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Das dunkle Paradies

Das dunkle Paradies

Titel: Das dunkle Paradies
Autoren: Patrick Ness
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Was bisher geschah
    In der Kolonie »New World« lässt ein Name die Menschen vor Furcht erzittern: Prentisstown. Denn Prentisstown ist keine gewöhnliche Stadt. In Prentisstown kann ein Mann die Gedanken des andern hören. In Prentisstown ist es niemals still. Nichts bleibt im Verborgenen. Für Bürgermeister Prentiss und seinen fanatischen Prediger Aaron ist es daher ein Leichtes, die Bewohner zu überwachen. Ohne zu murren, gehen sie in Aarons Kirche und geloben dem Bürgermeister absoluten Gehorsam, willig tun sie die schwere Farmarbeit. Doch jeden Tag werden sie daran erinnert, dass etwas nicht stimmt: In Prentisstown lebt keine einzige Frau. Alle weiblichen Bewohner sind, so heißt es, vor Jahren durch ein Fieber umgekommen, so auch die Mutter des dreizehnjährigen Todd.
    Seit er denken kann, lebt der Junge als Vollwaise auf der Farm seiner beiden Ziehväter Ben und Cillian. Doch eines Tages gerät seine Welt aus den Fugen: Im Sumpf vor der Stadt findet Todd ein Wesen, dessen Gedanken er nicht hören kann. Ein Wesen, das es laut Bürgermeister Prentiss auf diesem Planeten überhaupt nicht geben dürfte: ein Mädchen. Sein Name ist Viola. Es gehört zur Vorhut einer neuen Siedlergeneration, die im Anflug auf New World ist – und das Terrorregime von Bürgermeister Prentiss erschüttern könnte. Dies umso mehr, als Todd die schreckliche Wahrheit über den Tod der Frauen ahnt: In Wahrheit starben sie nicht an einer Seuche, sondern sie wurden ermordet. Denn auf New World sind nur die Gedanken der Männer für alle zu hören, nicht aber die der Frauen. Der Diktator begann deshalb ihre Macht derart zu fürchten, dass er alle Frauen in seiner Stadt töten ließ. Ein Verbrechen, das die Bürger von Prentisstown zu Ausgestoßenen auf dem Planeten gemacht hat. Mit dem Wissen um diese Zusammenhänge ist Todd für Prentiss eine tödliche Gefahr. Noch bevor dieser jedoch zuschlagen und Todd verhaften kann, flieht der Junge mit Viola in die Sümpfe. Todds einzige Überlebensmittel sind ein altes Jagdmesser, das ihm Ben zum Abschied geschenkt hat, und eine Landkarte aus dem Tagebuch seiner verstorbenen Mutter. Diese Karte weist den Fliehenden den Weg nach Haven, der letzten Zuflucht, wo Frieden und Überfluss herrschen. Doch Prentiss hat bereits seinen brutalen Sohn Davy und den Prediger Aaron auf die Fährte von Todd und Viola gehetzt. Wie ein Bluthund kreuzt Aaron immer wieder den Weg der beiden, bis ihm Viola schließlich in einem Akt verzweifelter Gegenwehr Bens Messer in den Rücken stößt. Doch wenig später wird sie von Davy angeschossen und dabei lebensgefährlich verletzt. Unter Aufbietung seiner letzten Kräfte gelingt es Todd, die verwundete Viola auf dem Rücken nach Haven zu tragen. Doch die erhoffte Zuflucht erweist sich als Todesfalle: Vor den Toren Havens erwartet Bürgermeister Prentiss Todd und Viola mit einer ganzen Armee. Er lässt Viola an einen unbekannten Ort bringen, Todd landet im Verlies. Wird es ihm jemals gelingen, dem Bürgermeister zu entfliehen und Viola lebend wiederzusehen? Wann werden Violas Leute in ihren Raumschiffen auf New World eintreffen? Auf wessen Seite werden sie sich stellen? So verzweifelt die Lage Todd auch scheint: Dies ist noch lange nicht das Ende. Der Kampf um New World hat gerade erst begonnen …

DAS ENDE

[TODD]
    »Dein Lärm verrät dich, Todd Hewitt.«
    Eine Stimme.
    In der Dunkelheit.
    Ich blinzle und schlage die Augen auf. Alles ist schemenhaft und verschwommen. Alles scheint sich um mich zu drehen, und mein Blut ist viel zu heiß, und mein Gehirn ist wie Brei, und ich kann keinen klaren Gedanken fassen, und es ist finster.
    Ich blinzle.
    Warte.
    Nein, warte.
    Gerade eben waren wir noch auf dem großen Platz.
    Gerade eben noch hielt ich sie im Arm.
    Sie ist in meinen Armen gestorben.
    »Wo ist sie?« Ich spucke in die Dunkelheit, schmecke Blut, meine Stimme krächzt, mein Lärm schwillt an zu einem Wirbelsturm, der aus dem Nichts heraufzieht, er ist laut und rot und wild. »Wo ist sie?«
    »Ich stelle hier die Fragen, Todd.«
    Diese Stimme.
    Seine Stimme.
    Irgendwo in der Dunkelheit.
    Irgendwo hinter meinem Rücken, wo ich ihn nicht sehen kann.
    Bürgermeister Prentiss.
    Ich blinzle wieder und allmählich verwandelt sich das trübe Bild in einen riesigen Raum. Nur durch ein einziges Fenster fällt Licht herein, das Fenster ist groß, kreisrund und weit weg, das Glas nicht weiß, sondern bunt, es zeigt die Umrisse von New World mit den zwei Monden, die tief
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