Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Blut des Mondes (German Edition)

Das Blut des Mondes (German Edition)

Titel: Das Blut des Mondes (German Edition)
Autoren: Andrea Bielfeldt
Vom Netzwerk:
aus der Küche gesprungen, drängte sich an Cat vorbei, riss die Tür auf und sagte: „Hallo Dionne! Komm doch rein.“
    Bist du Wahnsinnig? schien Cats Blick zu sagen, als sie ihn fassungslos anstarrte. Auch Ann war von den Socken und zog sich schnell wieder in ihr Zimmer zurück, bevor sie jemand bemerkte. Sie schlüpfte aus ihrem Pyjama, zog sich ein T-Shirt über den Kopf und sprang in ihre Jeans. Dann öffnete sie die Tür und schlurfte, scheinbar unwissend, dass sie Besuch hatten, in die Küche.
    „Huch?“ Ann tat überrascht. „Dionne? Was für eine Überraschung?“ Ein kurzes, nervöses Aufflackern, das war alles, was Dionnes Augen verrieten. Dann lächelte sie. „Hallo Ann. Guten Morgen.“
    Ric stand mit dem Rücken an den Kühlschrank gelehnt, Cat saß am Tisch. Sie sah wütend aus. Mit steiler Stirnfalte und zusammengekniffenen Augenbrauen warf sie Ric einen Blick zu. Sie war ganz offensichtlich nicht einverstanden mit dem was er getan hatte, soviel stand fest. Doch seine Augen verrieten Ann etwas anderes. Und seine Hand, die scheinbar wie zufällig an seinem Hals lag, erst Recht. Auch wenn Cat es vielleicht nicht verstand – sie konnte es ihr nicht verdenken, so wütend wie sie war – begriff Ann sofort, was Ric vorhatte.
    Das war die Chance herauszufinden, ob Cats Vermutung richtig war.
    Ric trug den Ring nicht mehr. Cat hatte ihn an ihrer eigenen Kette. Dionne wusste das nicht. Vielleicht war sie deshalb so zahm? Wenn sie jetzt keine Macht über ihn erlangen konnte – dann lag es tatsächlich nur an dem Ring! Konnte sie es trotzdem, so waren zwei Paar Hände zur Stelle, um ihn wieder aus ihren Fängen zu befreien. Clever gemacht Ric.
    „Was willst du?“ Ric fragte Dionne ganz direkt. Er verschränkte die Arme vor der Brust und seine ganze Haltung signalisierte ihr, dass er bereit war, einen Kampf auszutragen – sollte sie es darauf ankommen lassen.
    „Ich möchte mich entschuldigen.“ Dionne senkte den Kopf, schniefte einmal leise und sah ihn dann wieder an. „Bei euch allen.“
    Keiner der drei erwiderte etwas. Die Feindseligkeit, die an ihr klebte, war förmlich mit Händen zu greifen. Trotz ihrer scheinheiligen Worte wusste jeder der drei, dass sie log!
    „Gut!“, sagte Ric beherrscht, aber kühl. „Das hast du somit getan. Sonst noch was?“
    „Ähm … nein, das … das war alles“, stammelte sie verunsichert durch so viel Ablehnung.
    „Gut. Dann möchte ich dich jetzt bitten, zu gehen.“
    „Das ist immer noch Cats Wohnung. Ich wusste nicht, das du hier jetzt das Sagen hast?“, weigerte sie sich schnippisch seiner Aufforderung nachzukommen.
    Ann spürte, dass Cat sich kaum noch zurück halten konnte, und sah erleichtert, wie Ric ihr mit einer Handbewegung bedeutete, sich daraus zu halten. Und Cat schwieg. Obwohl es in ihr brodelte und kochte und sie Dionne mit Sicherheit zu gerne eigenhändig vor die Tür gesetzt hätte.
    „Wie du siehst. Und jetzt Dionne, geh bitte.“
    „Ric. Noch kannst du dich entscheiden! Komm mit mir“, bat sie ihn und ihre Stimme war so süß und so klebrig wie türkischer Honig.
    „Danke für das Angebot“, mit diesen Worten trat er hinter Cat und legte ihr die Hand auf die Schulter, „aber ich habe meine Entscheidung bereits getroffen!“
    Dionne entfuhr ein hartes kurzes Lachen. Sie baute sich vor ihm auf und aus ihren Augen sprühte wieder der gleiche Hass, der Cat schon Tage zuvor getroffen hatte. „Das wird dir noch leidtun!“, spie sie aus.
    „Das glaube ich kaum.“
    Dionne sah ihn ungläubig an. „Doch, das wird es! Das verspreche ich dir!“ Sie warf ihm sowie Cat noch einen vernichtenden Blick zu, bevor sie sich auf den Hacken umdrehte und an Ann vorbei aus der Küche durch den Flur stürmte. Sie riss die Tür auf und polterte mit ihren Absätzen die Treppen hinunter.
    Als sie den Motor ihres Autos startete und mit quietschenden Reifen vom Hof fuhr, sagte Ann: „Ich mach dann mal die Tür zu.“
     

Begriffstutzig
    „Sag mal, spinnst du eigentlich total?“ Cat war außer sich. So ruhig sie eben nach außen hin noch gewirkt hatte, umso wütender war sie jetzt. Sie funkelte Ric böse an.
    „Cat“, versuchte er sie zu beschwichtigen, „beruhige dich wieder.“ Aber damit goss er nur noch mehr Öl ins Feuer.
    „Beruhigen? Ich soll mich beruhigen? Du solltest mal lieber was gegen deine Ruhe tun!“, fuhr sie ihn an. „Stehst hier seelenruhig und lässt Dionne rein. Ich glaub ich spinne! Ist dir eigentlich klar, was hätte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher