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Das Blut des Mondes (German Edition)

Das Blut des Mondes (German Edition)

Titel: Das Blut des Mondes (German Edition)
Autoren: Andrea Bielfeldt
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schwante ihm, dass sie etwas mit dem Vorfall zu tun haben könnte und in der Mittagspause zog er sie beiseite.
    Hart packte er sie am Arm und dirigierte sie in einen abgelegenen Teil des Flurs neben dem Kartenraum.
    „Was hast du angestellt?“ Sein Ton war schneidend.
    Er liebte seine Schwester und unter normalen Umständen hätte er auf ihrer Seite gestanden. Aber dies waren keine normalen Umstände – sie verbarg etwas vor ihm und er war auf das Schlimmste gefasst.
    „Was willst du denn von mir?“, zickte sie ihn an.
    „Was hast du mit der Sache zu tun?“, bohrte er noch mal nach, ohne sich von ihrer abweisenden Miene einschüchtern zu lassen.
    „Mit welcher Sache? Ich weiß nicht, wovon du redest!“
    „Das weißt du ganz genau! Ric und Cat. Welchen Teil hast du dazu beigetragen, dass Cat auf der Party in Schwierigkeiten geraten ist?“ Er musste sich höllisch zusammenreißen, um ruhig zu bleiben. Er war auf Hundertachzig!
    „Nichts! Lass mich in Ruhe!“ Dionne kniff den Mund zusammen, drehte sich von ihm weg und machte Anstalten zu gehen. Aber Jayden bemerkte den Hauch Unsicherheit in ihrer Stimme und da wusste er es ganz genau – er hatte voll ins Schwarze getroffen.
    Er hielt sie unsanft am Arm fest, sodass sie nicht an ihm vorbei kam. Ganz leise, mit einem schneidenden Tonfall sprach er weiter. „Gib es zu, du hast Stephen auf sie angesetzt, stimmt’s?“
    Dionne änderte die Taktik. Ihr Gesicht verlor den schreckhaften Ausdruck und dafür grinste sie ihn nun frech an: „Ach komm schon Jayden! Stephen ist einfach ein cooler Typ. Verwegen, unglaublich undurchsichtig. Gut aussehend. Davon träumen Mädchen. Und von wegen, auf sie angesetzt. Ha, sie trauert ihm doch immer noch nach. Das mit Ric, das ist doch nichts. Sie will Steph und er will sie. Kein Wunder, dass es auf der Party wieder zwischen ihnen gefunkt hat.“ Dionne redete sich alles so richtig schön. Das war einfacher, als sich ein schlechtes Gewissen einreden zu lassen.
    Als Jayden sie wieder ansah, fiel ihm auf, dass sie sehr blass geworden war und sich auf ihren Wangen hektische Flecken ausbreiteten. Das war eindeutig ein Zeichen, dass sie log!
    „Cat ist fast vergewaltigt worden von Stephen und ich weiß, dass du daran nicht unschuldig bist. Wie kam er überhaupt auf unsere Party, wenn DU ihn nicht eingeladen hast? Du sagst mir jetzt auf der Stelle, was vorgefallen ist, ansonsten …“
    Dionne wich alles Blut aus dem Gesicht. „Fast … vergewaltigt worden …?“, flüsterte sie.
    „Ja, da staunst du was?“ Jetzt war es für Jayden nicht mehr schwer, eins und eins zusammen zuzählen. „Du hast ihn tatsächlich auf Cat angesetzt. Du warst immer noch sauer, weil Ric sich für sie und nicht für dich entschieden hat. Du hast das Ganze eingefädelt, damit du als große Trösterin dastehen kannst, wenn Ric sich endgültig ganz von ihr trennt, weil sie mit Stephen rum gemacht hat. Du hast nicht tatenlos zugesehen, sondern sie mit Tequila oder vielleicht sogar schlimmeren abgefüllt und Stephen auf sie angesetzt.“ Jayden sprach langsam, mehr zu sich selbst, als zu Dionne.
    „So ein Quatsch“, fuhr sie auf. „Stephen und Cat gehören zusammen. Immer noch. Das sieht doch jeder.“ Bevor sich ihr Gesicht weiter zu einer hämisch grinsenden Grimasse verziehen konnte, holte er aus und schlug ihr mit der flachen Hand ins Gesicht. Jayden hatte ihr eine runter gehauen.
    Verblüfft sah sie ihn an und hielt sich die Wange. Doch bevor sie in Tränen ausbrechen konnte, packte er sie an den Schultern und schüttelte sie.
    „Spinnst du? Weißt du nicht, was Stephen für ein Typ ist? Verdammt, es hätte schief gehen können! Und alles nur, weil du so scheiße egoistisch bist!“ Jayden war außer sich vor Wut. „Wir können von Glück sagen, dass Ric sie da rausgeholt hat. Stephen hatte sie schon zu packen, er ist wie ein Tier über sie hergefallen! Verdammt Dionne. Es hätte schief gehen können“, wiederholte er nochmal und sah sie angewidert an. „Wie hättest du damit leben können, wenn er sie wirklich vergewaltigt hätte?“
    „Ich … es tut mir …“ Dionne schniefte. „Ich wollte nicht, dass es so läuft.“ Eine lahme Entschuldigung für den fatalen Fehler, den sie begangen hatte.
    „Nein, natürlich wolltest du das nicht. Ist klar. Denk gefälligst mal nach, bevor du so einen Scheiß machst!“
    „Es tut mir wirklich leid …“
    „Such dir jemanden, der dir das glaubt. Ich jedenfalls nicht!“ Jayden schaute sie an. Aus
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