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Verlieb dich - Roman

Verlieb dich - Roman

Titel: Verlieb dich - Roman
Autoren: Carly Phillips
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Kapitel 1
    Rafe Mancuso tastete unauffällig nach seiner Waffe, einer Glock, die im Jackett seines Smokings versteckt war, während er gelassen, aber aufmerksam durch den Saal ging, in dem sich die gesellschaftliche Elite Manhattans in gedämpftem Tonfall unterhielt und an Champagnergläsern nippte. Er war sicher, dass er inmitten dieser eleganten Gesellschaft von der Knarre keinen Gebrauch machen würde. Egal. Er wurde von der Lancaster-Stiftung dafür bezahlt, die sündteuren Schmuckstücke zu bewachen, die im Rahmen der heutigen Auktion unter den Hammer kommen würden. Im Augenblick jedoch galt seine ganze Aufmerksamkeit Sara Rios, seiner ehemaligen Partnerin bei der New Yorker Polizei, die ihn gebeten hatte, mit ihr die Security für die Versteigerung zu übernehmen.
    Seit sie den Raum durch die Flügeltür betreten hatte, konnte er sich auf nichts anderes mehr konzentrieren. Sie hatten früher nicht nur wie eine gut geölte Maschine perfekt zusammengearbeitet, sondern auch ein ganz besonderes Verhältnis zueinander gehabt. Wenn man stundenlang nebeneinander im Auto sitzt, freundet man sich eben rasch an, und ihre unzähligen Gespräche
hatten zu einer emotionalen Nähe geführt, wie Rafe sie noch nie zuvor erlebt hatte.
    Nicht einmal mit seiner Verlobten.
    Sara und er hatten sich ihre Gefühle füreinander nie eingestanden, geschweige denn sie ausgelebt. Das hatte jedoch der Intensität ihrer Verbindung keinerlei Abbruch getan. Bereits damals war Sara für Rafe eine gefährliche Versuchung gewesen. Als er sie nun aber in ihrem knöchellangen silbernen Abendkleid sah, war er hin und weg. Bisher hatte er sie nur in Polizeiuniform gekannt. So heiß wie heute hatte sie noch nie ausgesehen. Das blonde Haar fiel ihr auf die Schultern, und beim Anblick ihrer vollen Brüste, die sich deutlich unter dem dünnen Stoff abzeichneten, fielen Rafe beinahe die Augen aus dem Kopf. Er konnte sich gar nicht an ihr sattsehen.
    »Hallo, Fremder! Lange nicht gesehen.« Sara begrüßte ihn mit einem breiten Lächeln.
    »Hallo, du.«
    Sie trat zu ihm und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. Ihre weichen Lippen und ihr süßer Duft bezauberten ihn. Bei dieser Gelegenheit fiel ihm wieder ein, warum er voriges Jahr die Schicht gewechselt und ihr die Partnerschaft aufgekündigt hatte. Rafes Vater hatte mit einer Affäre fast seine Familie zerstört, und Rafe hatte sich geschworen, dass er niemals denselben Fehler machen würde. Für ihn als verlobten Mann hatte Sara eine Versuchung dargestellt, der er einfach ein Ende bereiten musste. Ironischerweise war seine Beziehung kurze Zeit später in die Brüche gegangen. Und
was ihn anging, war Schluss zu machen damals das Klügste gewesen, das er je getan hatte.
    Leider würde sich Sara nie und nimmer auf eine langfristige Beziehung mit einem Mann einlassen. Für Rafe hingegen kam etwas anderes nicht infrage.
    »Ich freue mich, dass du bereit warst, mit mir zusammen diesen Auftrag auszuführen. Schön, dich zu sehen.« Sie strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr und schaute ihn an. Ihre braunen Augen strahlten vor Freude.
    Er lächelte. »Finde ich auch.«
    »Der Smoking steht dir gut.«
    Er ließ sie nicht aus den Augen. »Du siehst in dem Kleid aber auch toll aus. Und das Beste ist, dass dieser Abend sicher ohne besondere Vorkommnisse verlaufen wird.« Er deutete mit dem Kopf zur anderen Seite des Raumes, wo der Schmuck ausgestellt war.
    Die Lancaster-Stiftung hatte darauf bestanden, dass sie sich nicht ständig in der Nähe der zum Verkauf angebotenen Wertgegenstände aufhalten, sondern etwas unters Volk mischen sollten. Als ausgebildete Polizisten hätten sich Rafe und Sara die Bedingungen zwar lieber selbst ausgesucht, aber die Zuständigen von der Stiftung fürchteten, eine zu offensichtliche Postierung von Sicherheitspersonal könnte die Gäste verunsichern.
    »Umso besser, wenn es ein ruhiger Abend wird«, meinte Sara. »Schließlich soll ich mich bis zu meiner Zeugenaussage in einem Mordprozess nächsten Monat möglichst unauffällig verhalten. Da kommt mir so ein unspektakulärer Einsatz gerade recht.«
    Rafe lachte und nickte zustimmend. »Ich habe von
dem Fall gehört. Er hat als Routineeinsatz in der Park Avenue begonnen, nicht wahr?«
    »Ja, davon sind wir ausgegangen. Jemand ist dort eingebrochen und hat das Opfer zu Hause überrascht. Der Einbrecher hat die Frau mit einem Schlag auf den Kopf außer Gefecht gesetzt und einige wertvolle Gegenstände mitgehen lassen. Leider hat
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