    »Kommt herein, Kriegsmeister«, befahl Belior daraufhin nachlässig, worauf sich die Tür des Arbeitszimmers mit einem leisen Knarren öffnete. »Ihr dürft Euch erheben, Graf«, fügte er noch hinzu.
    Lindor richtete sich schweigend auf. Sein linkes Bein, auf dem er so lange gekniet hatte, war eingeschlafen, aber er ließ es sich nicht anmerken. Was ihm dagegen schwer fiel, war, seine Überraschung zu verbergen, als er nun den Kriegsmeister vor sich stehen sah. Den Anführer jener echsenähnlichen Wesen, die seit einiger Zeit in den Diensten Beliors standen. Das letzte Mal, als er ihn gesehen hatte, war er gerade von den Wassermassen des Staudamms erfasst und an die Mauern der alten Börse geschmettert worden. Dass der Kriegsmeister dies überlebt haben sollte, schien ihm undenkbar, und dennoch stand das Echsenwesen nunmehr vor ihm. Lindor meinte sogar, in dessen unmenschlichen Augen so etwas wie Spott zu erkennen.
    »Euer Herrsscher brauchte nur einen kleinen Hinweiss von mir, um zu ssehen, dass Ihr ihm einen großen Dienst erwiessen habt«, erklärte das Wesen, fast ohne zu zischen. »Schließlich offenbarte sich uns sso, wo ssich der Schatz von Lytar befindet … in den Händen dieser Dorfbewohner! Vielleicht war es sogar die Macht der Krone selbst, die den Staudamm bersten liess, einess ist jedoch ssicher: Diese Menschen aus dem Dorf wissen, wo sich die Schätze Lytars befinden. Was ssie jedoch noch nicht zu wissen scheinen und was Euch zum Vorteil gereicht, ist, wie man ssie benutzt, denn bislang wurde nur einer der Kriegsfalken Alt Lytars gessichtet. Doch dies bedeutet auch, dass es nun nicht mehr länger vonnöten ist, die alte Stadt zu durchforsten. Ganz gewiss wird man Euch zeigen können, wo sich die alten Kriegsmaschinen befinden, wenn Ihr nur nachdrücklich genug danach fragt.« Ein zischelndes Geräusch entsprang der Kehle des Kriegsmeisters, es war, wie Lindor nun wusste, die Art und Weise der Kronoks, zu lachen. »Hättet Ihr von Anfang an auf meinen Rat mehr Wert gelegt, Graf, und mir die beiden Menschlinge zur Befragung übergeben, wer weisss, ob Ihr dann überhaupt in Schande zu Eurem Herrn hättet zurückkehren müssen!«
    »Das mag so sein«, beschied Lindor, der merkte, dass eine Antwort von ihm erwartet wurde. »Ich hege jedoch meine Zweifel daran. Denn meiner Meinung nach waren es die Blitze eines Gewitters und nicht die einer magischen Macht, die den Staudamm zerstörten!«
    »Oder eine Form der Magie, die weit jenseits dessen liegt, was sich Euer armseliger Geist vorzustellen vermag, Graf«, ergänzte Belior spöttisch. »Nun, wie auch immer, es ist vorbei, und neue Aufgaben warten auf Euch, Lindor. Der Kriegsmeister erwähnte mir gegenüber ein kleines Problem, das es zu lösen gilt. Und ebenjenes Problem gibt Euch nun die Gelegenheit, mir Euren Wert erneut zu beweisen. Es gibt, wie Ihr wohl wisst, nördlich von Alt Lytar eine kleine befestigte Stadt an der Küste. Berendall. Mir scheint, Ihr selbst wäret vor nicht allzu langer Zeit derjenige gewesen, der mir vorschlug, uns diese Stadt Untertan zu machen.« Der Kanzler lächelte amüsiert. »Wenn ich mich recht erinnere, nanntet Ihr diesen Marktflecken einen Ort von hoher strategischer Bedeutung und wagtet es sogar, mir zweimal zu widersprechen, als ich Euch mitteilte, dass das, wonach ich suchte, dort wohl nicht zu finden wäre! Doch jetzt hat sich die Lage geändert, und Ihr werdet mir diesen Provinzflecken zu Füßen legen!«
    Der Kanzler sah kurz zu dem Kriegsmeister hinüber, der wieder zischelnd lachte.
    »Nun, Graf«, meinte die Echse jetzt. »Durch Euer unbedachtes Handeln isst der alte Hafen von Lytar nicht mehr für unsere Schiffe nutzbar. Wäre es möglich, würde ich mich sselbst um die Befriedung von Berendall kümmern, doch ihr Menschen sscheint eine gewisse Abneigung gegen mich und meine Eibrüder zu hegen! Daher wird es Eure Aufgabe ssein, den Grafen von Berendall in seinem eigenen Interesse dazu zu bewegen, ssich
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