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 Das Abkommen

Das Abkommen

Titel: Das Abkommen
Autoren: Kyle Mills
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geschäftlichen Transaktionen und sogar Nachforschungen bezüglich der Aktivitäten der nicht ganz so engelsgleichen Sprösslinge zu drohen, um sie dazu zu bewegen, Trainer seines Amtes zu entheben und die Versorgung mit Zigaretten wieder anlaufen zu lassen. Bei Larry hatte man mit Sicherheit das Gleiche versucht und dann – wie Terra – festgestellt, dass er klinisch sauber war und ihm das Wohl seiner Leute wirklich am Herzen lag.
    Anderson lehnte sich in die Kissen des Sofas und schlug die Beine übereinander. »Okay. Und was sollten wir tun, um diese Besprechung zu einem Erfolg werden lassen?«
    »Ich glaube, wir sollten uns darum bemühen, einen Deal auszuhandeln.«
    »Genau«, gab Trainer etwas zu laut von sich.
    »Und dieser Deal«, erwiderte Anderson, »fängt damit an, dass Sie einen hieb- und stichfesten Klageschutz für Zigaretten bekommen.«
    Trainer nickte.
    »Gut. Nehmen wir für einen Moment an, dass so etwas möglich ist. Was bekomme ich dafür von Ihnen?«
    Trainer warf mir einen warnenden Blick zu, bevor er zu sprechen begann. »Eine Milliarde Dollar über die nächsten zehn Jahre für Forschungsprojekte zur Entwicklung einer sicheren Zigarette, und erheblich mehr finanzielle Mittel für den Kampf gegen das Rauchen unter Teenagern, sowie Unterstützung für die Durchsetzung härterer gesetzlicher Strafen für Jugendliche unter dem gesetzlich vorgeschriebenen Raucheralter.«
    »Und ich gehe davon aus, dass es zu jedem dieser, ähm, Kompromisse etwa tausend Seiten juristische Klauseln geben wird?«
    »Dieser Deal muss natürlich schon einen gewissen Sinn ergeben …«
    »Okay. Was noch?«
    »Was noch?«, fragte Trainer in gespieltem Entsetzen angesichts dieser absurden Frage. »Mr President, das sind enorme Zugeständnisse, die möglicherweise erheblichen Einfluss auf unser Geschäft haben werden …«
    Anderson fing zu lachen an. »Mr Trainer, wofür halten Sie mich?«
    Trainer zuckte mit seinen knochigen Schultern. »Ich weiß nicht, was ich sonst noch sagen soll. Noch mehr Zugeständnisse zu machen, wäre unverantwortlich. Vielleicht sollten wir das Ganze für eine Weile vertagen und noch ein wenig darüber nachdenken – und uns dann in ein paar Monaten wieder treffen.«
    Das war eine unverhohlene Drohung.
    Anderson reagierte nicht sofort. Nach einer ganzen Weile wandte er sich wieder an mich. »Was halten Sie davon, Mr Barnett? Soll ich den Deal annehmen?«
    Ich spürte, wie Trainers Blick sich in meine Wange bohrte.
    »Nein. Ich glaube, dass das für alle Beteiligten ein ziemlich schlechter Handel wäre.«
    »Verzeihen Sie bitte, Mr President, aber kann ich kurz unter vier Augen mit Trevor sprechen?«
    »Gleich«, erwiderte Anderson.
    Trainer zappelte wie ein Kind auf dem Sofa herum. »Mr President, Sie wissen ja, dass ich Trevor erst vor Kurzem eingestellt habe. Er hat eigentlich gar nichts …«
    »Mr Trainer«, warnte ihn Anderson. »Ich unterhalte mich gerade mit Mr Barnett.«
    Ich räusperte mich. »Wenn Sie diesen Deal annehmen, kann ich Ihnen garantieren, dass Angus Scalia und der Rest der Anti-Tabak-Lobby sich vehement gegen die Forschungsprojekte zur Entwicklung einer sicheren Zigaretten aussprechen werden. Sie werden es als Trick hinstellen, mit dem man die Leute dazu bringen will, mehr Zigaretten zu konsumieren oder sogar mit dem Rauchen anzufangen. Außerdem werden sie die Finanzierung für den Kampf gegen das Rauchen unter Teenagern nicht akzeptieren, wenn sie mit dem Firmenumsatz verknüpft ist – aber darauf wird Paul bestehen.«
    Trainer schnaubte empört. »Sie werden das akzeptieren, was wir ihnen geben.«
    »Dieses Mal nicht, Paul.«
    »Und was schlagen Sie vor, Mr Barnett?«, fragte der Präsident.
    »Er kann gar nichts vorschlagen«, mischte sich Trainer wieder ein. »Er hat gar nicht das Recht, für die Tabakindustrie zu sprechen.«
    Ich zuckte mit den Achseln. »Der Meinung bin ich ganz und gar nicht. Für wen sprechen Sie denn, Paul? Der Vorstand hat Sie ohne zu zögern geopfert, und Sie haben keinerlei Kontakte zur Gewerkschaft. Sie sitzen nur noch meinetwegen in Ihrem Büro.«
    Trainer fiel die Kinnlade herunter. Und das meine ich wörtlich: Er saß mit offenem Mund da, keine zwei Meter vom Präsidenten der Vereinigten Staaten entfernt. Ich bin sicher, dass er mir jetzt gern gesagt hätte, ich sei nur ein dummer Junge, den er benutzt habe, um die Öffentlichkeit an der Nase herumzuführen und ihn den Haien zum Fraß vorzuwerfen, aber er wusste, dass so etwas bei
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