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Das Cottage im Wald

Das Cottage im Wald

Titel: Das Cottage im Wald
Autoren: Margaret Mayo
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offenkundig bieten.”
    Carin wurde es abwechselnd heiß und kalt. Er machte ihr Angst.
    Dann ließ er sie unvermittelt los. “Aber dies ist weder der richtige Zeitpunkt noch der rechte Ort für solche Dinge.” Der drohende Blick aus Seans dunklen Augen jagte Carin kalte Schauer über den Rücken. Sie fürchtete sich vor diesem Mann, und doch zog er sie magisch an. Wie war das nur möglich? Verwirrt deutete sie auf Hunter, drehte sich um und rannte davon.
    Während sie fortlief, hörte sie noch Seans spöttisches Lachen hinter sich. Hatte er gespürt, wie anziehend sie ihn fand?
    In den nächsten Tagen lud Carin sich absichtlich viel Arbeit auf. Sie verzichtete auf ihren täglichen Ausritt in aller Frühe, denn sie wollte auf keinen Fall riskieren, Sean Savage noch einmal über den Weg zu laufen.
    Es regnete nun häufig, aber nur leicht, und es war sogar angenehm, sich dabei im Freien aufzuhalten.
    Eines Tages jedoch schien die Sonne strahlend vom Himmel, und Carin ging hinaus, um es sich in Johns kleinem Garten gemütlich zu machen. Entspannt saß sie auf der Bank, hörte die Spatzen schimpfen und die Amseln singen und atmete tief den berauschenden Duft von Geißblatt und Rosen ein. Da durchbrach plötzlich das Klappern von Hufen die Idylle, und kurz darauf tauchte Sean Savage auf.
    “Ich habe Hunter zurückgebracht.”
    Sein Ton war unpersönlich, obwohl er sie mit den Blicken auszuziehen schien. Sie trug ein kurzes Sommerkleid, dessen Rock sie weit hochgezogen hatte, um ihre nackten Beine zu sonnen.
    “Sie sollten das Pferd lieber zur Koppel bringen”, erwiderte sie betont kühl, schlug eine Zeitschrift auf und tat, als wäre sie in deren Inhalt vertieft. Es ärgerte sie maßlos, dass ihr Herz jedes Mal zu hämmern begann, wenn sie diesem Mann begegnete.
    “Ich habe Sie in letzter Zeit gar nicht mehr im Wald gesehen.”
    Carin fühlte ein warmes Kribbeln auf der Haut, während sie Sean beobachtete. Er saß ab, band das Pferd locker an den Torpfosten und trat auf sie zu.
    “Gehen Sie mir etwa aus dem Weg?”
    “Warum sollte ich?”, erwiderte sie spitz und sah Sean herausfordernd an. Er stand nun direkt vor ihr. Unwillkürlich fiel ihr Blick auf seine langen, kraftvollen Beine, die schmalen Hüften und seinen flachen Bauch. Er trug Jeans und ein schwarzes T-Shirt, das über seiner muskulösen Brust spannte.
    “Vielleicht weil Sie Angst haben”, spöttelte er und sah Carin eindringlich an.
    “Vor Ihnen?” Ärgerlich sprang sie auf. Obwohl sie nun ebenfalls stand, reichte sie ihm kaum bis an die Schultern. “Das glaube ich kaum, Mr. Savage”, entgegnete sie bissig.
    “Dann haben Sie vielleicht Angst vor sich selbst? Ich weiß genau, was in Ihnen vorgeht. Aber ich bin nicht so dumm zu glauben, ich sei etwas Besonderes für Sie. Ich kann warten, Carin, mir entgeht nichts. Sie können sich ja nicht ewig vor mir verstecken. Wo ist Ihr Freund?”
    “John ist nicht da.” Carin versuchte kühl zu bleiben. “Und nur zu Ihrer Information, er ist nicht mein Freund, sondern mein Bruder.”
    Sean zog verwundert die Brauen hoch. “Ihr Bruder? Das überrascht mich. Warum dann das ganze Theater?”
    “Daran sind Sie selbst schuld. Sie nahmen an, er sei mein Freund, gaben mir aber nie Gelegenheit, die Sache klarzustellen.”
    “Weiß er, was er für eine Schwester hat?”
    “Was soll das heißen?”, fragte Carin ärgerlich. “Ich habe nichts getan.”
    “Nein? In meinen Schränken und Schubladen herumschnüffeln und hinter mir herlaufen, ist das etwa nichts?”
    Carin sah Sean verächtlich an. “Ich war und bin nicht im Geringsten an Ihnen interessiert, jedenfalls nicht so, wie Sie denken. Sie haben mich einfach neugierig gemacht, das sagte ich Ihnen bereits. Warum glauben Sie mir also nicht? Es war eben ein Fehler, Sie anzusprechen, und jetzt lassen Sie mich gefälligst in Ruhe.”
    “Das wird aber nicht so einfach sein.”
    “Und warum nicht?”
    “Weil Sie, Carin Lorimer, wie ein Dorn sind, der sich in meine Haut gebohrt hat. Ein Dorn, der verdammt weh tut. Und es ist schwer, wenn nicht sogar unmöglich, ihn herauszuziehen. Eines Tages werden Sie in meinem Bett liegen.” Er funkelte sie drohend an. “Aber jetzt überlasse ich Sie vorerst Ihrem Sonnenbad. Sagen Sie Ihrem Bruder, dass ich ihm danke.”
    Ohne sich noch einmal umzusehen, ging Sean zu seinem Pferd, band es los und führte es den schmalen Weg hinunter.
    Carin ärgerte sich maßlos über diesen arroganten Kerl. Umso seltsamer war es, dass
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