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Das Blut des Mondes (German Edition)

Das Blut des Mondes (German Edition)

Titel: Das Blut des Mondes (German Edition)
Autoren: Andrea Bielfeldt
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wenig, wie sie selbst.
    Nein! Sie würde ihm keinen Vorwurf machen können. Wie sie ihm ansehen konnte, fühlte er sich selbst schon schuldig genug. Nicht umsonst hatte er in unbequemster Lage die Nacht bei ihr verbracht. Sicher hatte er seit sie eingeschlafen war an ihrem Bett gewacht, sie nicht aus den Augen gelassen und wurde erst vor kurzem selbst vom Schlaf übermannt.
    Ric war fertig und sein Anblick trieb ihr ein Messer in ihr Herz. Sie legte ihm ihre Hand auf den Arm, doch als er ihre ergriff, war es, als breitete sich eine Eiseskälte in ihr aus. Sie war versucht, ihm ihre Hand zu entziehen und ihre Gedanken fuhren Achterbahn. Obwohl sie ihm keine Schuld an dem gab, was geschehen war, hatte sie doch ein beklemmendes Gefühl bei seiner Berührung. Sie wusste nicht, ob ihr das gefiel. Ob es ihr überhaupt gefiel, angefasst zu werden. Sie wusste auch nicht, wie sie ihm das klar machen sollte, ohne ihn zu verletzten. In ihr war etwas zerbrochen und sie wusste nicht, ob es wieder zu kitten war …
     

Farbwechsel
    „Guten Morgen, Sugar!“
    Levian spürte den warmen Körper neben sich im Bett, als er aufwachte. Ein glückliches Lächeln zog über sein Gesicht, als er langsam den Nebel des Schlafs durchdrang und sich daran erinnerte, wer neben ihm lag. Und warum. Erwartungsvoll öffnete er die Augen.
    Ann sah ihn an und fing seinen Blick auf. Auch sie lächelte und er meinte, einen Hauch mehr Verliebtheit in ihren Augen zu sehen, als noch vor ihrer gemeinsamen Nacht. Ihre Wangen waren leicht gerötet, ihre Lippen vom Küssen etwas geschwollen und ihr langes Haar lag wie ein sanfter Teppich um sie herum. Dieser Anblick war einfach göttlich und er sog ihn in sich auf, speicherte ihn ab und schwor sich, ihn nie zu vergessen. Er wusste – er hatte die Frau gefunden, auf die er schon immer gewartet hatte. Er war nicht nur verliebt – er liebte. Aus vollstem Herzen. Und wie er spürte, ging es ihr genauso.
    Sanft strich er ihr mit der Hand eine Strähne ihrer Haare aus dem Gesichte, zog sie mit der anderen etwas näher an sich heran, beugte sich zu ihr herunter und küsste sie zart auf die Stirn.
    „Guten Morgen“, erwiderte sie. Ihre Stimme klang rau und in seinen Ohren überaus erotisch. Ein heißes Kribbeln durchfuhr seinen Körper und die Erinnerung an letzte Nacht ließ ihn erröten.
    Auch wenn er schon ein gestandener Mann war, seine Erfahrungen bereits gemacht und Ann nicht das erste Mädchen war, mit dem er geschlafen hatte, so war diese Nacht mit ihr dennoch etwas ganz Besonderes. Denn dieses Mal waren echte Gefühle im Spiel.
    Ann kuschelte sich enger in die kleine Kuhle seiner Schulter und gemeinsam lagen sie schweigend einfach nur da. Das Gefühl, den anderen so dicht bei sich zu haben, und zu wissen, wie es war, brauchte keine Worte. Alles war gut so, wie es war. Nach einigen langen Momenten drängte es Levian aber aufzustehen.
    „Ich mach uns mal Kaffee. Nicht weglaufen, ich bin gleich wieder da!“ Vorsichtig löste er sich aus ihrer Umarmung, küsste sie noch einmal auf ihr Haar und schwang dann widerstrebend seine Beine aus dem warmen Bett. Ihr Duft lag in seiner Nase und wohlig suhlte er sich darin. Gerne wäre er liegen geblieben, an sie gekuschelt, und hätte sie nie wieder losgelassen, doch er musste nun wirklich dringend auf die Toilette. Ann zwinkerte ihm zu.
    „Niemals. Ich halte das Bett solange warm“, flüsterte sie.
    Der erste Gang führte Levian ins Bad. Nachdem er sich erleichterte hatte, blickte er in den Spiegel und das Gefühl, was er in sich trug, bestätigte sich noch mehr, als er in den Spiegel sah. Ein verliebtes, leicht dämliches Grinsen umspielte sein Gesicht, die Augen strahlten klarer denn je und auch seine Lippen waren vom vielen Küssen leicht geschwollen und gerötet.
    Leise lachend wusch er sich die Hände, putzte sich schnell die Zähne, schlüpfte auf dem Weg in die Küche in seine Shorts, die er auf dem Boden in der Nähe des Bettes fand und hantierte dann mit Wasser, Kanne und Kaffee in der Küche.
    Während die Kaffeemaschine vor sich hin blubberte, holte er eine Packung Croissants aus dem Kühlschrank, legte sie aufs Backblech und schob sie in den Ofen. Schon nach ein paar Minuten zog ein Duft nach frisch gebackenem durch die Wohnung. Er stellte Marmelade, Butter, Teller und zwei Becher auf ein Tablett. Suchend sah er sich um und grinste, als er ein Marzipanherz in einer Schale auf der Arbeitsfläche entdeckte. Ja, das war genau das Richtige für seine Ann.
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