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Das Camp (Sartos) (German Edition)

Das Camp (Sartos) (German Edition)

Titel: Das Camp (Sartos) (German Edition)
Autoren: Amber Blake
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an ihrem Blumenkranz, den Mae ihr geflochten hatte.
    Mit ihrem himmelblauen Kleidchen und der passenden Schleife im Haar, sah sie allerliebst aus.
    „Du musst aber auch immer aus der Reihe fallen, Pa kriegt einen Anfall, wenn du so mit gehen willst“, meinte Jack und musterte ihre abgewetzte Alltagskleidung.
    „Seid ihr alle fertig?“ Joe kam aus dem Schlafzimmer. Gut sah er aus in seinem dunkelgrünen Hemd mit schwarzer Weste. Sein, ansonsten widerborstiges Haar, hatte er, zur Feier des Tages, mit etwas Gel gebändigt.
    „Wunderschön siehst du aus Mae!“ Er nahm sie in den Arm und schwenkte sie herum. In ihrem weißen Kleid, das zahlreiche Spitzenbesätze aufwies, sah sie aus, wie ein junges Mädchen.
    „Wieso bist du noch nicht umgezogen, Troy?“
    „Sie geht so“, meinte Will spitz.
    „Mit Sicherheit nicht! Glaubst du, ich will die Aufmerksamkeit der halben Stadt auf mich ziehen, wenn meine Tochter ankommt, als käme sie gerade aus dem Kuhstall?“
    „Es ist mir egal, was die anderen denken, ich...“
    „ICH, ICH, ICH! Es reicht mir langsam! Du bist nicht der Mittelpunkt der Welt. Zieh das verdammte Kleid an, das deine Mutter in stundenlanger Arbeit bestickt hat und mach ein anderes Gesicht!“
    „Aber...!“
    „NICHTS ABER! Ende der Diskussion! Wenn du nicht in fünf Minuten ausgehfertig hier stehst, wirst du die nächsten Wochen keinen Fuß mehr vor die Tür setzen, das verspreche ich dir!“
    Anbetracht dessen, dass ihre Probations zeit gerade abgelaufen war, die sie größtenteils auf der elterlichen Farm verbringen durfte, schloss sie den Mund und marschierte in ihr Zimmer, dass sie sich mit Sue teilte.
    Mit Leichenmiene zog sie das Kleid über und betrachtete sich missmutig im Spiegel.
    Eigentlich sah es ganz gut aus. Die Farbe brachte ihre Augen hervorragend zur Geltung. Sie bürstete sich durch ihr widerspenstiges Haar, das sie von ihrem Vater geerbt hatte und bändigte es mit einigen Spangen.
    Sie holte die Kette mit der gefassten Perle heraus, die sie zu ihrem vierzehnten Geburtstag geschenkt bekommen hatte. Perfekt.
    Nun gut, wenn sie schon den ganzen Kram mitmachen musste, konnte sie zumindest gut aussehen.
    „Du siehst richtig schön aus, Troy!“, Sue strahlte sie an.
    „Viel besser!“, brummte ihr Vater.
     
    Entgegen ihren gegenteiligen Bekundungen, freute sich Troy doch auf das Fest. Zum Einen, weil es eine schöne Abwechslung zum Alltagseinerlei war und zum Anderen, weil es beim Erntefest die Delikatessen, die für den Export bestimmt waren wenigstens einmal im Jahr für alle gab.
    Gegen einen Eintrittspreis von fünf Florin, der am Eingang des großen Festplatzes zu entrichten war, konnte man in allem schlemmen, bis man platzte. Kinder bis 12 Jahre waren frei, von daher hielten sich die Unkosten für ihre Eltern in Grenzen. Fünf Florin waren zwar schon eine nicht unerhebliche Summe,- Troys Vater musste einen Tag lang arbeiten dafür, aber dafür war es nur einmal im Jahr und entsprechend früh wurde mit dem Sparen angefangen.
    Der große Festplatz wurde von dem riesigen Zelt dominiert, das Platz bot für alle Einwohner der Insel. Tagelang benötigte man für den Aufbau, was besonders für die Kleinen ein alljährlich spannendes Ereignis war.
    Hunderte von Tischen und Bänken waren im Inneren aufgereiht und am Kopfende des Zeltes war eine große Bühne, auf der das Unterhaltungsprogramm stattfand. Links und rechts an den Zeltwänden bogen sich die Buffet-Tische unter den erlesensten Köstlichkeiten.
    Fleischgerichte in raffinierten Saucen, gebratene Hummer, gegrillte Lammkoteletts, Berge von ausgefallenen Salatkreationen, Gemüseplatten und Terrinen nit köstlich duftenden Suppen. Eine besondere Attraktion war traditionell immer das Nachspeisen Buffet. Schüsseln mit Eiscreme in allen Geschmacksrichtungen, Sahne- und Buttercremetorten, Berge von Pudding, Mandelkekse, Schokokringel und Obstsalate.
    Troy lief das Wasser im Mund zusammen, kaum dass sie das Festzelt betreten hatten.
     
    Bevor das Buffet eröffnet wurde, musste man die obligatorischen Reden über sich ergehen lassen.
    Montgomery Ravencobble, der erste Senator der Stadt, trat ans Mikrophon.
    Seine goldene Weste spannte sich drall über seinem stattlichen Bauch. Sein graumeliertes Haar war reichlich schütter und Troy überlegte, wieviele öder Festtagsreden von ihm sie noch anhören musste, bevor er seinen „luxuriösen Ruhestand“ in Neria antreten musste.
     
    „Liebe Bürger! Wir haben uns hier versammelt, um
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