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Das Blut des Mondes (German Edition)

Das Blut des Mondes (German Edition)

Titel: Das Blut des Mondes (German Edition)
Autoren: Andrea Bielfeldt
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verändert.
    Sie hatte die Seite gewechselt
     

Traumstunde
    „Sieh dir das an.“ Cat stand am Küchenfenster. Sie wollte eben die Jalousien herunterlassen, da fiel ihr Blick auf die beiden Gestalten, die nur im Licht des Mondes zu erkennen waren. Ann und Levian. In inniger Umarmung.
    „Lass sie“, murmelte Ric ihr ins Haar. Er war hinter sie getreten und umarmte sie.
    „Was? Und das aus deinem Mund? Sag bloß, du hast deinen Widerstand aufgegeben?“, lachte sie und lehnte sich an ihn. „Ihr seid euch ziemlich ähnlich, weiß du das?“, fragte sie, nachdem von ihm nur ein undeutliches Gemurmel zu hören war, ein Eingeständnis seiner falschen Einschätzung.
    „So? Sind wir das?“
    „Ja, das seid ihr.“
    „Und wieso, wenn ich fragen darf?“
    „Du darfst“, kicherte sie, als sein Atem an ihrem Ohr entlang strich. „Ric, hör auf! Das kitzelt.“
    „Das stört mich nicht.“
    „Aber mich“, sagte sie energisch und schob ihn ein Stück weit von sich. „Außerdem … ich denke, wir haben noch was zu besprechen.“
    „Jetzt noch?“ Ric stöhnte auf.
    Es war ein wirklich langer und harter Tag gewesen, vollgepackt mit Ereignissen, die ihm kein normaler Mensch glauben würde, hätte er sie nicht selbst erlebt. Doch letztendlich hatte es sich gelohnt. Cat und er hatten sich ausgesprochen und endlich geküsst. Ric durchfuhr bei der Erinnerung an diesen Kuss ein wohliger Schauer und sein Herz preschte voran wie ein wildes Pferd auf weiter Steppe. Wenn er allerdings daran dachte, was Cat ihm erzählt hatte, stoppte das Pferd abrupt und bäumte sich auf, als stünde es vor einem unüberwindbaren Hindernis.
    Sie hatte ihm widerwillig von ihrem Traum erzählt, der von Dionne gehandelt und sie während ihres Aufenthalts in der Höhle heimgesucht hatte. Cats Träume waren eher Visionen und man sollte sie ernst nehmen. Denn das, was sie träumte, geschah auch. Das hatte er am eigenen Leib spüren müssen. Auch von ihm hatte sie schon geträumt, bevor sie sich überhaupt das erste Mal begegnet waren.
    Sie gestand ihm ihre Ängste, ihn wieder zu verlieren, denn Dionne hatte sich verändert. Und das nicht zu ihrem Vorteil. Sie war nicht mehr das Mädchen, was sie einmal gewesen war. Ihr Verhalten kam dem einer bösen Hexe gleich. Aus unerklärlichen Gründen versuchte sie mit aller Macht, einen Keil zwischen Cat und ihn zu treiben, was ihr auch fast gelungen wäre, hätte Cat nicht so beherzt eingegriffen und die Verbindung zwischen ihm und Dionne unterbrochen, indem sie seinen Ring gestohlen hatte.
    Wieso und warum Dionne durch seinen Ring Macht über ihn hatte, konnte sich niemand genau erklären. Das galt es noch herauszufinden. Er hatte sich bereits die halbe Nacht mit Ann und Jayden den Kopf darüber zerbrochen, was einen Streit mit seinem Freund zur Folge hatte. Das war auch noch etwas, was dringend geklärt werden musste. Alles in allem beschloss Ric für sich, dass das definitiv nicht sein Tag war …
    Und jetzt wollte sie auch noch reden?
    „Ja, jetzt noch!“ Sie ließ nicht locker und streng sah sie zu ihm auf.
    „Cat! Ich bin müde. Ich bin echt platt. Wie du weißt, war ich noch vor einigen Stunden nicht Ich selbst“, spielte er auf den Vorfall mit Dionne an, „habe danach Stunden gebraucht, um mich wieder zu orientieren, durfte mir dann noch Sorgen um dich machen, querfeldein durch den Wald laufen, um dich zu suchen und als ich dich gefunden habe, musste ich die kleine Zicke in dir zu ihrem Glück zwingen, bevor ich sie zitternd vor Kälte und Angst nach Hause bringen durfte! Habe mir danach von Jayden eine scheuern lassen müssen und dann die letzten Stunden noch fröhliche Konversation betrieben. Das allerletzte, was ich nach diesem Scheiß Tag möchte, ist Reden! Das Einzige was ich noch möchte, ist, meine geschundenen Knochen und meine verletzte Seele auf einem Bett auszustrecken und mich in den Schlaf zu weinen!“
    „Oh … ich dachte -“
    „Mir ist ganz egal, was du dachtest – Reden ist heute nicht mehr! Und wenn du nicht willst, dass ich dir deinen kleinen süßen Arsch versohle, dann hörst du jetzt besser auf, mich damit zu nerven!“
    „Und wie bitte willst du nach Hause kommen? Du hast kein Auto hier – schon vergessen?“ Cat schoss genauso scharf zurück.
    „Und hast du vergessen, dass ich nur einen Steinwurf entfernt über dir wohne?“ Die Ereignisse des vergangenen Tages und der Nacht hatten sein Gesicht gezeichnet. Dunkle Ringe hatten sich wie Schatten unter seine Augen
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