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Das Erbe der Jedi-Ritter 05 - Die letzte Chance

Das Erbe der Jedi-Ritter 05 - Die letzte Chance

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 05 - Die letzte Chance
Autoren: James Luceno
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Während sie den rechten Zeigefinger hob, entwich Olmahk ein leises Knurren. Der Häftling schreckte zurück, als er Leias Absicht erkannte, aber seine Reaktion spornte die Soldaten lediglich an, fester zuzupacken. Leia kniff die Augen zusammen, denn nun war sie sicher. Sie stieß ihm den Finger ins Gesicht und traf ihn an der Stelle, wo der rechte Nasenflügel in die Wange überging.
    Zur Überraschung der Soldaten schien sich das Fleisch zurückzuziehen und das Gesicht mitzunehmen, woraufhin sich ein zweites Gesicht darunter enthüllte, schmerzgequält und stolz, in dessen Haut leuchtend bunte Muster und Schnörkel tätowiert und geritzt waren. Die fleischartige Maske, die bei Leias Berührung die Flucht ergriffen hatte, verschwand im Ausschnitt der lockeren Jacke, wölbte die Kleidung, während sie nach unten rutschte, und kam wie fleischfarbener Sirup in Form einer Pfütze an den Hosenbeinen wieder zum Vorschein.
    Die Soldaten sprangen erschrocken zurück, der Sergeant zog seinen Blaster und feuerte mehrmals auf die lebende Pfütze. Der Yuuzhan Vong, den nun niemand mehr festhielt, trat ebenfalls einen Schritt zurück, riss seine Jacke auf und legte eine Weste frei, die ebenso lebendig war die die Ooglith-Maske noch vor einem Moment. Mit den wimpernlosen Augen fixierte er Leia, hob den Kopf und stieß einen Schlachtruf aus, der das Blut gerinnen ließ.
    »Do-ro’ik vong pratte!« Wehe unseren Feinden!
    »Runter! Runter!«, schrie Leia den Männern in ihrer Nähe zu.
    Olmahk drückte sie zu Boden, und kurz darauf sprang der erste Knallkäfer aus der Weste des Yuuzhan Vong. Das Geräusch ähnelte dem eines Korkens, der aus einer Flasche Schaumwein schießt, aber auf die Explosionen folgten die Schreie von Soldaten und unglücklichen Zivilisten, die Leias Warnung nicht gehört oder nicht beachtet hatten. Im Umkreis von zehn Metern fielen Männer und Frauen um wie gefällte Bäume.
    Leia spürte, wie sich Olmahks Gewicht von ihr hob. Als sie aufsah, hatte der Noghri dem Yuuzhan Vong bereits mit den Zähnen die Kehle herausgerissen. Links und rechts lagen Verwundete und stöhnten vor Schmerz. Andere taumelten umher und hielten sich mit den Händen den aufgerissenen Leib, komplizierte Knochenbrüche oder zerfleischte Gesichter.
    »Schafft die Verletzten zum Verbandsplatz!«, befahl Leia.
    Unaufhörlich hagelten Yorikkorallen-Geschosse auf die Botschaft und die Landezone herab, wo ein Dutzend Soldaten die Einschiffung beim letzten Evakuierungsschiff überwachten.
    Längst hatte sich die Menge durch das Tor gedrängt, doch mit Betäubungsstöcken und Schall wurden die meisten daran gehindert, das wartende Schiff zu erreichen. Benommen und gefolgt von Olmahk, machte sich Leia nun selbst dorthin auf den Weg. Sie entdeckte C-3PO, dessen Brust eine tiefe Beule von einem der Knallkäfer davongetragen hatte, nur knapp über der runden Steckvorrichtung für das Ladegerät.
    »Alles in Ordnung?«, fragte sie ihn.
    Er hätte geblinzelt, wenn er dazu fähig gewesen wäre. »Dem Erbauer sei Dank, dass ich kein Herz habe!«
    Während die drei sich dem Evakuierungsschiff näherten, humpelte ein alter AT-ST in Sicht, der an der Seite verkohlt war, Hydrauliköl verlor und seinen Granatenwerfer eingebüßt hatte. Der Allterrain-Scouttransporter, eine leicht gepanzerte Kiste auf riesigen Vogelbeinen, kam schnaufend und rasselnd zum Stillstand und brach dann auf dem Permabeton-Vorfeld der Landezone zusammen. Im nächsten Moment ging die Heckklappe hoch, eine Rauchwolke quoll hervor, und ein junger Mann kroch hustend, doch ansonsten unverletzt, aus dem Cockpit.
    »Wurth Skidder«, sagte Leia und verschränkte die Arme vor der Brust. »Ich hätte es mir gleich denken können, bei diesem Auftritt.«
    Skidder, schlank und mit scharfen Gesichtszügen, kam behände auf die Beine und warf seinen schwelenden Jedi-Umhang ab. »Die Yuuzhan Vong haben unsere Verteidigungsstellungen überrannt, Botschafterin. Die Schlacht ist verloren.« Er grinste selbstgefällig. »Sie sollten es als Erste erfahren.«
    Leia hatte von Luke erfahren, dass Skidder sich auf Gyndine aufhielt, doch jetzt traf sie ihn zum ersten Mal. Während der Rhommamool-Krise vor acht Monaten hatte es ziemlichen Ärger mit ihm gegeben, als er zwei von Rodianern bemannte osarianische Sternjäger abgeschossen hatte, die die Absicht hatten, Leia bei der Ausführung ihrer damaligen diplomatischen Aufgabe zu behindern. Damals hatte sie ihn für rücksichtslos, leichtsinnig und
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