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Das Erbe der Drachen Teil 1 - Der brennende Traum

Das Erbe der Drachen Teil 1 - Der brennende Traum

Titel: Das Erbe der Drachen Teil 1 - Der brennende Traum
Autoren: Volker Ferkau
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hoch und stützte sich auf Jamus’ Schultern. »Das ist die Zwergeninsel. Sie brennt!« Er setzte sich wieder und fuhr fort: »Die Insel besteht überwiegend aus Felsen. Also gibt es nur eine Erklärung. Trugstedt, die Stadt der Zwerge, steht in Flammen.«
    » Oh, nein«, entfuhr es Jamus.
    Cybilene unter ihnen wurde unruhig, und ihr Flug veränderte sich. Sie glitt nicht mehr dahin, sondern schlug öfters als nötig mit den Flügeln, wobei ihr Körper ruckte und grollte.
    »Sie versucht, Kontakt zu Rordril zu bekommen«, sagte Saymoon.
    » Und?«
    » Es gelingt ihr nicht. Mir übrigens auch nicht, so sehr ich mich auch anstrenge.«
    Saymoon wusste aus Erfahrung, dass Cybilene bei idealem Flugwind die Entfernung bis zu einem am Horizont festgemachten Punkt in ungefähr fünfzehn  Minuten erreichte, doch hier schien sich die Entfernung zu verändern. Es lag an der roten Glutwolke, die auf sie zutrieb und ihnen vorgaukelte, schneller zu sein, als sie es waren.
    Cybilene unterflog die Glut und glitt über den Wasserspiegel, während die Insel immer näher kam. Man meinte, die Schreie des sich verziehenden, gequälten Holzes zu hören, doch es handelte sich um Stimmen, um Weinen und Heulen und um Rufe, die ungehört verhallten. Unzählige Zweibeiner liefen umher, manche stürzten sich ins kühlende Wasser, die Segel von zwei Schiffen brannten lichterloh.
    » Dort, dort am Kai ist Darius Darken!«, rief Saymoon. »Und neben ihm ist Bob. Auch er scheint keinen Kontakt zu Rordril zu bekommen, sonst wäre sein geflügelter Freund schon längst hier, um seinen Reiter zu retten.«
    Heißer Wind fauchte durch Saymoons und Jamus’ Haare, wohingegen der Drache unempfindlich gegen das Feuer war.
    Soll ich Bob retten?, donnerte die Frage des Drachen in Saymoons Kopf.
    » Und was geschieht mit seinen Freunden?«, fragte Saymoon.
    Sie müssen sich selbst retten!
    »Das wäre nicht richtig! Tausende, die Rettung suchen und wir suchen uns einen Barb heraus und fliegen mit ihm weg!«
    Warum soll er sterben, wenn ich es verhindern kann?
    »Niemand muss sterben. Das Feuer hat kaum noch Nahrung. Es wird nicht über den großen Platz zum Kai kommen!«
    Falsch, Saymoon! Dort, die gelagerten Ölfässer. Das Öl kocht schon. Es wird auslaufen und sich direkt hinein in die Menge ergießen. Die meisten Zweibeiner werden zu Fackeln werden.
    Obwohl Saymoon sprach, hörte nur der Drache seine Worte, denn der Lärm des Feuers, donnernde Hauswände, und das Kreischen der Hilflosen übertönte alles.
    » Wir können Bob nicht sterben lassen!«
    Er klammert sich an einen Zwerg, bei dem es sich zweifellos um Frethmar Stonebrock handelt , und der drückt sich eng an den Mann, den du Darken genannt hast und den ich als Manndämon kenne. Du musst eine Entscheidung treffen. Alle können wir nicht retten.
    In Saymoon Kopf ratterte es. Jamus drehte sich um und schnappte hilflos nach Luft. »Was sollen wir tun? Wo bleibt Rordril?«
    » Wenn sich die Ölfässer über den Hafenplatz ergießen, werden die meisten dort verbrennen.«
    » Dann müssen wir die Leute warnen.«
    » Was sollen sie tun? Den Daumen in das kochende Öl halten? Sogar das Wasser wird ihnen keine Sicherheit gewähren, denn Öl ...«
    » Ich weiß!«, winkte Jamus ab. »Und was ist, wenn Cybilene die Fässer mit ihrem Hauch in die Luft jagt?«
    Der Drache brummte , und Saymoon ahnte, dass er und Jamus sich einer Lösung näherten.
    Im selben Moment gab es eine Explosion. Für diese Explosion gab es einen Herd, vermutlich ein Sprengstoff- oder Waffenlager. Es schien, als reiße die Insel auseinander , und eine Stichflamme schoss in den Himmel, während die Schallwelle erst langsam auf Touren kam und durch Trugstedt rollte. Knurrend wie ein jagender Dämon schlängelte sie sich durch die Gassen, über brennende Ruinen fort und fraß das Feuer. Es regnete Steine, und manch ein Lebewesen wurde getroffen und stürzte verletzt oder tot zu Boden. Die Welle war unermüdlich und raste über den Hafenplatz. Sie wischte die Stehenden ganz einfach weg, wie eine übereifrige Putzfrau mit einem gigantischen Besen, zerriss Trommelfelle und bei den Unglücklichen, die sich nirgendwo festhielten oder unglücklich stürzten, brach sie Knochen, dann donnerte sie in die Rümpfe der Schiffe und brachte eines von ihnen zum Kentern, was eine gischtende Welle erzeugte, die über die Kaimauer schlug und sich zum Meer aufmachte. Erst auf dem Wasser erlahmte die Welle und versank summend. Menschen und Zwerge
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