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Das Blut der Rhu'u

Das Blut der Rhu'u

Titel: Das Blut der Rhu'u
Autoren: Mara Laue
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des Kristalls zuzugreifen. Aus dem Kristall ertönte ein unwilliges Grollen. Im nächsten Moment flog Catunua rückwärts gegen die Wand. Casdiru half ihr vom Boden hoch. Beide starrten den Kristall wütend an.
    »Wenn ich das gewusst hätte, dann hätte ich euch niemals geholfen, ihn wieder zusammenzusetzen!«, brüllte Catunua.
    »Ja, das glaube ich, Mutter.« Camulal grinste schadenfroh und nickte. »Was du nicht haben kannst, dürfen andere auch nicht bekommen. Aber wie es aussieht, bleibt dir nichts anderes übrig, als dich damit abzufinden, dass der Arrod’Sha die Spielregeln diktiert und nicht du.«
    Carana berührte vorsichtig den Kristall, halb fürchtend, dass wieder etwas Spektakuläres oder Schmerzhaftes passierte. Aber nichts dergleichen geschah. Stattdessen fühlte sie eine Berührung ihres Geistes, die eindeutig von dem Kristall stammte. Sie fühlte sich warm und beschützend an.
    »Wenn das nicht total schräg klingen würde, wäre ich versucht zu sagen, dass Arrod’Sha – ein Bewusstsein hat; als wäre er ein lebendes Wesen.«
    Camiyu legte den Arm um ihre Schultern. »Das ist er. Zumindest in gewisser Weise. Und ja, er hat offensichtlich nicht nur ein eigenes Bewusstsein, sondern auch einen eigenen Willen. Er lebt, weil er mit dem lebendigen Blut der ersten neun Rhu’u erschaffen wurde. Und ich müsste mich sehr täuschen, wenn er nicht unser aller Wohl im Sinn hätte.«
    »Welches wir jetzt mit seiner Hilfe zementieren«, entschied Cal, »und unseren gesamten Clan vor Angriffen der Zehn Mächtigen Fürsten schützen werden.«
    Er streckte die Hände zu beiden Seiten aus, und Cayelu und Cayuba, die neben ihm standen, ergriffen sie. Wieder bildeten sie einen mit ihren Händen geschlossenen Kreis um den Altar und griffen auf Arrod’Shas Macht zu. Nur Catunua und Casdiru waren davon ausgeschlossen. Keiner von ihnen musste aktiv etwas tun. Der Kristall erkannte, was sie wünschten, und setzte es in die Tat um. Er legte um jeden von ihnen einen vielschichtigen unsichtbaren Schutzschild, der sie vor jedem magischen Angriff schützen würde und es selbst den Zehn Mächtigen Fürsten unmöglich machen würde, ihnen zu schaden. Gleichzeitig sandte er eine Warnung durch die Dimensionen, die jedem Dämon verkündete, dass die Macht der Rhu’u wiederauferstanden war und jeder gut beraten wäre, sich nicht mit ihnen anzulegen. Sie hofften, dass die Abschreckung wirkte und nicht im Gegenteil erst recht dämonische Heerscharen auf den Plan rief, die ausprobieren wollten, wie stark die Rhu’u tatsächlich waren.
    Zumindest Carana fühlte sich ein bisschen, nein erheblich sicherer, nachdem der Zauber manifestiert worden war. Auch wenn sie nicht unbedingt eine Probe aufs Exempel machen wollte, wie gut der neue Schutz funktionierte.
    Nachdem das Werk getan war, zogen sich alle wieder an und verließen den Keller. Camiyu vertrat Casdiru den Weg, als er den anderen nach oben folgen wollte.
    »Im Interesse unser aller Sicherheit sollten wir unsere Differenzen ein für alle Mal beilegen, Casdiru. Feindschaft zwischen uns nützt nur unseren Feinden. Und zumindest ich habe nicht nur in diesem Punkt aus den Fehlern unserer Ahnen gelernt.«
    Casdiru zögerte, ehe er nickte. »Nicht nur du, Camiyu.« Er wiegte den Kopf. »Okay, ich hätte dich damals nicht daran hindern sollen, deiner menschlichen Gespielin zu helfen.«
    »Du hast mich nicht nur daran gehindert, ihr zu helfen, du hast sie durch dein Verhalten überhaupt erst in Lebensgefahr gebracht. Kein Mensch hätte uns bemerkt, wenn du dir nicht einen Spaß daraus gemacht hättest, die Palastwachen zu ärgern und dadurch auf uns aufmerksam zu machen. Und als Samira dafür gesteinigt werden sollte, dass ein fremder Mann in ihrem Schlafzimmer gewesen ist, hätte ich sie retten können, wenn du mich nicht mit einem Psi-Pfeil ausgeknockt hättest. Als ich wieder zu mir kam, war die Hinrichtung vorbei und sie tot. Was du garantiert beabsichtigt hattest. Ihr zu helfen hätte überhaupt keine Gefahr für uns bedeutet, denn ich hätte sie wegbringen können und magisch ihre Erinnerungen an uns gelöscht. Du hast nur ihren Tod verursacht, weil ich sie zuerst entdeckt habe und sie dir nicht überlassen wollte.«
    Casdiru schürzte die Lippen. »Ja, gut, du hast recht. Ich wollte dir eins auswischen. Im Gegensatz zu dir sind für mich Menschen nichts anderes als Futterquellen. Das wird auch so bleiben.« Er verzog missmutig das Gesicht. »Trotzdem hätte ich dich und deine
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