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Das Blut des Mondes (German Edition)

Das Blut des Mondes (German Edition)

Titel: Das Blut des Mondes (German Edition)
Autoren: Andrea Bielfeldt
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gelegt und als er sich mit den Fingern durch das Gesicht fuhr, hörte er das Kratzen der Bartstoppel auf seiner rauen Hand.
    Cat wusste anscheinend, wann sie verloren hatte.
    „Du musst nicht gehen“, lenkte sie ein. „Du kannst deinen geschundenen Körper und deine verletzte Seele auch gerne auf meinem Bett ausstrecken.“
    „Ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist.“
    „Warum nicht?“
    „Er könnte sein, dass meine verletzte Seele viel Zuneigung braucht.“
    „Reicht es dir, in meinem Arm einzuschlafen?“
    „Wie wäre es, wenn du in meinem Arm einschläfst?“
    „Das wäre schön.“
    „Danke Cat!“ Er beugte sich zu ihr hinunter und gab ihr einen kurzen Kuss auf den Scheitel. „Für alles.“
     
    Cat spürte Rics unrasierte Wange an ihrer, und ein Schauder überlief sie, als sein Atem ihr Ohr streifte. Der sanfte Druck seines Körpers an ihrer Seite machte sie verrückt und sie hielt es kaum noch aus. Die Berührung seiner Hand, die ihre Brust streifte, ließ sie leise aufstöhnen. „Oh Ric!“
    Sanft schob sich sein Körper auf ihren.
    „Cat!“ Seine Stimme war so überaus erotisch und trieb sie dazu, sich unter ihm zu winden, in der Hoffnung, noch mehr von ihm in sich aufnehmen zu können. Sie fühlte, wie seine Lippen ihre suchten, und sie öffnete leicht den Mund, um ihn willkommen zu heißen. Und als sie endlich aufeinander trafen, explodierte ihr Innerstes!
    Unbändig schlang sie die Arme um ihn und zog sie ihn noch enger an sich, um ihn noch mehr zu spüren. Seine Haut zu fühlen, seinen Duft einzuatmen, ihn zu schmecken und ihn ganz in sich aufzunehmen. All das wollte sie. Jetzt! Sofort! Wieder stöhnte sie leise auf und öffnete die Augen.
    „Guten Morgen mein Engel!“ Ric lag neben ihr und lächelte sie an.
    An seinem amüsierten Gesichtsausdruck erkannte sie, dass das, was sie eben erlebt hatte, nicht wirklich passiert war. Sie hatte geträumt. Ach du heilige Scheiße!
    Schnell schloss sie die Augen wieder. Lieber Gott, bitte lass mich unsichtbar werden , flehte sie stumm. Probeweise öffnete sie ein Auge. Aber Ric war immer noch da. Lieber Gott, lass ihn unsichtbar werden! Und das amüsierte Grinsen auch. Mist! Sie ließ das Auge wieder zufallen.
    Peinlich berührt sah sie die Bilder ihres ziemlich heißen Traums hinter ihren geschlossenen Augen ablaufen.
    Gestern durfte er nicht mehr als meinen Arm haben, aber jetzt meinen ganzen Körper … - na wunderbar!
    Das Blut rauschte immer noch durch ihre Adern und die Erregung ebbte nur langsam ab. Sie versuchte, ihren Atem flach zu halten.
    Ric sagte nichts. Keinen Ton. Hatte er es vielleicht nicht bemerkt?
    Sei nicht blöd Cat! Natürlich hat er es bemerkt! Sonst würde er nicht sooo gucken!
    „Guck mich nicht so an“, bat sie ihn, die Augen noch geschlossen. Wenn sie ihn nicht sah, war es vielleicht nicht ganz so peinlich.
    „Wieso? Wie guck ich denn?“
    „Du lachst mich aus.“
    „Nein! Tu ich nicht. Nie!“
    „Tust du wohl!“
    „Woher willst du das wissen? Du siehst doch gar nichts?!“ Ric machte sich nicht die Mühe, sein Grinsen zu verstecken.
    „Ich will auch nichts sehen. Nie wieder!“ Ihre Augen blieben fest geschlossen.
    „Nie wieder? Heißt das, ich muss dich in Zukunft wie ein Blindenhund durch die Welt führen?“
    Keine Antwort.
    „Oder heißt das, du willst mich nie wieder sehen? Soll ich lieber gehen?“ Er bewegte sich, machte Anstalten, sich von ihr zu lösen. Das wirkte.
    „Nein!“ Ihre Arme tasteten sich seine Brust hoch, zu seinem Hals und schlangen sich dann um ihn. „Nein, bitte bleib.“
    „Aber nur, wenn du mich wieder anguckst.“
    „Das ist Erpressung!“
    „Richtig.“
    „Dein letztes Wort?“
    „Mein letztes Wort.“
    Cat gab auf. Sie öffnete ganz langsam die Augen.
    Da lag er nun, fast auf ihr, gefangen in ihren Armen und schenkte ihr einen Blick, der ihre Verlegenheit nur noch mehr schürte, anstatt sie vergessen zu lassen. Sie wurde rot.
    Ric blieb stumm. Seine Finger fuhren leicht die Konturen ihres Gesichts nach. Über die Augenbrauen, die Nase, über den Mund zum Kinn. Weiter über den Hals, über die Schulter bis zum Rand ihres Ausschnitts.
    Letzte Nacht war Ric so kaputt gewesen, dass er sofort eingeschlafen war, nachdem sein Kopf das Kissen berührte und Cat in seinem Arm lag. Sie jedoch lag noch lange wach und dachte nach.
    Ihr Leben hatte in den letzten Wochen eine Wendung erfahren, die sie verändert hatte. Sie hatte über ihren eigenen Schatten springen müssen, mehr
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