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Das Cottage im Wald

Das Cottage im Wald

Titel: Das Cottage im Wald
Autoren: Margaret Mayo
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her.”
    Widerstrebend blieb sie stehen und drehte sich um. Der spöttische Ausdruck in seinem Blick war verflogen. Sean zeigte sich nun von einer Seite, die sie bisher noch nicht an ihm gekannt hatte. Langsam ging sie auf die Gruppe zu.
    “Ich habe hier alle über unserer Lage informiert, Carin”, erklärte er. “Beschwerden jeglicher Art werden direkt an mich gerichtet. Alles, was mit Buchungen zu tun hat, übernehmen Sie.”
    Carin holte tief Luft. Sean tat geradezu, als wäre er hier der alleinige Boss. Doch sie hielt es für klüger, vorerst den Mund zu halten, und als Sean die Gruppe entließ, machte sie sich ebenfalls eilig davon. Sie musste weg von diesem Mann, bevor sie noch etwas sagte, was sie später vielleicht bereuen könnte.
    Erneut rief Sean sie zurück. Ohne sich umzudrehen, blieb Carin stehen. Als Sean von hinten auf sie zutrat, spürte sie sofort die angenehme Wärme seines Körpers. “Ich muss über alles Bescheid wissen”, sagte er. “Sie könnten mich in alle Einzelheiten einweisen.”
    “Selbstverständlich”, stieß Carin zwischen zusammengepressten Zähnen hervor. Sean stand direkt hinter ihr und streifte flüchtig ihre Arme. Obwohl seine Stimme geschäftsmäßig klang, wusste Carin nur zu gut, dass dies wieder einer seiner Versuche war, sie in Erregung zu versetzen.
    “Möchten Sie eine Tasse Kaffee?”, fragte sie schließlich, um sich abzulenken.
    “Ja, bitte schwarz und ohne Zucker.”
    In der Küche atmete Carin erstmal tief durch. Dann füllte sie den Wasserkessel und nahm zwei Tassen aus dem Schrank. Es würde eine Qual werden, jeden Tag mit Sean zusammen zu sein. Sie konnte nur hoffen, dass John bald aus dem Krankenhaus entlassen wurde.
    Sean stand am Fenster und beobachtete das hektische Treiben im Hof, als Carin zurück ins Büro kam. Mehrere Leute waren zu ihrer Reitstunde gekommen, und Pferde wurden gesattelt. “Geht’s hier eigentlich immer so chaotisch zu?”, fragte Sean stirnrunzelnd.
    “Warum? Ist was nicht in Ordnung?”
    “Da draußen herrscht ein einziges Durcheinander. Von Organisation keine Spur. Keiner weiß, welches Pferd er nehmen soll. Vergessen Sie den Kaffee. Ich fürchte, ich werde gebraucht.”
    Carin sah beeindruckt zu, wie Sean hinausging und innerhalb von Minuten Ordnung schaffte. Sie musste zugeben, dass sie ihn unterschätzt hatte. John hingegen hatte von vornherein gewusst, welche Fähigkeiten dieser Mann besaß und dass er mit Problemen auf dem Hof mühelos fertig werden würde.
    Am nächsten Tag verbrachte Sean den ganzen Morgen im Freien, und so konnte Carin in Ruhe ihrer Arbeit nachgehen. Sie musste sich um die Buchführung kümmern und hatte etliche Buchungen zu erledigen.
    Carin richtete sich gerade ein Käsesandwich und eine Tasse Kaffee zum Mittagessen, als sie Sean nach ihr rufen hörte. Sekunden später erschien er in der Küche. “Haben Sie was dagegen, wenn ich Ihnen Gesellschaft leiste?”
    “Ja, das habe ich”, entgegnete sie barsch. “Ich mag es nicht, wenn Sie hier ein- und ausgehen, wie es Ihnen passt.”
    Sean zog die Stirn kraus. “Da Sie nicht im Büro waren und ich Geräusche aus der Küche hörte, dachte ich mir, dass Sie hier sind. Ist das für mich?” Er deutete auf das Sandwich.
    “Bitte, bedienen Sie sich. Sie können auch noch eine Tasse Kaffee haben, aber eins merken Sie sich: Lassen Sie sich das nicht zur Gewohnheit werden. Sie können das Büro benutzen, aber das Haus ist für Sie tabu. Niemand kommt hier ohne Aufforderung herein.”
    “Ich werde daran denken.” Sean grinste amüsiert und biss genüsslich in das knusprige Brot.
    Carin machte ihm zwei weitere Sandwiches, die er mit ebenso großem Appetit verspeiste. “Wir müssen noch über einiges reden”, fuhr Sean fort. “Was halten Sie davon, heute Abend mit mir essen zu gehen?”
    “Ich wüsste nicht, worüber wir reden sollten.”
    “Über den Reiterhof natürlich. Mir sind da ein paar Ideen gekommen, wie man sich die Arbeit erleichtern könnte.”
    “Das geht aber nicht”, wandte Carin ein. “Sie können sich nicht einfach in Johns Angelegenheiten mischen.”
    “Ich bin sicher, er hätte nichts dagegen. Aber selbstverständlich werde ich vorher alles mit ihm besprechen.”
    “Denken Sie daran, er darf sich nicht aufregen.”
    Sean lächelte. “Keine Angst, ich werde ihn schon nicht beunruhigen. Es handelt sich nur um kleine Neueinführungen. Warum essen Sie eigentlich nichts?”
    “Weil ich plötzlich keinen Appetit mehr
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