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Das Elfenlicht von Arwarah (German Edition)

Das Elfenlicht von Arwarah (German Edition)

Titel: Das Elfenlicht von Arwarah (German Edition)
Autoren: Elisabeth Schieferdecker
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beginnt der Wald und dort sind auch die saftigen Wiesen, an deren Rain ich eine gute Stelle weiß!“
    „Die Feengrotten? Was ist das? Irgendwie habe ich diesen Namen schon gehört, aber …“
    „Das ist ein Schaubergwerk und es heißt ‚Jeremias Glück‘! Es könnte sein, dass du mit deinen Eltern dort warst! Obwohl, … nein! Das letzte Mal, als ihr hier wart, warst du noch zu klein dafür!“
    „Und wonach hat man dort gegraben?“
    „Nach Vitriol und Alaunschiefer. Alaun hat man früher zum Gerben und Färben von Leder benutzt, aber das ist schon viele, viele Jahre her. Als sich der Abbau nicht mehr lohnte, hat man das Bergwerk geschlossen und der Natur überlassen, die dort ungestört ein Wunderwerk schaffen konnte.“
    „Ein Wunderwerk?“
    „Aber ja! Weißt du denn nicht, dass die Natur selbst die größte Künstlerin ist?“
    „Ja schon, aber bei einem Bergwerk?“
    „Im Laufe der vielen Jahre haben sich dort herrliche Tropfsteine gebildet und das Besondere daran ist, dass sie farbig sind!“
    „Oh, das interessiert mich!“
    „Wusste ich’s doch! Du musst mit Lilly oder Oskar hingehen. Es wird dir gefallen. Es ist eine unterirdische Welt voller Geheimnisse und Abenteuer.“ Oma Gertrudes Augen leuchteten vor Begeisterung. „Das ist einer von diesen Plätzen, an dem man die Existenz andersartiger Lebewesen regelrecht spüren kann, weißt du!“
    „Du meinst doch nicht etwa Feen und Elfen und so?“, fragte Till und konnte ein Grinsen nicht unterdrücken.
    „Doch, doch, genau das meine ich. Der Wald birgt Leben von mannigfaltigster Natur. Du wirst schon sehen! Sei nicht von vornherein zu skeptisch!“, antwortete Gertrude mit einem seltsamen Lächeln und Till wusste nicht, ob sie es ernst meinte oder ihn einfach nur neckte.
    „Und weißt du auch, wie man die Tropfsteine nennt?“, fragte sie weiter, froh darüber, ein unverfängliches Gesprächsthema gefunden zu haben.
    „Peter, Klaus, Susi, Heinrich …?“
    „Ach du! Die von der Decke nach unten wachsen, die nennt man Stalaktiten und die auf dem Boden, das sind die Stalagmiten“, sagte Oma Gertrude, ohne sich beirren zu lassen.
    „Und wenn sie zu einer Säule zusammenwachsen?“
    „Dann nennt man sie Stalagnat! Aber das kommt in den Feengrotten noch nicht so häufig vor. Es dauert eben eine lange, lange Zeit, bis so ein Tropfstein auch nur einen Zentimeter gewachsen ist.“
    „Wie lange waren die Grotten denn geschlossen?“
    „Genau weiß ich das nicht, lange eben. Anfang des 20. Jahrhunderts hat sie der ehemalige Besitzer Adolf Mützelburg erschließen und für Besucher begehbar machen lassen. Man hatte entdeckt, dass das mineralhaltige Wasser der Quellen gesundheitsfördernd ist. Seitdem sind sie ein beliebtes Ausflugsziel für Groß und Klein.“
    „So wie du das sagst, klingt es, als ob du das bedauerst“, sagte Till und betrachtete Gertrude nachdenklich.
    „Ja, ein bisschen vielleicht. Heutzutage sieht man weder Feen noch Elfen! Wegen der vielen Touristen. Weißt du, dies hier ist mein Elternhaus. Als ich ein kleines Mädchen war, lebte meine Oma bei uns, so wie ich heute bei meiner Tochter Lucie und ihrer Familie. Sie war eine weise Frau, die mir viel über Kräuter und Pflanzen, aber auch über Elfen und Feen erzählt hat.“
    „Aber das waren doch nur Märchen!“, sagte Till und zog zweifelnd die Augenbrauen hoch.
    „Hm? Teils, teils. Weißt du, ich glaube, es gibt einige wenige Menschen, die in der Lage sind, derartige Wesen zu sehen und zu verstehen, aber da die meisten anderen es nicht können, glaubt ihnen keiner. Ich denke, meine Oma gehörte zu den wenigen Auserwählten, die es konnten. Sie hatte ein Gespür für feinstöffliche Wesen.“
    „Feinstöffliche Wesen? Was in aller Welt ist das denn?“
    „Die Naturgeister und Zauberwesen natürlich!“
    „Unmöglich!“, rief Till, überrascht, dass jemand wie Oma Gertrude an so etwas glaubte.
    „Da bin ich anderer Meinung! Oma hat mich oft zum Beerensammeln mitgenommen. Dabei hat sie mir die alten, geheimen Stellen gezeigt, wo man sie beobachten konnte. Und überhaupt, warum zweifeln wir die Existenz von Feen, Elfen, Berg- und Baumgeistern an, obwohl ganze Völkerstämme an Engel und dergleichen glauben.“
    „Hm? Und diese geheimen Stellen waren in der Nähe der Feengrotten?“ „Aber ja, was denkst du, warum sie so heißen! Elfen und Feen lieben den Tanz. Sie haben ganz besondere Festtage, da konnte man sie beim Reigen beobachten und natürlich lieben sie
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