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Das Erbe der Jedi-Ritter 05 - Die letzte Chance

Das Erbe der Jedi-Ritter 05 - Die letzte Chance

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 05 - Die letzte Chance
Autoren: James Luceno
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sich Han gegenwärtig herumtrieb?
    Gelegentlich erhielt sie Berichte, der Millennium Falke sei in diesem oder jenem System gesichtet worden, doch bislang hatte sie keinen persönlichen Kontakt zu Han hergestellt.
    Seit Chewbaccas Tod war er nicht mehr der Alte – was allerdings nicht nur für ihn galt, denn Chewbacca war ziemlich zu Anfang der Invasion gestorben. Natürlich war es normal, dass Han über Chewies Tod mehr als alle anderen trauerte, aber selbst Leia hatte es überrascht, in welche Richtung sich sein Kummer entwickelt hatte – oder wohin ihn sein Gram trieb. Der fröhliche Spitzhube war zu einem zornigen Mann geworden. Anakin war der Wut seines Vater als Erster zum, Opfer gefallen; anschließend hatte es auch alle anderen in Hans Umgebung erwischt.
    Fachleute sprachen von den verschiedenen Stadien der Trauer, die Betroffene für gewöhnlich nacheinander durchmachten. Aber bei Han fielen alle Stadien zusammen – Wut, Leugnung, Verzweiflung – und offenbar schien er sich weder an die neue Situation zu gewöhnen, noch den Tod seines Freundes zu verarbeiten. Hans Stagnation beunruhigte Leia am meisten. Obwohl er es vehement bestreiten würde – und zwar lautstark –, hatte der Gram bei ihm einen Rückfall hervorgerufen; zum Einzelgänger Solo, der sein empfindliches Wesen dadurch schützte, dass er auf Distanz zu seinen Empfindungen ging, zu jenem Solo, der behauptete, sich ausschließlich um sich persönlich zu kümmern, und der Gefühle durch Nervenkitzel ersetzte.
    Als Droma – ein ebensolcher Abenteurer – zum ersten Mal in Hans Orbit eingedrungen war, hatte Leia das Schlimmste befürchtet. Doch nachdem sie den Ryn ein wenig kennen gelernt hatte, fasste sie wieder Mut. Gewiss konnte er Chewie nicht ersetzen –denn wie hätte irgendwer den Wookiee ersetzen können? –, zumindest bot Droma Han jedoch die Möglichkeit, eine neue Freundschaft zu knüpfen. Und wenn Han das zustande brachte, würde er sich vielleicht auch wieder seinen alten Freunden und Verwandten zuwenden. Mit der Zeit würde sich alles klären – wie es sich mit Han verhielt, mit ihrer Ehe, mit den Yuuzhan Vong und mit dem Schicksal der Neuen Republik.
    Nachdem ihre Assistentinnen ihr einen Streifen juckendes Synthfleisch auf die Wange geklebt hatten, erhielt Leia die Erlaubnis, sich in den Frachtraum für die Passagiere zu begeben, wo bereits viele Flüchtlinge ein Stück des Deckbodens für sich erobert hatten. Trotz der Schlacht, die draußen wütete, herrschte eine Atmosphäre der Erleichterung vor. Leia entdeckte den Gesandten der Neuen Republik auf Gyndine und ging zu ihm. Er war ein bemerkenswert gut aussehender Mann, der dasaß und die Hände vors Gesicht geschlagen hatte.
    »Ich habe versprochen, alle von dieser Welt zu evakuieren«, erklärte er ihr verdrießlich. »Das Versprechen konnte ich nicht halten.« Er schüttelte den Kopf. »Ich konnte es einfach nicht halten.«
    Tröstend legte Leia ihm die Hand auf die Schulter. »Man hat Sie für die Teilnahme an der Schlacht von Kashyyyk mit der Ehrenmedaille ausgezeichnet, lobend erwähnt für die Dienste in der Yevetha-Krise, und Sie waren Mitglied des Senatsbeirates für den Staatschef…« Leia hielt inne und lächelte. »Bewahren Sie Ihre Schuldzuweisungen für die Yuuzhan Vong auf, Gesandter. Sie haben mehr geleistet, als irgendwer für möglich gehalten hätte.«
    Sie ging weiter, lauschte Gesprächsfetzen, die meist von der ungewissen Zukunft handelten, von Gerüchten über die Schrecken der Flüchtlingslager, oder Kritik an der Regierung der Neuen Republik zum Ausdruck brachten. Glücklich bemerkte sie, dass die Ryn einen Platz für sich gefunden hatten, bis sie feststellte, dass man sie in eine dunkle Ecke des Frachtraums verbannt hatte und sich ihnen niemand auf mehr als einen Meter nähern wollte.
    Leia gelangte nur auf einem verschlungenen Weg zu ihnen, zwischen Familien und Gruppen hindurch und manchmal über am Boden Liegende hinweg. Bei ihnen angekommen, wandte sie sich an die Ryn, die das Kind im Arm hielt.
    »Als Sie an Bord gegangen sind, hörte ich, wie jemand den Namen Droma erwähnt hat. Kommt dieser Name bei Ihrer Spezies häufig vor? Ich frage, weil ich zufällig einen Ryn mit diesem Namen kenne, Droma, jedenfalls flüchtig.«
    »Mein Neffe«, antwortete der einzige männliche Ryn unter ihnen. »Seit dem Überfall der Yuuzhan Vong auf Ord Mantell haben wir ihn nicht mehr gesehen. Dromas Schwester gehörte zu jenen, die… die auf Gyndine bleiben
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