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Das Erbe der Drachen Teil 1 - Der brennende Traum

Das Erbe der Drachen Teil 1 - Der brennende Traum

Titel: Das Erbe der Drachen Teil 1 - Der brennende Traum
Autoren: Volker Ferkau
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glücklich machen, haben wir nie gelernt.«
    » Dir geht es auch so?«, fragte Ceyda und ihre Stimme war unvermittelt die eines Kindes.
    » Ja, Süße. Mir geht es auch so.«
    » Ach Mutter ...«
    Aichame nahm ihre Tochter in den Arm und drückte sie an sich.

15
     
    Der Wind zerrte an Saymoon und Jamus. Saymoon hatte Jamus den Sattel überlassen und hockte hinter ihm in einer Schuppenbeuge, die ihm ausreichend Halt gab.
    Es war ein rührendes Wiedersehen gewesen. Mittels seiner Gedanken rief Saymoon Cybilene auf den Burghof, was erneut ein Spektakel war, das niemand verpassen wollte, und für eine halbe Stunde ruhte das Tagwerk.
    Jamus schüttelte unentwegt den Kopf, als träume er.
    Saymoon reichte ihm die einfache Flöte, von der man an einem Vormittag drei schnitzen konnte, und der ehemalige Barde stimmte ein Lied an. Eines, dass er den drei roten Drachen vorgespielt hatte, als er noch mit ihnen in der Kate am Stadtrand gelebt hatte. Bevor Murgon die Drachen stahl und mit nach Unterwelt nahm, von wo sie erst entkamen, als sie gegen Sharkan kämpften.
    Cybilenes Kopf ruckte hin und her , und ihre Zunge züngelte. Die grünen Augen starrten Jamus an und versuchte, mit dem Rothaarigen Kontakt aufzunehmen, doch das gelang nicht. Jamus Lindor hörte den Drachen nicht. War es früher anders gewesen? Saymoon beschloss, ihn danach zu fragen.
    Stattdessen drückte Cybilene ihren schmalen Kopf an Jamus, und zwei goldene Tränen rollten aus ihren Augen. Sie spritzten auseinander und hundert glänzende Murmeln rollten über den Burghof und die Kinder hinterher.
    » Bei den Göttern ...«, hauchte Jamus.
    Saymoon nickte. »Sie singt und ihre Freude kennt keine Grenzen. Du brauchst ihr nichts zu erklären. Sie kennt die ganze Geschichte und hat dich nie vergessen. Gleichzeitig trauert sie, dass Sandista das nicht erleben kann, denn sie ist tot.«
    » Dass ich sie noch einmal wiedersehen würde. Und Rordril?« Er drehte sich zu Saymoon.
    » Auch den wirst du, wenn alles gut geht, bald sehen.«
    Was mit Sandista geschehen war, hatte er zuvor schon erzählt. Er selbst wusste es von den zwei Drachen. Eine erstaunliche Geschichte. Ausgerechnet derjenige, der Sandista erschlagen hatte, ritt Rordril. Und da sollte einer sagen, das Leben sei nicht grotesk.
    »Sie freut sich darauf, von dir geritten zu werden«, gab Saymoon wahrheitsgemäß die übersprudelnden Gedanken des Drachen wieder.
    Beide Männer hüllten sich in Decken, die sie vor der Flugluft schützten.
    Und nun waren sie seit Stunden unterwegs nach Gidweg, der Zwergeninsel. Die Nacht umfing sie mit Klarheit. Sie waren ein Schatten gegen den Mond und die Sterne, während unter ihnen das Meer glitzerte.
    Mehrt als einmal machte James seiner Begeisterung Luft und schrie den Wind an.
    Saymoon saß hinter ihm und schmunzelte. Er war dem Mann dankbar, seinen Drachen behalten zu dürfen, was Sinn machte, denn er hörte , Jamus jedoch nicht.
    Die Zeit rauschte an ihnen vorbei , und schließlich wurden beide Reiter müde. Sie mussten nichts tun, denn Cybilene wusste, wohin sie sollte. Sie nickten ein, und erst, als der rote Drache schnaubte und grollte, fuhren sie hoch.
    » Was ist das?«, rief Jamus.
    Saymoon orientierte sich.
    Cybilene flog eine Schleife und kreiste nun über dem Nebel, der aus dem Wasser ragte.
    » Liebe Güte«, keuchte Jamus. »Sieh nur, der Nebel sieht aus wie ein lebendiges Wesen.«
    Tatsächlich schwebte, rollte, stapfte unter ihnen eine gesichtslose Kreatur durch das Wasser, deren Beine bis zu den Oberschenkeln verdeckt waren. Es handelte sich eindeutig um eine zweibeinige Gestalt, mit zwei Armen und einem Kopf ohne Mimik. Soeben wollte Saymoon Cybilene den Befehl geben, zu sinken und die Nebelkreatur zu umkreisen, als diese in sich zusam menfiel und blitzartig verwehte, als habe der Wind die auseinander getrieben. Innerhalb weniger Atemzüge existierte die Gestalt nicht mehr, hatte sich aufgelöst. Unter ihnen glitzerte das Meer, als sei nichts geschehen.
    » Was war denn das?«, fragte Jamus.
    Der Wanderer zuckte mit den Achseln. »Es war da und verschwand, als hätte man es geträumt.«
    Und schon waren sie weiter. Cybilene lag auf dem Wind und bewegte sich kaum. Sie flog schnell und elegant.
    »Schau dorthin«, rief Jamus und deutete nach vorne. »Der Himmel leuchtet!«
    Tatsächlich erstreckte sich über den Horizont ein Glanz, welcher in den schwarzen Himmel glühte, als habe ein kühner Maler einen feurigen Farbstrich aufgetragen.
    Saymoon fuhr
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