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Das Alte Aegypten

Das Alte Aegypten

Titel: Das Alte Aegypten
Autoren: Matthias Vogt
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angekleidet. Für die Kultfiguren der Tempel wurde vor allem Edelmetall verwendet.
    Kopten
    Als Erben der alten Ägypter verstehen sich die Kopten, Mitglieder der koptisch-orthodoxen Kirche Ägyptens, der etwa 7-13 Prozent aller Einwohner des Landes angehören. Sie führt ihre Gründung auf den Evangelisten Markus zurück, der 68 n. Chr. in Alexandria sein Martyrium erlitten haben soll und als erster Papst der Kopten gilt. 451, inzwischen zur Staatskirche geworden, spaltete sie sich über die Frage nach der gott-menschlichen Natur Christi von den anderen christlichen Kirchen ab. Der Ausdruck „Kopten“ kommt aus dem Griechischen und meinte ursprünglich alle Ägypter, die die ägyptische Sprache verwendeten
.
Das Porträt
    Das Ritual der Mundöffnung galt nicht nur Mumien, auch Statuen konnten auf diesem Wege belebt werden. Die Dargestellten lebten schließlich in ihren Bildnissen, ihre Funktion unterschied sich vom reinen Denkmalcharakter, der künstlerische Aspekt war unbedeutend. Die Unverwechselbarkeit wurde nicht durch eine möglichst große Ähnlichkeit des Bildwerks mit dem Porträtierten erreicht, sondern durch die Einschreibung seines Namens, der wie der Schatten oder der Ka zum Wesen eines Menschen gehörte. Bekannter als die rein für sich stehenden Werke der Bildhauerkunst Ägyptens sind die Großplastiken. Dazu zählen die monumentalen Statuen vor den Tempeln, wie etwa in Abu Simbel oder Luxor, der Sphinx in Giza oder die Sphingenalleen in Karnak.
Das Relief
    Zwischen Malerei und Bildhauerei steht das Relief. Es wurde von Steinmetzen ausgeführt und schmückt die Wände von Tempeln ebenso wie viele Gräber. Die Werke der Flachkunst konnten erhaben oder versenkt ausgeführt werden. Beim erhabenen Relief wurden mit einem Quadratnetz die Umrisse der Figuren auf die Wand übertragen und der Hintergrund von ihnen weggearbeitet. Bei der versenkten Version, die wegen ihrer besseren Sichtbarkeit bei grellem Sonnenlicht und der geringeren Anfälligkeit für Beschädigungen vor allem an Außenflächen zur Anwendung kam, wurden sie in die Fläche eingemeißelt. Bei beiden Verfahren wurden danach die Oberflächen modelliert und meistens bemalt.

Als Würfelhocker (Kuboide) wurden ausschließlich Privatpersonen, nie Könige oder Götter, dargestellt. Am häufigsten sind Kuboide wie dieser aus der 18. Dynastie mit schwach angedeuteten Körperformen. Die meisten von ihnen wurden in Tempeln gefunden, nur wenige in Gräbern. Die Beliebtheit dieser seit dem Mittleren Reich genutzten Bildnisform gründet wahrscheinlich auf dem großen Platzangebot für Inschriften
.
    (c) akg, Berlin

Nadel des Pharaos
Der Obelisk
    Eine Anekdote berichtet davon, wie schwierig es war, den Vatikanischen Obelisken, der bis ins 16. Jh. neben der Peterskirche in Rom stand, an seinem neuen Ort, mitten auf dem Petersplatz, aufzurichten. Der Papst selbst hatte bei Androhung schwerster Strafen absolute Ruhe angeordnet. Doch plötzlich gellte ein Schrei: „Wasser auf die Seile“. Und tatsächlich, die schweren Taue, mit denen über 900 Mann den Koloss aufrichteten, waren heiß gelaufen und drohten zu reißen, nicht auszudenken, was die Folge gewesen wäre. Als einziger von 13 römischen Obelisken ist der auf dem Petersplatz ohne Hieroglypheninschrift. Es ist daher umstritten, wo er ursprünglich stand. Vielleicht wurde er von römischen Steinmetzen speziell für seine Aufstellung im Circus des Caligula am Vatikanischen Hügel gebrochen, sicher scheint nur, dass er aus Ägypten stammt und 37 n. Chr. mit einem Spezialschiff in die Hauptstadt des römischen Imperiums transportiert wurde.
Der größte Obelisk der Welt
    So genau wir davon unterrichtet sind, wie die Aufrichtung des über 300 Tonnen schweren Kolosses im Jahre 1586 ablief, umso weniger weiß man davon, wie die Ägypter diese Aufgabe bewältigten. Mehr Klarheit herrscht dagegen über die Arbeiten im Steinbruch und den Transport, denn darüber geben Sockelinschriften und Reliefs Aufschluss. Ein unfertiges Exemplar in den Granitbrüchen von Assuan, der Herkunft aller Obelisken, macht zudem deutlich, wie schnell monatelange Arbeiten zunichte gemacht werden konnten: Ein Riss in dem 1168 Tonnen schweren und fast 42 m langen Block machte einen Abtransport zu einem unkalkulierbaren Risiko. Der Obelisk wäre der größte monolithische Vertreter seiner Art gewesen.
Spitze aus Gold
    Schon im Alten Reich hatte es gemauerte Vorläufer der Obelisken gegeben. Erst im Mittleren und vor allem im Neuen
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