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Das Blutschwert

Das Blutschwert

Titel: Das Blutschwert
Autoren: Christopher Golden , Nancy Holder
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Intelligenzbestie. All das hatte irgendwie dazu geführt, dass Chirayoju Macht über sie erlangen konnte. Als sie sich den Finger an der Klinge des Schwertes schnitt, konnte der eingesperrte Geist des Vampirs irgendwie spüren, dass sie verwundbar war. Er griff sie an und misshandelte sie auf viel schlimmere Art als jene Straßenräuber.
    Und dann war Buffy gekommen und hatte für sie gekämpft, hatte ihr Leben für sie aufs Spiel gesetzt und das getan, was für Willow der größte Schock war: Die Jägerin hatte sich Chirayoju ausgeliefert, um Willow zu retten.
    »Oh Gott, Buffy, es tut mir so Leid«, flüsterte Willow.
    Obwohl Willow bereits so schnell rannte, wie sie konnte, wurde sie unglaublicherweise noch schneller. Die kleine Scheibe in ihrer geschlossenen Hand strahlte Wärme aus, und sie betete, dass Giles wissen würde, was damit zu tun war.
    Sie waren ein Team. Sie verstand das jetzt besser als je zuvor. Jeder erfüllte seine Pflicht, wenn es erforderlich war. Und im Moment war es ihr Job, dieses Ding so schnell wie möglich zu Giles zu bringen. Danach lag alles in den Händen des Wächters.
    »Bitte, bitte, bitte, bitte«, keuchte sie, während sie weiterrannte. Aber Willow hatte nicht die leiseste Ahnung, wem ihre Bitte galt: ihrem Körper, Giles oder irgendjemandem, der alles wieder in Ordnung bringen konnte. Vielleicht allen zugleich.
    Und Willow rannte. Ihr Herz hämmerte so schnell und hart, dass ihre ganze Brust schmerzte, und sie fragte sich, ob sich so ein Herzanfall anfühlte. Aber als sie wieder aufblickte, sah sie vor sich die Schule. Sie war noch nie so froh gewesen, die Sunnydale High zu sehen.
    Sie stürmte die Treppe hinauf und stolperte, als sich einer ihrer Füße in dem langen chinesischen Gewand verfing, das sie seltsamerweise trug. Sie schrammte sich ihr Knie am harten Beton auf. Aber sofort war sie wieder auf den Beinen und rannte weiter. Die Tür war natürlich versperrt. Giles hatte nicht erwartet, dass ihm jemand folgen würde.
    Sie hämmerte gegen die Tür und schrie seinen Namen. Willow schrie sich die Kehle wund, bis sie ihre eigene Stimme kaum noch hören konnte. Ihre Hand schmerzte bereits, aber sie schlug immer weiter gegen die Tür. Hauptsache, man ließ sie hinein.
    Endlich öffnete sich die Tür, und Cordelia starrte sie an. »Oh, mein Gott, Willow, was ist.«
    Willow fiel in Cordelias Arme und registrierte nur am Rande die Fassungslosigkeit des anderen Mädchens. Dann drückte Cordy sie tröstend an sich, was sie selbst ebenso überraschte wie Willow.
    »Was ist das?«, fragte Cordy und musterte sie. »Deine Kleidung. Ist das eine Rüstung? Wenn du hier bist. oh, mein Gott, was ist mit Xander passiert? Und Buffy?«
    »Sie leben noch, denke ich«, keuchte Willow, drängte sich dann an Cordelia vorbei und lief den Korridor hinunter zur Bibliothek. »Aber nicht mehr lange, wenn Giles nicht irgendeine Idee hat.«
    Cordelia holte sie ein, ergriff stützend Willows Unterarm und legte ihr den Arm um die Schultern. »Ich glaube, uns ist etwas eingefallen«, sagte Cordelia schlicht.
    »Hoffentlich hast du Recht«, ächzte Willow und öffnete die Tür zur Bibliothek.
    Giles verschwendete nicht viel Zeit. Er strahlte Willow zwar glücklich an, doch dann drückte er ihr unvermittelt das Fax in die Hand, das eben gekommen war.
    »Sieh dir das mal an«, sagte er. »Kannst du das für uns finden? Auf dem Computer?«
    »Klar, wenn die Datei existiert, finde ich sie auch«, sagte Willow und streckte ihm die Hand entgegen, in der sie immer noch die kleine Scheibe hielt.
    Giles griff danach und betrachtete sie prüfend. Sie funkelte in seiner Hand, und er murmelte: »Schade, dass es nicht genügt, einfach diese Scheibe wieder anzubringen, um beide erneut zu bannen. Irgendwie müssen wir Sanno. ich meine Xander. vorher dieses Schwert abnehmen.« Er schien Cordelias und Willows Blicke zu spüren, denn er sah von der Scheibe auf und räusperte sich. »Also, ab ins Net.«
    »Ab ins Net.« Willow ließ ihre Finger knacken. Sie starrte so intensiv auf den Monitor, dass sie das nächste Fax für Giles kaum mitbekam.
    Giles-sensei,
    ich muss mich inständig für mein Benehmen bei unserem Gespräch entschuldigen. Es war sehr ungehörig von mir, Ihre Art des Umgangs mit Ihrer Jägerin zu kritisieren. Ich fühle tiefe Bitterkeit in meiner Seele, weil ich bei meinen eigenen Pflichten gegenüber Mari-ko-chan versagt habe. Es fällt mir schwer, die Verantwortung für ihren Tod zu übernehmen. Mein Gefühl
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