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Das Blut des Mondes (German Edition)

Das Blut des Mondes (German Edition)

Titel: Das Blut des Mondes (German Edition)
Autoren: Andrea Bielfeldt
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wenn du jetzt noch die Mundwinkel ein kleines bisschen anhebst, dann -“
    „Du Blödmann!“, prustete sie los und versetzte ihm einen Boxhieb gegen die Schulter.
    „Aua!“, jaulte er auf. „Wofür war der denn?“
    „Dafür, dass du mich verarscht hast.“
    „Und der Blödmann?“
    „Auch dafür, dass du mich verarscht hast.“
    „Boah! Jetzt bin ich aber beleidigt. Wie willst du das jemals wieder gut machen?“
    Ann packte der Übermut erneut. Sie kam einen Schritt näher, stellte sich auf die Zehenspitzen und gab ihm einen kurzen, flüchtigen Kuss. Auf die Wange.
    „Holla die Waldfee! Und wofür war der?“ Levian sah sie überrascht an.
    „Als Entschuldigung.“
    „Cool! Box mich noch mal!“
    „Warum sollte ich?“
    „Ich will noch so einen“, gab er freimütig zu.
    Ann grinste. „Wenn du mich ganz lieb bittest, bekommst du den vielleicht auch so.“
    „Vielleicht?“ Er sah sie entsetzt an. „Dir ist schon klar, dass ich damit ein großes Risiko eingehe?“
    „Ich dachte immer, Jungs wie du, suchen das Risiko?“
    „Hmm. Jungs wie ich? Darüber muss ich erst mal eine Nacht schlafen. Ich sag dir morgen Bescheid, okay?“ Er tat so, als wolle er tatsächlich fahren, öffnete die Tür und machte Anstalten, einzusteigen.
    „Halt! Warte!“ Ann legte ihm die Hand auf den Rücken. Das konnte doch jetzt nicht sein Ernst sein! „Die Bedingungen haben sich gerade geändert.“
    Levian stoppte. „Das will ich hoffen“, sagte er und drehte sich langsam zu ihr herum. Das verschmitzte Lächeln war nun gänzlich aus seinem Gesicht verschwunden und seine blauen Augen sahen sie eindringlich an. „Denn Jungs wie ich wollen kein Risiko mehr eingehen.“
    „Sondern?“ Ann wurde ganz mulmig.
    „Jungs wie ich wollen endlich ankommen.“
    „Hast du ein Ziel?“
    „Hab ich.“
    „Ist es noch weit entfernt?“, hauchte Ann. Sein Gesicht war gefährlich nahe an ihrem.
    „Ungefähr … zwei Zentimeter.“
    Ann wollte noch etwas erwidern, aber bevor sie einen Ton raus brachte, waren seine Lippen schon auf ihren.
    Angekommen.

Seitenwechsel
    Leise klopfte es an ihre Tür.
    „Ja?“
    „Ich bins, Jayden. Darf ich reinkommen?“
    „Komm rein.“
    Jayden öffnete die Tür und trat ein. Dionne saß, nur mit ihrem Morgenmantel bekleidet, auf dem Fußboden, vor sich eine große schwarze Kerze. Ein drückender Duft waberte in der Luft. Sie sah ihren Bruder auf die Schale starren, die neben ihr auf dem Boden stand, und in der Kräuter verbrannten. Er rümpfte die Nase.
    „Hey. Was machst du?“, wollte er wissen. Sie drehte ihm den Rücken zu, sodass er nicht erkennen konnte, was genau sie so hastig vor ihm versteckte.
    „Nichts Besonderes. Ich chill nur ein bisschen.“
    „Ah, okay. Wie geht’s dir?“
    „Gut!“
    „Schön.“ Das Gespräch wollte nicht so richtig in Gang kommen.
    „Ich soll dich schön grüßen und dir gute Besserung wünschen.“
    „Aha. Von wem?“ Dionne horchte auf.
    „Ann und Cat.“
    „Ah. Danke. Warum gute Besserung? Bin ich krank?“
    „Das habe ich ihnen erzählt.“
    „Warum?“
    „Weil du krank aussiehst! Was hätte ich ihnen nach der Show sonst erzählen sollen?“
    „Ich sehe krank aus?“ Dionne drehte sich zögernd zu ihm um, nicht ohne vorher einen kurzen Blick in den großen Spiegel zu werfen, der an der Wand lehnte. Und da bemerkte sie, dass er ins Schwarze getroffen hatte. Sie sah wirklich krank aus. Sie war blass, hatte tiefe Ringe unter den Augen und ihr Gesicht wirkte eingefallen. Vielleicht lag es aber auch nur am unvorteilhaften Kerzenlicht?
    „Wie lange hast du schon nichts mehr gegessen?“, fragte er sie ungehalten. Es machte ihn anscheinend wütend. Warum nur?
    „Weiß nicht. Hab keinen Hunger.“ Damit war das Thema Essen und Krankheit für sie erledigt. Sie drehte sich wieder um.
    „Was soll das Theater?“
    „Welches Theater meinst du?“
    „Such dir eins aus! Stehen ja genügend zur Auswahl.“
    „Mit welchem würdest du denn gerne zu erst beginnen?“
    Jayden platzte die Hutschnur. Mit einem Satz war er bei ihr, ließ sich auf die Knie fallen und riss ihr die Ärmel ihres Morgenmantels hoch.
    „Was verdammt nimmst du? Rauchst du Pott? Nimmst du Kokain? LSD? Wo hast du das Zeug versteckt?“ Dionne sah ihn erschrocken an. Was wollte er von ihr? Hart packte er sie an den Schultern. Sie hatte das Gefühl, als wolle er seinen Verdacht aus ihr heraus prügeln. Aber er lag falsch. Absolut falsch.
    „Was meinst du?“ Sie bemühte sich, den
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