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Das Elfenlicht von Arwarah (German Edition)

Das Elfenlicht von Arwarah (German Edition)

Titel: Das Elfenlicht von Arwarah (German Edition)
Autoren: Elisabeth Schieferdecker
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dem Abendessen zu Bett ging. In der Nacht plagten ihn wirre Träume, aber schließlich fand er doch die Ruhe, die er so nötig brauchte.

    Es war bereits 11 Uhr, als er am nächsten Tag erwachte. Im Haus herrschte eine seltsame, befremdliche Stille und es dauerte eine Weile, bevor er sich erinnerte, wo er war und warum. Sanftes Licht sickerte durch die geschlossenen Vorhänge und mahnte ihn zum Aufstehen. Er blickte zu Oskars Bett, das noch aufgedeckt von der Nacht war. Natürlich – die anderen hatten das Haus verlassen, um ihren täglichen Verpflichtungen nachzukommen.
    Tante Lucie und Onkel Philipp hatten beschlossen, ihn eine Woche von der Schule zu befreien, damit er Zeit fand, sich zu sammeln und zu erholen. Unentschlossen träumte er noch eine Weile vor sich hin, dann entschied er aufzustehen und sein neues Zuhause zu erforschen. Diese Idee beflügelte seine Lebensgeister und schon merkte er, dass er hungrig war. Also wäre es am sinnvollsten, wenn er in der Küche beginnen würde. Hurtig schlüpfte er in Jeans und T-Shirt und rannte die Treppe hinunter. Allein fühlte er sich unbefangen und sogar ein wenig fröhlich. In der Küche war es angenehm warm. Jemand hatte ein Feuer im Herd angezündet und Moritz, der kleine schwarze Kater, schlief auf der Ofenbank. Auf dem Küchentisch fand Till einen Zettel, Brötchen und einen Krug mit frischer Milch.
    „Guten Morgen, lieber Till!
    Wir hoffen, dass du gut geschlafen hast. Lass dir das Frühstück schmecken. Oma ist auf den Markt gegangen. Wenn sie kommt, könnt ihr gemeinsam das Mittagessen zubereiten. Wir sind so gegen 14.30 Uhr wieder zuhause. Dann ist endlich Wochenende!
    Tante Lucie“
    Till legte den Zettel zur Seite und ging zum großen, alten Küchenschrank, der eine ganze Seite des Raumes für sich beanspruchte, und nahm einen Teller vom Board. Unter dem Teil mit dem Tellerregal waren zehn schöne alte Messinghaken, an denen je eine große, lustig dekorierte Tasse hing. Noch ein Schmiermesser aus dem Schubfach, fertig. Als Till den Kühlschrank suchte, bemerkte er, dass die Küche sozusagen in zwei verschiedene Jahrhunderte eingeteilt war: Den älteren Teil bildeten der Küchenschrank, eine ebenso hübsche, alte Anrichte, die Essecke mit vier Stühlen und die Ofenbank. Hier gab es auch mehrere Wandregale mit alten, teils seltsamen Küchengeräten und jeder Menge Kräutertöpfchen. Im modernen Teil gab es eine dunkle Holzarbeitsplatte, unter der Spüle, Geschirrspüler, Kühlschrank, Eisschrank und Mikrowelle ihren Platz gefunden hatten. Oberhalb der Arbeitsplatte befand sich ein Fenster, vor dem bunte Geranientöpfe prangten.
    Da die Rudloffs ein altes Bauernhaus bewohnten, war die Küche natürlich dementsprechend groß. Hier hatten schon viele Generationen gekocht und gegessen. Till fand den Raum sehr gemütlich. Er nahm Butter und Marmelade aus dem Kühlschrank, setzte sich zu Moritz auf die Bank und ließ es sich schmecken. Unterdessen trommelte draußen der Regen an die Fensterscheiben und Till dachte mit Bedauern an Oma Gertrude, die auf dem langen Weg vom Markt bis zum Haus bestimmt pitschnass werden würde. Nachdem er aufgegessen hatte, räumte er den Tisch ab und nahm seinen Besichtigungsrundgang wieder auf.
    Der Grundriss des Rudloffschen Hofes war wie der der meisten aus dieser Zeit stammenden Gebäude. Betrat man das Haus durch den Haupteingang, erreichte man zunächst die Diele, von der aus alle Zimmer des vorderen Wohnbereichs abgingen. Rechts beginnend war das Wohnzimmer, dann kam das Arbeitszimmer und, dem Eingang genau gegenüber, befanden sich Küche und Speisekammer. Till richtete seinen Blick nach links. Dort war die alte, ausgetretene Holztreppe, die zu den oberen Räumen führte und die bei jedem Tritt ächzte, als wolle sie den Benutzer auf ihr ehrbares Alter aufmerksam machen. Unter der Treppe war eine niedrige Tür, die offenbar zum Keller führte, und daneben, wusste Till, die untere Toilette.
    Till drückte die alte, eiserne Türklinke, aber der Keller war verschlossen, und da der Schlüssel nicht steckte, ging er weiter. Er würde schon noch eine Gelegenheit zur Erkundung des Kellers finden. Die letzte Tür der Diele führte zu einem geräumigen Abstellraum, in dem sich der Heizkessel und allerlei notwendige Arbeitsgeräte befanden. Till stellte fest, dass Tante Lucie ihn praktischerweise auch zum Wäschetrocknen und Bügeln nutzte. Später erfuhr Till von Oma Gertrude, dass dieser Raum ursprünglich einmal die Futterküche
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