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Das Blutschwert

Das Blutschwert

Titel: Das Blutschwert
Autoren: Christopher Golden , Nancy Holder
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ihren Augen auf.
    »Xander!«, schrie Buffys Stimme. »Nicht!«
    Schon war der Funke wieder erloschen. Aber Angel hatte ihn gesehen. Und er wusste, dass ihr Bewusstsein, ihre Seele, gegen Chirayoju kämpfte. Für einen Moment, als der Vampirgeist abgelenkt gewesen war, hatte sie ihren Körper zurückgewonnen. Sie kämpfte.
    Und wenn die Jägerin kämpfte, dann siegte die Jägerin auch. Deshalb war sie die Auserwählte. Plötzlich keimte Hoffnung in Angel auf. Vielleicht war es doch möglich, sie daran zu hindern, sich gegenseitig umzubringen.
    »Das ist es, Buffy, mach weiter!«, schrie er, während er sich gegen den Sturm stemmte und auf Chirayoju zustapfte.
    »Vertreibe ihn. Erobere deinen Körper zurück! Du kannst es schaffen!«
    Von Chirayojus Handflächen lösten sich Feuerbälle und rasten auf Xander zu. Aber der Bergkönig riss sein Schwert hoch und wehrte die Flammen damit ab. Das Metall schien die Hitze regelrecht zu absorbieren.
    Sanno marschierte los und richtete die Schwertspitze auf Chirayoju. Angel sprang zwischen sie, und seine Blicke huschten zwischen den beiden uralten Geistern hin und her.
    »Hört auf«, sagte er. »Dieser Kampf nutzt keinem von euch.«
    Er drehte sich, blickte in Buffys Augen und suchte nach ihrer Präsenz. Aber er fand nichts.
    »Aus dem Weg mit dir«, donnerte Chirayoju und hob wieder die Hände.
    Angel wollte schon protestieren, als ein Feuerstoß seinen Rücken versengte. Dann deckte ihn auch Chirayoju mit Feuer ein, und Angel warf sich zu Boden und rollte sich im Dreck und den abgestorbenen Pflanzen hin und her, um die Flammen zu ersticken. Er stöhnte vor Schmerz, als er zu Xanders Gesicht aufblickte. Der Geist, der von ihm Besitz ergriffen hatte, genoss sichtlich seine Machtdemonstration und Angels Qualen. Vielleicht war dies wirklich ein Kampf zwischen Gut und Böse, aber er glaubte nicht, dass Sanno viel besser war als Chirayoju. Nicht nach diesen Jahrtausenden voller Hass. Sanno wollte seinen Feind töten, und es spielte keine Rolle, wer dabei außerdem ums Leben kam. Der Bergkönig war arrogant und grausam, genau wie der Vampir. Wie alle Vampire.
    Der Sturm heulte weiter und wirbelte Erdreich und entwurzelte Pflanzen hoch. Angel kniff die Augen zusammen und richtete sich auf. Der Schmerz ließ ihn zusammenzucken. Aber er konnte die Schmerzen leicht ignorieren, wenn er sich vorstellte, was passieren würde, wenn er nicht bald etwas unternahm.
    Dann, über das Brausen der Sturmböen hinweg, hörte er, wie jemand seinen Namen rief.
    »Angel!«, schrie Willow, während sie verzweifelt versuchte zu verstehen, was um sie herum vor sich ging. Ihr ganzer Körper tat weh, aber die Schmerzen ließen langsam nach.
    Dann war Angel bei ihr, mit flatterndem Umhang. Er hob sie mühelos hoch und rannte los.
    Willow musste nicht einmal fragen, was geschehen war. Ein Teil von ihr erinnerte sich. Der Rest von ihr wusste es einfach.
    »Bist du in Ordnung?«, fragte Angel, als er sie einige Meter weiter wieder absetzte.
    »Ich lebe«, antwortete Willow. »Leben ist gut.«
    »Weißt du, wie du hierher gekommen bist?«, fragte Angel rasch.
    Willow nickte unglücklich.
    »Nun, etwas Ähnliches ist auch mit Xander passiert. Der größte Feind dieses alten chinesischen Vampirs, der Kerl, der ihn schon einmal besiegte, hat die Kontrolle über Xander übernommen. Buffy kämpft um die Kontrolle über ihren Körper, aber.« Angel verstummte.
    Es ist alles meine Schuld, dachte Willow. Ich hätte dieses Schwert niemals berühren dürfen!
    Aber im Moment musste sie sich nur auf eins konzentrieren - auf Buffys und Xanders Rettung.
    »Sie werden sich gegenseitig umbringen«, sagte sie so leise, dass Angel sie wegen des heulenden Windes nicht hören konnte.
    »Erinnerst du dich an irgendetwas, was in seinem Kopf vorging?«, schrie Angel laut, um das Brüllen des Sturmes zu übertönen. »Weißt du vielleicht, wie man ihn aufhalten kann?«
    »Nein«, gestand Willow. Sie schüttelte den Kopf bei dem bizarren Anblick, den Buffy und Xander boten. Sie schlichen umeinander herum. »Kannst du nicht etwas tun?«, fragte sie Angel. »Ich meine, ich weiß, dass er da drinnen ist, in dir! Angelus ist dort drinnen, und - nun ja - er ist ein verdammt übler Typ, und du kannst sie aufhalten, wenn du nur willst! Du musst sie daran hindern, sich gegenseitig umzubringen. Niemand sonst kann es, Angel. Du musst es tun!«
    Willow sah ihn flehend an. Als Angel die Augen abwandte, weil er ihren Blick nicht ertragen konnte,
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