Das Blut des Mondes (German Edition)
Part.“ Er lachte kurz auf und sah sie zärtlich an. „Du warst mit Recht skeptisch. Ich hätte dich vorher eingeweiht, wenn ich gekonnt hätte.“
„Das nächste Mal wäre schön. Einweihen meine ich.“ Ein zaghaftes Lächeln huschte nun auch endlich über ihr Gesicht. „Dann muss ich auch nicht wieder zur Furie werden. Tut mir echt leid! Ich hätte dich nicht so anfahren dürfen.“ Entschuldigend hob sie die Hand. „Ich weiß auch nicht, was in mich gefahren ist. Die Frau hat mich einfach wahnsinnig gemacht.“
„Du warst besorgt und Du hattest Angst. Ist doch völlig normal. Und okay! Ich hätte mit Sicherheit nicht anders reagiert, wäre ich an deiner Stelle gewesen.“ Ric nahm ihre Hand und drückte ihr einen Kuss drauf. „Alles wieder gut?“
„Alles wieder gut.“
„Na Gott sei Dank“, meldete sich jetzt Ann zu Wort. „Dann können wir jetzt ja endlich zum angenehmen Teil übergehen. Frühstück?!“
Regenzeit
„Ja, Sasha! Ich hab dich auch lieb! Und ich vermisse euch. Wann ist das Treffen?“ Cat rollte mit den Augen. Seit geschlagenen zehn Minuten schon telefonierte sie mit ihrer Patentante, die sich zurzeit in Deutschland aufhielt, um den Verlagsvertrag für ihr Buch unter Dach und Fach zu bringen.
Die Verhandlungen liefen noch, so Sasha, und während die oberen Bosse über den Verträgen brüteten, genossen sie und Nigel ihre alte Heimat.
„Ah, am Dienstag erst. Okay. Und wann kommt ihr dann wieder?“ Cat gähnte. Sie war müde, der gestrige Abend hatte seine Spuren hinterlassen. Die Nacht war eindeutig zu kurz gewesen.
„Okay. Dann genießt die Zeit noch. Und grüßt mir Hamburg, unbekannter Weise. Ja, ich dich auch. Ich drück dich! Grüße an Nigel! Ja, danke. Richte ich aus. Bye!“ Mit einem Stoßseufzer gen Himmel legte sie auf. „Puh …“ Sie wischte sich den imaginären Schweiß von der Stirn und versuchte ein schiefes Lächeln, als Ric sie fragend ansah.
„Alles gut? Wie geht es den beiden?“
„Gut soweit. Sasha wartet noch auf die Verträge. Da der oberste Boss im Krankenhaus lag, hat sich alles etwas verzögert. Aber am Dienstag soll es wohl losgehen. Und dann wollen sie am Wochenende zurückfliegen. Je nachdem, wann sie einen Flug bekommen. Aber es gefällt ihnen ganz gut, mal wieder in ihrer alten Heimat zu sein. Sasha meint, sie hätte noch niemals so viele Besuche in so kurzer Zeit gemacht.“ Cat lachte.
„Und … haben sie dir abgenommen, dass hier alles in Ordnung ist?“ Ann hielt die Luft an. Cat nickte.
„Ja, klar. Das war kein Problem. Und nachdem ich gesagt habe, das Rose uns immer nett umsorgt, war sie sowieso beruhigt.“ Cats Patentante hatte vor ihrer Abreise ihre Nachbarin Rose gebeten, sich während ihrer Abwesenheit ein bisschen um die Mädchen zu kümmern. Und das tat sie. Ab und an stand ein Körbchen mit frisch gebackenem vor der Tür oder ein Topf, aus dem es köstlich roch.
Cat reckte und streckte sich. „Verhungern werden wir nicht“, murmelte sie mit vollem Mund, schob sich genüsslich eine Ecke der selbst gebackenen Scones von Rose in den Mund und hängte das Telefon wieder in die Station. „Definitiv nicht.“
Zu dritt lagen sie auf Cats Bett und schauten sich eine DVD an. Draußen regnete es Hunde und Katzen. Kein Mensch würde bei dem Wetter freiwillig einen Fuß vor die Tür setzen. Deshalb waren sie auch alle drei gleichermaßen überrascht, als es plötzlich lautstark an der Tür klopfte.
„Wer ist das denn?“ Cat hob verschlafen den Kopf, mit dem sie auf Rics Brust gekuschelt lag.
„Weiß nicht. Ich geh mal gucken.“ Ann erhob sich und warf den beiden einen gönnerhaften Blick zu. „Bleibt ihr beiden Turteltauben mal liegen.“ Sie lachte noch, während sie aus Cats Zimmer über den Flur rannte, denn es klopfte bereits zum zweiten Mal energisch an die Tür.
„Jayden!“ Total durchnässt und halb erfroren stand Jayden vor ihrer Tür und sah sie mit leidender Miene an.
„Hallo Ann. Kann ich reinkommen?“
„Was? Ja klar Mensch, komm rein!“ Sie zog ihn am Ärmel seiner durchweichten Lederjacke in den Flur. Draußen nahm der Wind immer mehr zu. Ein lautes Heulen war aus den Baumspitzen zu vernehmen und einzelne, verirrte Blätter flogen durch die geöffnete Tür in den Flur, bevor Ann sie schließen konnte. „Was machst du denn hier? Wieso bist du so nass?“
„Schon mal rausgeguckt? Regen?“ Jayden hielt das eindeutig für die bescheuertste Frage die man ihm in der Situation stellen
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