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Das Blut der Rhu'u

Das Blut der Rhu'u

Titel: Das Blut der Rhu'u
Autoren: Mara Laue
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können wir fortfahren.« Er seufzte. »Ich verstehe nicht, wieso Sie sich das alles antun. Sie brauchen mir nur zu sagen, was ich wissen will, und ich erlöse Sie sofort.«
    Jarod hatte nicht mehr die Kraft, darauf zu antworten. Gott, lass mich sterben! , flehte er stumm. Wenn du mich schon nicht rettest, dann lass mich wenigstens sterben. Jetzt!  
    »Schade, dass Sie so dickköpfig sind. Ich bedauere das wirklich. Aber wenn Sie es nicht anders wollen«, er zuckte mit den Schultern, »bitte sehr. – Mach weiter, Phil.«
    Der Folterknecht packte Jarods Arm, und eine neue Welle von Schmerz zuckte durch seinen Körper. Er wimmerte gequält. Zu mehr war seine geschundene Kehle nicht fähig. Doch bevor Phil der Schreckliche mit der Folter fortfahren konnte, wurde die Tür aufgerissen.
    »Die Dämonen sind hier!«, schrie eine Frauenstimme.
    Jarod schöpfte Hoffnung. Er zwang seine geschwollenen Augen, sich ein Stück weiter zu öffnen. Er sah die Frau zum Fenster rennen, es aufreißen und aufgeregt nach draußen deuten. »Da!«
    Buchanan eilte zu ihr und blickte hinaus. Was immer er sah, ließ ihn erbleichen. Aber er fing sich schnell. »Janet, gib Alarm! Phil, wir holen die Dolche. Beeilt euch!«
    Alle rannten aus dem Raum und ließen Jarod allein zurück. Die Gelegenheit wäre günstig für einen Fluchtversuch gewesen, doch ihm fehlte nicht nur die Kraft dazu, sondern sein geschundener Körper war dazu einfach nicht mehr in der Lage. Er bezweifelte sogar, dass er selbst dann am Leben bleiben würde, falls die MacLeods ihn hier herausholten. Seine inneren Verletzungen waren möglicherweise zu schwer. Er nahm wahr, dass jemand durch das Fenster, das Buchanan offen gelassen hatte, ins Zimmer kletterte: Kara.
    »Jarod!« Ein ersticktes Schluchzen. »Oh Gott, was haben Sie dir angetan? Halt still. Ich versuche dich zu heilen.«
    Er hatte nicht vor, sich freiwillig auch nur einen Millimeter zu bewegen. Er spürte, wie eine Hitzewelle seinen Körper so heiß durchströmte, dass er das Gefühl hatte, zusätzlich zu allem anderen noch zu verbrennen. Doch so schnell sie gekommen war, so schnell war sie verschwunden und mit ihr der Schmerz. Er merkte, wie die Schwellungen im Gesicht und an den Händen zurückgingen. Er hörte, wie sich seine gebrochenen Rippen knirschend wieder in ihre ursprüngliche Position schoben und die Splitter seiner zertrümmerten Kniescheibe dasselbe taten.
    Er konnte wieder frei atmen, seine geheilten Finger bewegen und die Augen vollständig öffnen. Kara kniete vor ihm und hielt ihre Hände wenige Zentimeter über seinen Körper, bis auch der letzte Hautfetzen wieder dort saß, wohin er gehörte. Rasch band sie ihn los, ehe sie die Arme um seinen Hals legte und ihn innig küsste. Sie ließ ihn nicht zu Wort kommen, als er sich bedanken wollte.
    »Sieh zu, dass du hier wegkommst. Keine Widerrede!«, schnitt sie seinen beginnenden Protest ab. »Deine Wunden sind nur oberflächlich geheilt. Du brauchst unbedingt Ruhe, damit deine inneren Verletzungen nicht wieder aufbrechen. Du bist nicht in der Lage uns zu helfen. Fahr ins Krankenhaus. Ruf meinetwegen vorher deine Kavallerie. Aber verschwinde hier und kümmere dich nicht um uns. Wir kommen schon klar.«
    Als Jarod versuchte aufzustehen, verzichtete er auf jeden weiteren Protest, weil sein Körper gegen jede Bewegung protestierte. Kara hatte recht. Er war verdammt schwach und nicht in der Lage, irgendeine Rolle in dem Kampf zu spielen, den er draußen toben hörte, außer der eines Opfers.
    Er legte den Arm um Kara. »Kara, ich ...«
    Sie drückte ihm die Fingerspitzen auf den Mund. »Du musst nichts sagen, Jarod. Ich weiß, dass du uns nicht verraten hast. Und es tut mir so unendlich leid, dass du das alles unseretwegen erleiden musstest.« Sie küsste ihn wieder, ehe sie ihn nachdrücklich zum Fenster schob. »Verschwinde, bevor sie dich umbringen. Wir decken dir den Rücken.«
    Draußen fielen Schüsse. Offensichtlich hatte Buchanan seine mobile Eingreiftruppe in Stellung gebracht. Kara half Jarod, aus dem Fenster zu klettern, das zum Glück nur vier Fuß über dem Boden lag, und sprang selbst hinterher. Sie stieß ihn in Richtung Pforte. »Lauf!«
    Sie selbst rannte in die andere Richtung, auf einen Mann zu, der sich gerade anschickte, ihrem Bruder Kyle einen silbernen Dolch in den Rücken zu stoßen. Ihre Hand glühte, und sie schleuderte daraus einen Energieblitz in den Rücken des Mannes, der ihn auf der Stelle mit schmauchendem Pullover zu
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