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Das Buch Ohne Gnade: Roman

Das Buch Ohne Gnade: Roman

Titel: Das Buch Ohne Gnade: Roman
Autoren: Anonymus , Michael Kubiak
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Körper über den Rand zu rutschen und in den qualmenden Höllenschlund zu stürzen. Der Kid zog sie zurück, um dafür zu sorgen, dass sie nicht darin verschwand, ehe sie gestorben war.
    Ein paar Sekunden später verdrehten sich ihre Augen und ihre Hand erschlaffte in seiner. Ihr Atem versiegte und ihr Körper sackte leblos auf den Boden.

DREIUNDSECHZIG ♦
    Das Hotel Pasadena zerfiel in einem beängstigenden Tempo. Im Parterre erschienen breite Risse in den Decken, den Fußböden und den Wänden. Sanchez wusste, dass die Decke jeden Moment auf ihn herabstürzen konnte oder dass ein Riss ihn verschluckte und in die Tiefen der Hölle stürzen ließ. Während er durch die Lobby zum Vordereingang sprintete, betete er im Stillen, dass er es heil bis nach draußen schaffte. Die Wüste war ihm nie verlockender erschienen.
    Er war eigentlich nie besonders gut zu Fuß gewesen, da er es vorzog zu fahren, wann immer er eine Strecke von mehr als fünfzig Metern zurücklegen musste. Aber nun, da sein Leben in Gefahr war, hätte er es tempomäßig mit jedem Windhund aufnehmen können. Jacko hatte sich als unbezahlbar erwiesen, indem er ihnen den Fluchtweg gezeigt und die Zombies auf Distanz gehalten hatte, doch nun, als der nächtliche Himmel draußen zu sehen und nur noch wenige Schritte entfernt war, beschloss Sanchez, den Nachbrenner einzuschalten.
    Ein breiter Riss im Marmorboden der Empfangshalle erweiterte sich furchterregend schnell. Er verlief vom Korridor mitten durch den Empfangsbereich bis zum Hoteleingang. Während Sanchez Anstalten machte, Jacko auszuweichen, um ihn zu überholen, verdoppelte der Riss im Boden plötzlich seine Breite. Er maß nun gut zwei Meter. Die rote Fußmatte vor den Überresten der Eingangstür verschwand plötzlich im Abgrund. Das Hotel brach im wahrsten Sinne des Wortes in der Mitte auseinander.in seiner Hast, die qualmende Erdspalte zu meiden und den Ausgang zu erreichen, prallte Sanchez gegen Jacko, als er ihn passierte. Der Blues Brother stieß einen überraschten Schrei aus, und Sanchez hörte ihn stolpern und stürzen.
    Es blieb keine Zeit, sich umzudrehen und sich zu vergewissern, ob er es ebenfalls schaffte. Sanchez hatte den Anflug eines schlechten Gewissens, aber sich selbst in Sicherheit zu bringen hatte höchste Priorität, daher rannte er, so schnell er konnte und seine dicken Beine ihn trugen, weiter, sobald er an dem Mann, der behauptete, Robert Johnson zu sein, vorbei war.
    Er konnte Elvis brüllen hören, er solle schneller rennen. Janis kreischte etwas, das wie »fetter Bastard« klang. Bei dem Geschehen ringsum brauchte er keine weitere Aufmunterung. Er stürmte durch die Reste der Hoteltür und die Treppe zur langen Auffahrt hinunter. Dann rannte er weiter und schaute nur einmal zurück, um zu sehen, dass ein großer Teil des riesigen Hotelbaus bereits in dem breiten Krater versunken war, der plötzlich auf dem ansonsten sorgfältig gepflegten Gelände klaffte.
    Schließlich, als er kaum noch Luft holen konnte, kam Sanchez am Ende der Hotelauffahrt unter dem Willkommensschild, das die Einfahrt überspannte, keuchend zum Stehen. Rechts und links von ihm war der Highway dunkel und verlassen, aber er fühlte sich halbwegs sicher. Von dem Beben hinter ihm war so weit vom Hotel entfernt nichts mehr zu spüren. Sich nach vorn beugend und die Hände auf die Oberschenkel stützend, um seinen Atem zu beruhigen, sah er zu seiner Freude, dass Elvis und Janis ebenfalls heil aus dem Inferno herausgekommen waren. Sie machten beide einen erleichterten Eindruck, obgleich so gut wie sicher damit zu rechnen war, dass Janis gleich zu fluchen beginnen würde. Aber von Jacko, Emily oder Freddie war nichts zu sehen.
    »Sind die anderen rausgekommen?«, keuchte Sanchez.
    Janis meldete sich zu Wort. »Wir wurden schon ziemlich früh von Emily und Freddie getrennt. Vielleicht haben sie es auf einem anderen Weg geschafft.«
    »Was ist mit diesem Bluestypen?«, fragte Sanchez. »Er war doch bis gerade noch bei uns, oder?«
    Elvis, der praktisch gar nicht außer Atem war und sich offensichtlich noch nicht mal die Frisur durcheinandergebracht hatte, schüttelte den Kopf und sah ihn missbilligend an.
    »Du meinst Robert Johnson? Den Knaben, der praktisch den Blues erfunden hat?«
    »Ja, den.«
    »Die Gitarrenlegende? Den Typen, der uns alle gerettet hat, indem er die verdammten Zombies von uns fernhielt?«
    »Ja. Genau den meine ich.«
    »Du hast ihn in einen verdammt breiten Spalt im Fußboden
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