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Das Cottage im Wald

Das Cottage im Wald

Titel: Das Cottage im Wald
Autoren: Margaret Mayo
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sie ihn regelrecht vermisste, als er sich mehrere Tage nicht blicken ließ. Selbst John fiel auf, dass sie irgendwie bedrückt war. “Du machst ein Gesicht wie zehn Tage Regenwetter. Ist was nicht in Ordnung? Es hat nicht zufällig etwas mit Sean Savage zu tun?”
    Carin zog eine Grimasse. “Mit dem? Über den zerbreche ich mir bestimmt nicht den Kopf, über diesen Angeber.”
    “Du hast dich doch mal für ihn interessiert?”
    “Ja, aber seit ich ihn kenne, nicht mehr. Ich kann den Kerl nicht ausstehen.”
    “Schade”, meinte John und lächelte verschmitzt. “Er scheint ja sehr von dir angetan zu sein.”
    Carin riss überrascht die Augen auf. “Wie kommst du denn darauf?”
    “Na ja, er fragte mich, wie alt du seist, ob du hier wohnen würdest oder nur zu Besuch seist und ob du einen Freund hättest. Ich würde sagen, er ist scharf auf dich.”
    “Er verschwendet nur seine Zeit”, sagte sie verächtlich.
    “Und alles nur wegen Karl?” Johns Gesicht wurde plötzlich wieder ernst. “Meinst du nicht, du könntest langsam wieder einen Anfang machen?”
    “Nicht mit einem wie Sean Savage”, entgegnete Carin barsch, und John merkte, dass ihr die Unterhaltung unangenehm war.
    “Morgen gehe ich zum Pferdemarkt”, wechselte er das Thema. “Möchtest du mitkommen? Das würde dich bestimmt aufmuntern.”
    “Ich brauche keine Aufmunterung”, protestierte Carin, entschloss sich aber dennoch, John zu begleiten. Auf keinen Fall wollte sie Gefahr laufen, Sean zu begegnen, wenn sie allein zu Hause war.
    John fuhr seinen alten Ford mit dem Pferdeanhänger gemächlich über die ruhige, aber schmale und kurvenreiche Landstraße. Plötzlich kam ihnen ein rasender Sportwagen entgegen, der die Kurve zu weit genommen hatte.
    Carin schrie auf und schlug instinktiv die Hände vors Gesicht. John trat auf die Bremse und riss das Lenkrad herum, doch durch das Gewicht des Anhängers gelang es ihm nicht auszuweichen.
    Nach dem Zusammenstoß herrschte eine nervtötende Stille. Carin wusste, dass sie unwahrscheinliches Glück gehabt hatte. Sie lebte, obwohl Johns Wagen einem Schrotthaufen glich. Die Fahrerseite hatte den ganzen Aufprall abbekommen. John! Carin drehte den Kopf und sah entsetzt, dass er verkrümmt und regungslos über dem Sitz lag.
    Schon am nächsten Tag wurde Carin zusammen mit dem Fahrer des Sportwagens aus dem Krankenhaus entlassen. Wie durch ein Wunder waren beide mit harmlosen Schnittwunden und Prellungen davongekommen. Um John stand es schlimm. Er hatte schwere Verletzungen erlitten, und keiner der Ärzte konnte mit Gewissheit sagen, wie lange er noch im Krankenhaus würde bleiben müssen.
    Carin war froh, dass sie viel von Johns Arbeit auf dem Reiterhof mitbekommen hatte. So war sie wenigstens in der Lage, das Geschäft mit Hilfe des übrigen Personals weiterzuführen. Durch die Aufregungen der letzten Tage hatte sie nicht mehr an Sean Savage gedacht. Sie wollte gerade das Haus verlassen, um ins Krankenhaus zu fahren, als er unerwartet auftauchte.
    “Unterwegs?”, fragte er knapp und sah sie dabei von oben bis unten an.
    Carin warf ihr blondes Haar zurück und versuchte ruhig zu bleiben. Schon wieder spürte sie dieses eigenartige Prickeln. “Haben Sie nichts von dem Unfall gehört?”
    Seans Miene verdüsterte sich. “Was für ein Unfall?”
    “John liegt im Krankenhaus, und ich kann von Glück sagen, dass ich heil davongekommen bin.”
    “Ein Autounfall?”
    Carin nickte.
    “Wie ist das passiert?”
    “Wir sind mit einem Sportwagen zusammengestoßen. Der Fahrer glaubte wohl, er hätte die Straße für sich allein. Wir hatten keine Chance auszuweichen.”
    “Ich hatte keine Ahnung. Ist John schwer verletzt?”
    “Einige Rippen und ein Bein sind gebrochen. Außerdem hat er viele Schnittwunden und Prellungen. Man vermutete sogar einen Schädelbasisbruch, aber das war zum Glück falscher Alarm.”
    “Ich komme mit”, bestimmte Sean, ohne zu zögern.
    Carin seufzte im Stillen. Das hatte ihr gerade noch gefehlt, doch sie willigte ein.
    Für die täglichen Fahrten zum Krankenhaus hatte sie einen Wagen gemietet. Ehe sie widersprechen konnte, hatte Sean ihr kurzerhand die Schlüssel aus der Hand genommen und ging zum Auto.
    “Was wird nun aus der Reitschule?”, fragte er, während er den Fahrersitz zurückschob, um Platz für seine langen Beine zu haben. “Wer kümmert sich jetzt darum?”
    “Na ich.”
    Sean sah Carin überrascht an. “Kennen Sie sich damit überhaupt aus?”
    “Ich werd’s
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