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Das Buch Ohne Gnade: Roman

Das Buch Ohne Gnade: Roman

Titel: Das Buch Ohne Gnade: Roman
Autoren: Anonymus , Michael Kubiak
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besonders tief, da die beiden sich ihr Grab selbst schaufeln würden.
    Wenn man die Hitze am Vortag bedachte, dann war es an diesem Morgen überraschend kalt. Raureif bedeckte die Windschutzscheibe des Wagens, hervorgerufen durch die eisige Kälte der Wüstennacht. Während er zur Fahrertür ging, schaute Angus zur Sonne, die soeben über dem Horizont aufging. Ihre Strahlen blendeten ihn und er war dankbar für die dunkel getönten Fensterscheiben des Firebird.
    Er öffnete die Wagentür und spürte unter den Fingern den Raureif auf dem Türgriff. Er hob die rechte Hand und hauchte warme Luft auf seine Fingerspitzen. Diese Finger mussten angewärmt werden, um den Abzug seiner Pistole betätigen zu können. Er blickte wieder zum Restaurant. Sanchez und Elvis hatten ihn anscheinend noch nicht entdeckt. Während er in den Wagen einstieg, behielt er Sanchez, der gierig sein Frühstück verschlang, wachsam im Auge. Diesem diebischen Hurensohn würde es noch gründlich leidtun, sich jemals mit Invincible Angus angelegt zu haben.
    Der schwarze Ledersitz im Wagen war eisig kalt und er fröstelte, als er sich hineingleiten ließ und die Tür zuzog. Weiterhin seine beabsichtigten Opfer beobachtend, griff er blind nach dem Handschuhfach, wo er die Patronen und die Reservemagazine am Vorabend deponiert hatte. Dabei berührte seine Hand etwas auf dem Beifahrersitz. Er fuhr erschrocken herum, um nachzusehen, was es war, und zuckte geschockt zurück. Neben ihm auf dem Beifahrersitz saß zusammengesunken eine Leiche.
    Judy Garland.
    Die Frau, die er in der vorangegangenen Nacht im Hotel erschossen hatte. Sie roch außerdem ziemlich übel. Die Vorderseite ihres blau-weißen Kleides hatte sich von einem dunklen Fleck getrockneten Blutes, wo seine Kugel in ihre Brust gedrungen war, nahezu schwarz verfärbt. Ihr Gesicht war grässlich, die Augen offen, aber völlig verdreht, sodass nur das Weiße zu sehen war. Ihr Haar war zerzaust und steif von getrocknetem Blut, und von den hübschen Zöpfen war nichts mehr zu erkennen. Im Tod hatten die Lippen sich verkrampft und bildeten eine schreckliche Fratze, die an ein zähnefletschendes Raubtier erinnerte.
    Mein Gott!, dachte er. Wie zur Hölle war diese Frauenleiche in seinen Wagen gelangt? Sobald er sich diese Frage stellte, gefror Angus das Blut. Ein Blick in den Innenspiegel lieferte ihm die Antwort.
    Hinter ihm auf dem Rücksitz saß eine dunkle Gestalt mit einer Kapuze auf dem Kopf.
    ENDE (vielleicht …)
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