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Das Bourne-Attentat

Das Bourne-Attentat

Titel: Das Bourne-Attentat
Autoren: Robert Ludlum
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Entschlossenheit auf Bourne losstürmte.
    Bourne hatte nur eine Chance. Er trat dem Ansturm entgegen, ignorierte das Messer, packte Arkadin an seiner Jacke und nützte seinen eigenen Schwung, um ihn hochzureißen. Arkadin stieß mit den Beinen gegen die Reling, doch sein Oberkörper flog weiter, und er ging kopfüber über Bord.
    Er fiel in die Tiefe … zwölf Stockwerke hinunter, bis er in den Fluten versank.

Kapitel fiinfundvierzig
     
    »Ich brauche einen Urlaub«, sagte Moira. »Ich glaube, Bali würde mir guttun.«
    Sie und Bourne waren in der Klinik von NextGen, die in einem Gebäude untergebracht war, von dem man auf den Pazifik hinausblickte. Die Mond von Hormus hatte erfolgreich am LNG-Terminal angelegt, und ihre Fracht, das stark komprimierte Flüssiggas, wurde vom Tanker in spezielle Behälter an der Küste geleitet, wo es langsam erwärmt wurde und sich auf das Sechshundertfache seines gegenwärtigen Volumens ausdehnte, damit es in Privathaushalten und Kraftwerken genutzt werden konnte. Der Laptop wurde an die IT-Abteilung von NextGen übergeben, damit die Software analysiert und unschädlich gemacht werden konnte. Der NextGen-Präsident hatte sie bereits in der Klinik besucht, um Moira zur Direktorin der Sicherheitsabteilung zu ernennen und Bourne einen äußerst lukrativen Beraterposten im Unternehmen anzubieten. Bourne hatte Soraya angerufen, so dass sie Gelegenheit hatten, alle Neuigkeiten auszutauschen. Er gab ihr die Adresse von Severs Haus und erzählte ihr von der geheimen Operationsbasis, die dort untergebracht war.
    »Ich wünschte, ich wüsste, wie sich Urlaub anfühlt«, sagte Bourne, als er das Telefongespräch beendet hatte.
    »Na ja …«, antwortete Moira lächelnd. »Du brauchst nur ein Wort zu sagen, dann probieren wir’s aus.«
    Bourne überlegte eine ganze Weile. Urlaub war etwas, was er nie in Betracht gezogen hatte, aber andererseits, so dachte er, konnte es kaum einen besseren Zeitpunkt dafür geben. Er sah sie an und nickte.
    Ihr Lächeln wurde noch breiter. »Ich lasse NextGen alles vorbereiten. Wie lange willst du fahren?«
    »Wie lange?«, fragte Bourne. »Im Moment würde ich sagen, für immer.«
    Auf dem Weg zum Flughafen machte Bourne beim Long Beach Memorial Medical Center Halt, wo Professor Sever behandelt wurde. Moira hatte nicht mitkommen wollen und wartete unten in dem Wagen mit Chauffeur auf ihn, den NextGen für sie gemietet hatte. Sever lag in einem Privatzimmer im vierten Stock. Es war totenstill im Raum, das einzige Geräusch kam von dem Beatmungsgerät. Der Professor war in ein tiefes Koma gefallen und konnte nicht mehr selbst atmen. Ein dicker Schlauch führte von seinem Mund zum Beatmungsgerät. Mehrere kleinere Schläuche steckten in seinem Arm, und ein Katheter an einem Plastikbeutel, der neben dem Bett hing, fing seinen Urin auf. Seine bläulichen Augenlider waren so dünn, dass Bourne seine Pupillen durchschimmern sah.
    Wie er so neben seinem alten Mentor stand, stellte er fest, dass er nichts zu sagen hatte. Er fragte sich, warum er den Wunsch verspürt hatte, herzukommen. Vielleicht hatte er noch einmal dem Bösen ins Gesicht blicken wollen. Arkadin war nichts anderes als ein Killer. Doch dieser Mann war ein gewaltiger Lügner und Betrüger, der vor nichts zurückschreckte, um seine zerstörerischen Ziele zu erreichen. Und doch sah er jetzt so schwach und hilflos aus, dass man ihn sich nur schwer als den Anführer einer Terrorgruppe vorstellen konnte, die geplant hatte, Long Beach in Schutt und Asche zu legen. Er hatte gesagt, dass seine Sekte nicht in der modernen Welt leben könne und er sie deshalb zerstören müsse. War das der wirkliche Grund, oder hatte ihn Sever auch in diesem Punkt belogen? Er würde es nie erfahren.
    Ihm wurde plötzlich übel in Severs Gegenwart, doch als er sich umdrehte, kam ein klein gewachsener, eleganter Mann herein.
    »Jason Bourne?« Als Bourne nickte, sagte der Mann: »Mein Name ist Frederick Willard.«
    »Soraya hat mir von Ihnen erzählt«, sagte Bourne. »Das haben Sie gut gemacht, Willard.«
    »Danke, Sir.«
    »Nennen Sie mich doch bitte nicht Sir.«
    Willard sah ihn mit einem entschuldigenden Lächeln an. »Sie müssen verzeihen, aber meine Ausbildung steckt so tief in mir drin, dass ich gar nicht anders kann.« Er blickte zu Sever hinüber. »Glauben Sie, dass er überlebt?«
    »Er lebt wohl noch«, antwortete Bourne, »aber ich würde es nicht mehr leben nennen.«
    Willard nickte, obwohl er sich nicht wirklich
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