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Invasion - Die Ehre des Clans - Ringo, J: Invasion - Die Ehre des Clans - Honor of the Clan

Invasion - Die Ehre des Clans - Ringo, J: Invasion - Die Ehre des Clans - Honor of the Clan

Titel: Invasion - Die Ehre des Clans - Ringo, J: Invasion - Die Ehre des Clans - Honor of the Clan
Autoren: John Ringo
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selbst so etwas hatte er sich angesehen. Und es äußerst langweilig gefunden.
    Zum Teil war es seine eigene Schuld. Als man ihn zur Erde zurückgerufen und er das erste Schiff der Flotte bestiegen hatte, hatte er dessen Offiziere mit noch mehr Abscheu als gewöhnlich behandelt. Seiner Ansicht nach war das, was man früher mal stolz Flotte genannt hatte, Jahr für Jahr immer tiefer gesunken. Die Offiziere waren schlampig und korrupt, die Matrosen ganz unmöglich, und dass die Schiffe
überhaupt noch funktionierten, lag lediglich daran, dass sie von Indowy gebaut und deshalb so verdammt schwer kaputt zu kriegen waren. Er war nie so etwas wie ein Diplomat gewesen und zeigte seinen Abscheu gegenüber seiner Umgebung, indem er erklärte, in seiner Kabine zu sein. Eine Ordonnanz – oder wie auch immer man das bei der Flotte nannte – brachte ihm die Mahlzeiten. Er suchte den winzigen Fitnessraum auf, und das war auch schon alles. Wenn er in den letzten fünf Monaten mit einer Menschenseele gesprochen hatte, dann nur in den Häfen.
    Für den Rest konnte er nichts. Zuerst war da einmal die Tatsache, dass er fünf Monate auf Schiffen verbringen musste. Das war einfach verrückt . Und dabei waren das nicht einmal die Großtransporter, die sie im ersten Teil des Krieges eingesetzt hatten. Es waren Schiffe der Flotte , und zwar die schnellsten, die es im ganzen Universum gab. Aber die Reise von einem Sternensystem zum nächsten und dann die endlose Transitzeit zwischen den Sprüngen, ganz zu schweigen von den Sprüngen selbst – nein, es dauerte einfach eine Ewigkeit, bis man draußen vom Rand der Fäule zur Erde gelangte. Und dazu kam noch dies, dass man ihn überhaupt zurückgerufen hatte. Es klang tatsächlich wie eine Ablösung. Ein schlichter Befehl, das Kommando über die First Division an seinen stellvertretenden Divisionskommandanten zu übergeben und zur Erde zurückzukehren. Nicht der geringste Hinweis, warum das geschah, kein neuer Divisionskommandeur war angekündigt. Nichts. Gar nichts. Also fünf Monate, ohne mit einer Menschenseele zu reden und sich dabei ständig Sorgen zu machen, jedes Mal, wenn er zuließ, dass das durch seinen eisernen Panzer aus Selbstbeherrschung drang, fünf Monate, in denen er darüber nachgrübelte, was die Befehle zu bedeuten hatten.
    Wahrscheinlich deutete alles auf einen Stabseinsatz auf der Erde hin. So etwas hatte er schon früher gemacht. Nicht gerade seine Lieblingsbeschäftigung, aber wenn es sein musste … doch das brachte ihn wieder zu der Frage, weshalb kein
neuer Divisionskommandant kam. Und wenn es bloß ein Stabseinsatz war, dann hätten sie das wahrscheinlich in dem Befehl erwähnt und dann noch »und General Soundso wird irgendwann kommen und das Kommando über die Division übernehmen« hinzugefügt.
    Es konnte Zwangspensionierung bedeuten. Aber bei Fleet Strike gab es keine Vorschrift, dass man entweder befördert oder in den Ruhestand versetzt wurde. Um die Vetternwirtschaft zu vermeiden, an der die Flotte langsam vor die Hunde ging, erfolgten Ernennungen ausschließlich nach Fähigkeit. Um seine Division zu bekommen, würde irgendein jüngerer Offizier zeigen müssen, dass er sich besser als Mike darauf verstand, die Division zu führen. Hier und da schickten sie nach dem Rotationsprinzip potenzielle Kommandeure hinaus und sandten den ehemaligen Stelleninhaber entweder auf eine gleichwertige Position seitwärts oder in den Stab. Aber meistens wanderten die neuen Kommandeure nach einem vernünftigen Zeitraum, in dem sie den Job lernen konnten, auf eine niedrigere Rangstufe zurück oder jedenfalls dorthin, wo sie ursprünglich hergekommen waren. Mike und Major General Adam Lee Michie hatten jetzt beinahe dreißig Jahre Divisionen des GKA-Korps geführt. Mit gelegentlichen Unterbrechungen zwar, aber meistens in der Kommandoposition. Mongo Radabaugh war nach Dienstalter der Jüngere, nachdem er vor etwa fünf Jahren Bob Tasswell aus einer der Planstellen im Divisionskommando verdrängt hatte.
    Wenn Mike das gewollt hätte, hätte er wahrscheinlich irgendwann das Korps übernehmen können. George Driver war ein ausgezeichneter Korpskommandant, gar keine Frage. Aber Mike war fest davon überzeugt, dass er ihm gegenüber im Vorteil war. Nur dass ein Korpskommando einfach nicht sein Stil war. Es war ein undankbarer Job, da die Divisionen über ein gewaltiges Volumen der Galaxie verteilt und damit beschäftigt waren, Posleen-Welten zu säubern. Das Korpskommando hatte
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