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Invasion - Die Ehre des Clans - Ringo, J: Invasion - Die Ehre des Clans - Honor of the Clan

Invasion - Die Ehre des Clans - Ringo, J: Invasion - Die Ehre des Clans - Honor of the Clan

Titel: Invasion - Die Ehre des Clans - Ringo, J: Invasion - Die Ehre des Clans - Honor of the Clan
Autoren: John Ringo
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Prolog
    Samstag, 19. Dezember 2054
     
    Der Raum war so prunkvoll ausgestattet, dass Rokoko im Vergleich damit schlicht gewirkt hätte. Einige der goldgerahmten Bilder, die die Wände zierten, enthielten Fraktale, sodass man die vergoldeten Szenen und abstrakten Verzierungen mit dem Mikroskop hätte betrachten können, und es wären immer noch genügend komplizierte Details geblieben. Die Vergoldung war auf einer weißen – Elfenbein ähnlichen – Substanz angebracht, die allerdings in einer Art und Weise opalisierend schimmerte, wie das bei einem Elefantenstoßzahn niemals möglich gewesen wäre.
    Bei einem Himmit hätte der Anblick eine Herzattacke ausgelöst, falls einer jener Zeitgenossen versucht hätte, sich an jener Oberfläche festzuhalten, vorausgesetzt natürlich, dass er überhaupt ein Herz gehabt hätte. Auch die anderen Flächen waren ähnlich überladen, sodass der Himmit auf dem Teppich lediglich eine Körperoberfläche darbot, die sich in dauernder Bewegung befand und von allerhöchstens gotischer Detailfülle war. Etwa im Stundenabstand drückte sich der Himmit ein Vorderglied an den Kopf, als würde er unter Schmerzen leiden. In der Mitte des Raums stand ein massiver Tisch aus Stein, in dem ein Schwert steckte. Und aus dem Schwert ertönte eine Stimme, die stark moduliert war, um jede Identifizierung zu verhindern.
    »Diese Situation bringt den ganzen Plan durcheinander. Sie ist in hohem Maße inakzeptabel. Diese Clag fressende Epetar-Gruppe soll verdammt sein! Was habt ihr anderen euch denn gedacht? Der Fortschritt soll verdammt sein, ich
werde die größte Mühe haben, es darüber nicht zum regelrechten Krieg kommen zu lassen«, ereiferte sich die Stimme.
    »Ich bitte untertänigst um Entschuldigung, Meister.« Weiter kam der Indowy nicht.
    »Spar dir die Mühe. Du selbst hast es ja nicht getan, also ist das keine ehrliche Entschuldigung, zumal du doch für andere sprichst. Halt die Klappe und lass mich nachdenken.«
    Der Indowy kam zu dem Schluss, dass es eher im Interesse seines Clans lag, zusätzliche Informationen zu liefern. »Meister, ich habe gehört, dass der O’Neal in diplomatischer Mission nach Barwhon unterwegs ist, um sich an die Tchpth zu wenden«, sagte er.
    Das Oberhaupt der Bane Sidhe, wer auch immer er sein mochte, war gewiss nicht für seinen Humor bekannt. Tatsächlich gab es nur so selten Anlässe für Humor, dass man seine Existenz weitgehend als eine mythische Vorstellung betrachtete. Der Indowy, der vor ihm stand, und der Himmit in der Ecke waren deshalb über die Maßen schockiert, als aus der Schwertklinge plötzlich ein seltsames Geräusch zu vernehmen war.
    »Aufhören … aufhören …«, schnarrte die Stimme. »Ich bin nicht … es ist nur … O’Neal … diplo…, das ist zu komisch.« Das Schnarren ging wieder in eine etwas normalere Stimmlage über. Einen Augenblick lang klang die Stimme hinreichend normal, dass man wieder eher das Gefühl haben konnte, den wohltönenden Lauten eines Darhel zu lauschen.
    »Das größere Problem existiert immer noch«, summte das Schwert, und im Hintergrund war ein letztes Glucksen zu hören. »Es wird zu überlegen sein, ob dies den Plan beeinträchtigt oder ihm förderlich ist. Ich werde dir rechtzeitig Anweisung geben. Du kannst dich entfernen.«
    Falls der Himmit beleidigt war, so verfügte keine der anderen Spezies über eine hinreichende Erfahrung mit seiner Körpersprache, um das erkennen zu können. Die Spalte am
Rand, wo die Decke auf die Wand traf, weitete sich um den Körper des Himmit herum, als dieser sich entfernte, und schloss sich hinter ihm wieder zur Unsichtbarkeit.
    »O’Neal. Diplomatische Mission«, summte das Schwert noch einmal. »Wirklich zu komisch. Oh – ich hab da eine Idee …«
    Dann verschwand es.

1
    Mit Schweiß und Blut bedeckt
Doch hoch erhob’nen Hauptes -
Das, was wir tun, hat Folgen
Lebt man in unsinn’gem Stolz
    - Atreyu, »Ehre«
     
     
     
    Sonntag, 20. Dezember 2054
     
    Major General Mike O’Neal rollte sein AID zusammen und klatschte es sich dann auf sein Handgelenk, wo es ein Band bildete. Klatschte heftig darauf.
    »Hey«, sagte Shelly, »an mir brauchst du deinen Ärger nicht auszulassen!«
    »’tschuldige«, knurrte Mike.
    Er langweilte sich ungemein. Er war es leid zu spielen, war es leid Nachrichten zu lesen, überhaupt zu lesen, Punkt, Schluss. War es leid, sich Filme, Fernsehen oder jede andere Art von Videosendung anzusehen. Porno war einfach nicht sein Ding, aber
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