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Das Erbe der Phaetonen

Das Erbe der Phaetonen

Titel: Das Erbe der Phaetonen
Autoren: Georgi Martynow
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gelbgrauem Glanz schimmernde Metallwand auf. Keine „Be- fehle“ würden sie mehr dazu bringen, abermals zu verschwinden und Iajas Erscheinung noch einmal zu zeigen. Diesmal war alles endgültig vorbei.
       Wie seine sieben Gefährten war Iaja in grauer Vorzeit auf der fernen Venus gestorben und sein Leichnam in der blauen Flamme der steinernen Schale verbrannt.
       Doch die ihm und seinen Gefährten gestellte Aufgabe war erfüllt.
       Die Menschen der Erde hatten erfahren, daß irgendwo in der Nähte der Wega menschliche Brüder existierten und wie sie sie herbeirufen konnten.

    Zweiter und letzter Epilog

       An einer der Kristallfacetten des geheimnisvollen Apparates sprang ein blauer Knopf in die Augen. Er war durch einen Splint gesichert, damit der Mechanismus nur durch den ausdrücklichen Willen der Menschen, nicht aber versehentlich ausgelöst werden konnte.
       Jetzt war der Zeitpunkt gekommen.
       Kamow zog den Splint vorsichtig heraus. Das ging ganz leicht, als sei der Metallstift nicht vor undenklichen Zeiten, sondern erst tags zuvor angebracht worden.
       Was würde weiter geschehen?
       Die Menschen vertrauten den Phaetonen. Ohne einen Augen- blick zu zögern, drückte Kamow auf den Knopf.
       Alle erwarteten, eine Stimme zu vernehmen. Doch etwas ganz anderes geschah.
       Die Nachfahren der Erbauer des Aufbewahrungsortes ver- fügten offensichtlich bereits über neue Methoden.
       Sie „sagten“ den Menschen nicht, was sie zu tun hatten und was passieren würde, sondern „zeigten“ es ihnen.
       Die vor den Menschen stehende Maschine umgab sich mit einem milchig-weißen Dunstschleier, der sie fast den Blicken entzog, und auf diesem „Bildschirm“ erschienen nacheinander Bilder, Schemata und bewegliche Zeichnungen, die an einen mit künstlerischer Meisterschaft gedrehten Zeichentrickfilm er- innerten.
       Mit Hilfe dieser Schemata und Zeichnungen wurde erklärt – allerdings ohne technische Einzelheiten –, was die Phaetonen vorbereitet hatten, damit die Menschen sie herbeirufen konnten, sobald der geeignete Zeitpunkt gekommen war. Dieser Zeit- punkt war nach Meinung der Phaetonen dann gegeben, wenn sie Iaja gefunden und mit ihm gesprochen hatten.
       Die Maschine berichtete, daß jenseits der Bahn des Pluto, des äußersten Planeten in unserem Sonnensystem, noch ein win- ziger Himmelskörper, etwa zweihundertmal kleiner als der Mond, um die Sonne kreise. Auf ihm hätten die Phaetonen einen Apparat aufgestellt, der in Tätigkeit trete, sobald jemand zum zweitenmal auf den blauen Knopf drücke. Dadurch werde ein Signal zur neuen Heimat der Phaetonen geschickt, auf das hin ein phaetonisches Raumschiff zur Erde fliegen würde. So sollte die Begegnung der Bewohner der beiden Welten zustande kommen.
       Da die Phaetonen die erstaunte Frage, weshalb der Apparat so weit entfernt installiert worden sei, vorausgesehen hatten, erklärten sie, daß das Signal mit einer Lichtflamme verbunden sein werde, deren Temperatur Millionen Grade erreiche. In der Annahme, das könnte für die Erde und ihre Bewohner gefähr- lich werden, hätten sie davon abgesehen, den Mond zu nehmen.
       Aber nicht etwa diese Lichtflamme diene als Signal. Das Licht breite sich zu langsam aus. Sie, die Phaetonen, hätten etwas anderes gefunden. Was, erklärten sie nicht. Sie gaben lediglich an, daß sie das Signal im selben Augenblick, da es gegeben werde, auf ihrem Planeten empfangen würden. Es lege die un- vorstellbare Entfernung von der Sonne bis zur Wega in einem Augenblick zurück.
       Das war alles.
    Weiteres den Menschen mitzuteilen, hielten sie nicht für nötig.
       Ebenso wie bei dem „Film“ im ringförmigen Raumschiff, den Melnikow und Wtorow gesehen hatten, wurde die „Vorfüh- rung“ noch zweimal wiederholt.
       Dann verschwand der milchige Dunst.
       Die Menschen sahen wieder die von Kristall und Stahl blit- zende unbekannte Maschine vor sich. Nun brauchten sie nur noch der Aufforderung nachzukommen und ein zweites Mal auf den Knopf zu drücken.
       Dann würde ein Raumschiff Kurs auf die Erde nehmen, das zweifellos vollkommener war als jenes, das man auf der Venus gefunden hatte – im Laufe der Jahrtausende mußten die Phae- tonen sich weiterentwickelt, vieles neu erkannt und hinzugelernt haben. Die älteren Brüder der Menschen würden herbeifliegen, um sie einzuweihen in das, was sie noch nicht wußten. Iaja hatte recht gehabt:
       Für die
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