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Das Buch Ohne Gnade: Roman

Das Buch Ohne Gnade: Roman

Titel: Das Buch Ohne Gnade: Roman
Autoren: Anonymus , Michael Kubiak
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EINS ♦
    Scheiiiiiße! Es stimmte schon, es ging nichts über einen anständigen Hubraum. Die Maschine in diesem Schlitten hatte wirklich Power …
    Für Johnny Parks ging endlich ein lebenslanger Traum in Erfüllung. Am frühen Morgen mit über hundertsechzig Sachen einen verlassenen Highway hinunterzurasen war aufregend. Dass er in einem Streifenwagen saß und einen berüchtigten Serienmörder in einem schwarzen Pontiac Firebird verfolgte, gab dem Ganzen einen zusätzlichen Kick.
    Das Funkgerät erwachte knisternd und die Stimme des Chiefs erklang zum dritten Mal laut und deutlich während der letzten zwei Minuten.
    »Ich wiederhole, alle Einheiten bleiben zurück. Der Flüchtige wird nicht bis auf den Devil’s Graveyard verfolgt! Ich erwarte Bestätigung – das ist ein verdammter Befehl!«
    Johnnys Partner auf dem Beifahrersitz, Neil Silverman, griff nach unten und drehte am Lautstärkeknopf des Funkgeräts, bis nacheinander die Stimmen der anderen Beamten, die den Empfang der Meldung bestätigten, verstummten. Die beiden Cops grinsten und nickten. Währenddessen jagten sie an der riesigen Tafel am Straßenrand vorbei. Dort war zu lesen:
    Willkommen auf Devil’s Graveyard
    Johnny beobachtete im Rückspiegel, wie die Kette der anderen sieben Streifenwagen hinter ihm stoppte, kehrtmachte und sichentfernte. Feige Bande. Das war seine Stunde – nun ja, seine und Neils , dachte er. Normalerweise wäre keiner von ihnen beiden an einer solchen hochkarätigen Verfolgungsjagd beteiligt gewesen, aber an diesem Morgen waren so viele Beamte getötet worden, dass sie den Einsatzbefehl erhielten. Beide Männer waren Anfang zwanzig und hatten erst vor einem halben Jahr die Polizeiakademie absolviert. Neil war der beste Pistolenschütze seines Jahrgangs und hatte eine glänzende Karriere in der Truppe vor sich. Was Johnny betraf, so fand er es einfach nur aufregend, den Meisterschützen über den Highway zu fahren. Wenn überhaupt jemand den Fahrer des Firebird zur Strecke bringen würde, dann war es sein Kumpel Neil – was der Grund dafür war, dass Johnny so erpicht darauf war, die Jagd noch ein wenig fortzusetzen, obgleich es bedeutete, den Befehl des Chiefs zu missachten.
    Während ihn die Wüstensonne mit ihrem grellen Licht blendete, bemühte sich Johnny, den Wagen unter Kontrolle zu behalten, während sie allmählich zu dem Firebird aufholten. Über den Highway mit seinen Sandverwehungen und Geröllpassagen zu navigieren, während er gleichzeitig versuchte, einen Wahnsinnigen aufzuhalten, der mindestens drei andere Fahrzeuge von der Straße gerammt hatte, erforderte sein ganzes Können.
    Wenn Neil der beste Schütze in der Truppe war, dann betrachtete Johnny sich als den besten Fahrer. Als Teenager war er ein fanatischer Stockcar-Fahrer gewesen, hatte stundenlang auf einer eigens dafür angelegten Sandpiste auf der Farm seines Vaters trainiert und zahlreiche Rennen auf dem örtlichen Rundkurs gewonnen. Es waren seine Fahrkünste, die ihn bei seiner Verlobten Carrie-Anne, der Anführerin der Cheerleader-Truppe an seiner Highschool, hatten landen lassen. Sie erwarteten jeden Tag die Geburt ihres ersten Kindes. Wenn Johnny den Ruhm und die Vorteile einheimste, die ihm zuteilwürden, weil er Teil des Duos war, das den Bourbon Kid zur Strecke brachte, hätte sein zukünftiges Kind einen Vater, auf den es stolz sein konnte.
    »Komm schon, Johnny! Ich kann von hier keinen genauenSchuss anbringen!«, brüllte Neil und zielte mit dem Revolver aus dem offenen Fenster. »Bring uns näher ran!«
    Johnny rammte den Fuß aufs Gaspedal und versuchte, die Front ihres Streifenwagens auf gleiche Höhe mit dem Heck des Firebird zu bringen.
    »Zielst du auf die Reifen?«, rief er über den Lärm des Motors und des Windes, der durch die offenen Fenster pfiff.
    »Nee. Auf den Fahrer.«
    »Solltest du nicht die Reifen aufs Korn nehmen?«
    Neil löste den Blick von dem schwarzen Wagen vor ihnen und schaute kurz zu Johnny.
    »Hör mal, wenn ich diesen Kerl erledige, dann sind wir verdammte Helden, Johnny. Stell dir doch nur mal vor – irgendwann kannst du deinem Jungen erzählen, dass du den schlimmsten Massenmörder der Geschichte zur Strecke gebracht hast!«
    Während er mit einem Auge auf die Straße achtete, erwiderte Johnny das Grinsen seines Partners. »Yeah. Das wäre obercool.«
    »Ich kann’s mir richtig vorstellen. Wir eröffnen Supermärkte, machen Werbung für Aftershave, das volle Programm.«
    »Ich könnte ein neues
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