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Das Blut der Rhu'u

Das Blut der Rhu'u

Titel: Das Blut der Rhu'u
Autoren: Mara Laue
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Gespielin damals in Ruhe lassen sollen. Und ja, ich habe unser Gebot missachtet, dass das Futter eines Inkubus für einen anderen tabu ist, solange der erste nicht mit ihm fertig ist. Werde ich nicht noch mal tun. Begraben wir also unsere Feindschaft.«
    »Aber vorher gibst du mir zurück, was du mir damals gestohlen hast, nachdem du mich betäubt hattest.« Er streckte die Hand aus.
    Casdiru runzelte finster die Stirn.
    »Sofort! Oder ich hole es mir.«
    Casdiru griff in den Ausschnitt seines Hemdes und zog eine schwarze, handtellergroße Steinscheibe hervor, die mit Symbolen graviert und in einen Goldring gefasst war, mit dem sie an einer massiven Goldkette hing. Er ließ sie in Camiyus ausgestreckte Hand fallen. »Hat mir ganz gute Dienste geleistet«, sagte er grinsend.
    Camiyu hängte sie sich um den Hals und schlug zu – mit der Faust und gleichzeitig mit einem Psi-Pfeil. Casdiru ging mit einem Aufschrei zu Boden und presste die Hände gegen die Schläfen.
    Camiyu nickte zufrieden. »Jetzt sind wir quitt. Und für die Zukunft wäre es wohl besser, wenn du dich wie in den vergangenen hundert Jahren auch weiterhin von mir fernhältst.«
    Casdiru rappelte sich auf und blickte ihn eine Weile missmutig an. Offensichtlich überlegte er, wie beim aktuellen Stand der Machtverteilung durch den Arrod’Sha innerhalb des Clans seine Chancen standen, Camiyu noch einmal austricksen und halbwegs ungeschoren damit durchkommen zu können. Schließlich nickte er. »Scheint mir eine gute Idee zu sein«, entschied er.
    Sie folgten den anderen nach oben ins Wohnzimmer. Cals entschlossenem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, war dort in der Zwischenzeit eine Entscheidung getroffen worden.
    »Wir werden Jarod Kane aus den Klauen der Gemeinschaft des Lichts befreien«, teilte er ihnen mit.
    »Dafür braucht ihr uns ja nicht«, meinte Catunua und bedachte Cal mit einem wütenden Blick. »Ich hoffe, ich sehe dich nie wieder.« Sie verschwand, und Casdiru folgte ihr wortlos.
    »Das ist ganz in unserem Sinn«, schickte Cal ihr hinterher und atmete auf. »Wir befreien also Jarod Kane.« Er schnitt eine Grimasse. »Was für Zeiten, dass wir ausgerechnet einen Defensor retten.«
    »Wenn wir schon mal dabei sind, jemanden aus den Klauen der Gemeinschaft zu befreien«, sagte Camulal, »können wir sie uns auch gleich ganz vom Hals schaffen.«
    »Und wie?«, wollte Carana wissen. »Willst du sie alle umbringen? Da mache ich nicht mit!«
    »Ich auch nicht«, pflichtete Camiyu ihr bei.
    »Seid ihr verrückt?«, fragte Camulal. »Die haben seit unzähligen Generationen nichts anderes getan, als jeden von uns umzubringen, den sie erwischen konnte. Auch deine Mutter, Carana, wenn ich dich mal erinnern darf. Das Letzte, was die Typen verdient haben, ist Schonung!«
    »Und wenn wir sie umbringen, stellen wir uns damit auf ein und dieselbe Stufe wie sie«, hielt Carana ihm vor. »Wir haben die Macht des Arrod’Sha. Damit stehen uns andere Möglichkeiten zur Verfügung.«
    »Stimmt«, fand auch Camiyu. »Allerdings sollten wir vorsichtig mit ihm sein. Er hat sich verändert, seit er damals zersplittert wurde. Er hat eine neue Art von Bewusstsein entwickelt und, wie wir deutlich an Catunua und Casdiru gesehen haben, er bestimmt die Spielregeln. Eigentlich müssten wir seine neue Wirkungsweise erst genau studieren, bevor wir ihn einsetzen.«
    »Eigentlich«, stimmte Cal zu. »Aber dazu haben wir – vielmehr hat Jarod Kane nicht die Zeit. Und ja, wir sollten, wenn wir schon mal dabei sind, das Problem mit der Gemeinschaft lösen.«
    »Ich habe da eine Idee«, sagte Cassilya. »Ich glaube, die könnte funktionieren.«
     
    *
     
    Jarod erwachte aus der Bewusstlosigkeit und wünschte sich, sofort wieder darin zu versinken. Sein ganzer Körper schmerzte höllisch. Seine Hände waren geschwollen, weil man ihm alle zehn Finger der Reihe nach gebrochen hatte. Ein Daumen war zerquetscht, sodass er ihn nie wieder würde benutzen können. Seine Nase und mehrere Rippen waren gebrochen und ein Knie zertrümmert, die Augen fast komplett zugeschwollen. Jeder Atemzug war eine Qual. Außerdem hatte man ihm an besonders empfindlichen Stellen seines Körpers ganze Streifen seiner Haut herausgeschnitten. Er hatte sich in seinen schlimmsten Albträumen nicht vorstellen können, dass es solche Schmerzen geben konnte. Und sie waren noch lange nicht vorbei.
    »Schön dass Sie wieder wach sind, Inspector«, hörte er Patrick Buchanans ihm inzwischen verhasste Stimme. »Dann
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