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Das Dunkle

Das Dunkle

Titel: Das Dunkle
Autoren: Scott Westerfeld
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und griff nach oben, um sich hinaufziehen zu lassen. Aber als er drinnen war, stammelte er: „Äh … Jessica?“
    „Das ist der Haken“, sagte sie. „Nur ein paar Minuten. Sie wollte dich gern kennenlernen.“
    „Schon, aber … bist du sicher, dass das hier eine gute Idee ist? Wenn ich einfach aus dem Nichts auftauche?“
    Beth saß auf dem Bett, wo Jessica sie vor einer Stunde verlassen hatte, mit den Händen über den Augen und einem unübersehbar genervten Ausdruck auf ihrem reglosen Gesicht.
    „Bin ich.“ Jessica lächelte. „Überraschungen tun ihr gut.“
    „Aber … wird sie sich nicht fragen, wo ich herkomme?“
    „Hab ich ihr schon gesagt: aus Pennsylvania.“ Jessica kicherte. Sie sah auf ihre Uhr, langsam wurde sie aufgeregt.
    Vielleicht war das eine verrückte Idee, aber sie wollte Beth ein kleines Stück von der blauen Zeit geben – Jonathan, hier und jetzt, direkt nach Ablauf der Midnight.
    Jonathan rührte sich nicht, sah zu dem offenen Fenster, als würde er einen waghalsigen Sprung in den verbleibenden Sekunden in Erwägung ziehen.
    „Hör zu“, sagte Jessica, „ich habe ihr gesagt, ich hätte eine Überraschung für sie, und sie wollte dich wirklich kennenlernen. Nur ein paar Minuten, dann geht sie ins Bett.“
    Endlich lachte Jonathan nervös und setzte sich auf die Fensterbank, mit einem hochgezogenen Bein, als ob er gerade hindurchgeklettert wäre. „Okay, klar. Ich freu mich, sie kennenzulernen. Nur eine Frage.“
    „Was?“
    „Was ist das mit dir und deiner Schwester eigentlich?“
    Jessica lächelte. „Ein angefangenes Projekt.“
    Sekunden später erzitterte die Welt. Das blaue Licht verblasste, und überall tauchten kräftige Farben auf. Das Zimmer wirkte wieder lebendig, befreit von der blassen Umklammerung der erstarrten Zeit.
    „… ist so behindert“, endete Beth.
    „Gut“, sagte Jessica. „Du kannst jetzt gucken.“
    Beth ließ ihre Hände sinken, einen entschieden unbeeindruckten Ausdruck auf ihrem Gesicht, der ungefähr eine halbe Sekunde anhielt.
    „Mann!“, schrie sie und hüpfte fast vom Bett. „Wo zum Teufel …?“
    Jessica wollte etwas sagen, aber statt der Worte sprudelte Gelächter aus ihr heraus. Sie kämpfte, um weiteres Gekicher zu unterdrücken, und spürte, wie sie rot wurde.
    Jonathan lächelte und streckte seine Hand aus.
    „Hi, Beth, ich bin Jonathan“, sagte er artig. „Wie schön, dich endlich kennenzulernen.“

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