Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Bourne-Attentat

Das Bourne-Attentat

Titel: Das Bourne-Attentat
Autoren: Robert Ludlum
Vom Netzwerk:
und begutachtete ihn fachmännisch.
    Als er zufrieden nickte, sagte Pjotr: »Was halten Sie davon, wenn Sie das Dreifache von dem verdienen könnten, was ich Ihnen für diesen Auftrag zahle?«
    »Ich bin sehr beschäftigt«, erwiderte Arkadin vage.
    Pjotr neigte respektvoll den Kopf. »Daran zweifle ich nicht.«
    »Ich übernehme nur Aufträge, die mich interessieren.«
    »Würde Sie Semjon Ikupow interessieren?«
    Arkadin stand regungslos da, als zwei Sportwagen schnell vorbeifuhren. Durch das Dröhnen der Motoren sagte Arkadin: »Wie passend, dass wir hier zufällig in dem Städtchen sind, in dem Semjon Ikupow lebt.«
    »Nicht wahr?«, antwortete Pjotr lächelnd. »Ich weiß ja, wie beschäftigt Sie sind.«
    »Zweihunderttausend«, sagte Arkadin. »Die üblichen Bedingungen.«
    Pjotr hatte Arkadins Forderung vorhergesehen und nickte zustimmend. »Bei unverzüglicher Ausführung.«
    »Abgemacht.«
    Pjotr öffnete den Kofferraum des BMW. Drinnen lagen zwei weitere Koffer. Aus einem nahm er Diamanten im Wert von hunderttausend Dollar und legte sie in den Koffer auf der Motorhaube des Mercedes. Aus dem anderen zog er einen Umschlag mit Unterlagen hervor, darunter eine Satellitenkarte, die den genauen Standort von Ikupows Villa anzeigte, außerdem eine Liste seiner Leibwächter und die Pläne der Villa, einschließlich der Stromkreise, der zusätzlichen Stromversorgung und verschiedener Details über die installierten Sicherheitsvorrichtungen. »Ikupow ist jetzt zu Hause«, sagte Pjotr. »Wie Sie hineinkommen, ist Ihre Sache.«
    Arkadin blätterte die Unterlagen durch, stellte einige Fragen und legte sie schließlich in den Koffer mit den Diamanten. Er schloss den Koffer und warf ihn auf den Beifahrersitz seines Wagens.
    »Morgen um diese Zeit wieder hier«, sagte Pjotr, während sich Arkadin hinter das Lenkrad setzte.
    Der Motor des Mercedes begann zu schnurren. Dann legte Arkadin den Gang ein. Als er auf die Straße hinausrollte, drehte sich Pjotr um und ging zu seinem BMW. Er hörte Bremsen quietschen, ein Auto wurde herumgerissen, und als er sich umdrehte, sah er den Mercedes direkt auf sich zukommen. Einen Moment lang war er wie gelähmt. Was zum Teufel macht er denn?, fragte er sich. Viel zu spät begann er zu laufen. Der Mercedes war schon bei ihm und rammte ihn mit dem Frontgrill, so dass er zwischen den beiden Autos eingeklemmt wurde.
    Benommen vor Schmerz sah er, wie Arkadin ausstieg und auf ihn zuging. Dann wurde es schwarz um ihn herum, und er sank in die Bewusstlosigkeit.
    Er kam in einem holzgetäfelten Arbeitszimmer wieder zu sich, das großzügig mit Isfahan-Teppichen ausgelegt war. Ein Schreibtisch und Stuhl aus Walnussholz standen in seinem Blickfeld, dahinter war ein riesiges Fenster, von dem man auf das glitzernde Wasser des Luganer Sees und die teilweise verschleierten Berge blickte. Die Sonne stand tief im Westen und warf lange Schatten über das Wasser und die weißen Mauern von Campione d’Italia.
    Er war an einen einfachen Holzsessel gefesselt, der so fehl am Platz wirkte an diesem Ort des Reichtums und der Macht wie er selbst. Er wollte tief durchatmen und zuckte zusammen vor Schmerz. Als er an sich hinunterblickte, sah er den Verband um seine Brust, und ihm war klar, dass mindestens eine Rippe gebrochen sein musste.
    »Wenigstens sind Sie aus dem Reich der Toten zurückgekehrt. Ich habe mir schon ernste Sorgen gemacht.«
    Es war schmerzhaft für Pjotr, den Kopf zu drehen. Jeder Muskel in seinem Körper fühlte sich an, als würde er brennen. Aber seine Neugier ließ sich nicht bezähmen, und so biss er die Zähne zusammen und drehte den Kopf noch ein Stück weiter, bis ein Mann in sein Blickfeld kam. Er war eher klein und hatte hängende Schultern. Seine großen wässrigen Augen blickten durch eine Brille mit runden Gläsern. Auf seinem gebräunten Schädel wuchs nicht ein einziges Haar, aber wie zum Ausgleich für seine Glatze waren die Augenbrauen erstaunlich buschig. Er sah aus wie einer dieser listigen türkischen Händler aus der Levante.
    »Semjon Ikupow«, brachte Pjotr hervor. Er hustete. Sein Mund fühlte sich an, als wäre er mit Watte ausgestopft. Er hatte den metallischen Geschmack von Blut im Mund und schluckte schwer.
    Ikupow hätte sich ein Stück bewegen können, damit Pjotr seinen Hals nicht so stark drehen hätte müssen, um ihn zu sehen, doch er tat es nicht. Stattdessen betrachtete er das schwere Druckpapier, das er auseinandergerollt hatte. »Wissen Sie, diese Pläne von
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher