Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
 Das Abkommen

Das Abkommen

Titel: Das Abkommen
Autoren: Kyle Mills
Vom Netzwerk:
Anderson gar nicht gut ankommen würde.
    »Mr President, ich habe die volle Unterstützung des Vorstands. Niemand – und damit meine ich wirklich niemand – glaubt, dass Trevor Barnett fähig ist, Terra zu leiten oder eine führende Rolle in der Tabakindustrie zu übernehmen.«
    Ich kopierte Andersons Körperhaltung, indem ich die Beine übereinanderschlug und mich zurücklehnte. »Der Vorstand hat Paul nur zurückgebracht, weil alle Angst haben, dass ich zu viele Zugeständnisse mache. Für Terra ist das ein Problem, für Sie, Mr President, aber ein Vorteil.«
    »Das sehe ich auch so«, erwiderte Anderson. »Könnten Sie etwas genauer werden?«
    »Mr President …«
    »Mr Trainer, Sie halten jetzt den Mund! Sprechen Sie weiter.«
    »Wir werden kombinierte Steuern auf bundesstaatlicher und nationaler Ebene akzeptieren, die den Preis einer Zigarettenpackung auf bis zu fünf Dollar bringen. Das wird eine abschreckende Wirkung haben – vor allem für junge Leute. Und es wird zusätzliche Steuereinnahmen in Milliardenhöhe generieren.«
    Anderson runzelte die Stirn. »Ich kann den Bundesstaaten nicht vorschreiben, wie viele Steuern sie auf Zigaretten erheben. In New York kostet eine Packung jetzt schon sieben Dollar fünfzig.«
    »New York wird nachgeben müssen. Aber ich schätze, dass die New Yorker Politiker keine Spielverderber in dieser Sache sein werden. Schließlich wollen ein paar von ihnen wiedergewählt werden.«
    »Okay«, sagte Anderson. »Reden Sie weiter.«
    »Wir akzeptieren, dass der Klageschutz, den man uns gewährt, nur für die Leute gilt, die mit dem Rauchen angefangen haben, nachdem die staatlichen Warnhinweise auf den Zigarettenpackungen Pflicht geworden sind. Jeder, der vorher angefangen hat, kann uns immer noch verklagen, aber das Recht auf Klage geht nicht auf die Verwandten der Leute über, die an durch Rauchen verursachten Krankheiten gestorben sind. Wir glauben, dass das ein fairer Kompromiss ist. Diese Leute sind zwar eindeutig von Zigaretten abhängig geworden, während wir noch die gesundheitlichen Risiken des Rauchens heruntergespielt haben, aber wenn wir zulassen, dass Verwandte auf Schmerzensgeld klagen, haben wir Tausende von Klagen am Hals. Dann behaupten Leute, sie hätten Depressionen, weil einer ihrer Vorfahren während des Bürgerkriegs an den Folgen von Pfeifenrauchen gestorben ist.«
    Anderson nickte, sagte aber kein Wort.
    »Und wir brauchen eine jährliche Höchstgrenze für Strafzuschläge zum Schadensersatz. Das ufert langsam aus.«
    »Wie viel?«
    »Ich werde mit meinen Leuten reden müssen, aber es wird ziemlich niedrig sein. Wir zahlen jetzt schon mehr an die Bundesstaaten, als wir seit den Fünfzigern bis heute verdient haben. Wir sind schon gestraft genug, und jetzt ist es an der Zeit, nach vorn zu sehen.«
    Er nickte wieder, was mich zum Weiterreden veranlasste.
    »Wir sind mit einem landesweiten Verbot der Tabakwerbung in Printmedien einverstanden …«
    Das war zu viel für Trainer. Er packte mich am Arm und riss mich hoch. Anderson protestierte nicht, also ließ ich zu, dass Trainer mich bis zur Wand des Oval Office zog.
    »Was zum Teufel soll das?«, sagte er mit dem heiseren Flüstern eines Rauchers. »Versuchen Sie etwa immer noch, sich Ihre Seele ein wenig aufzupolieren?«
    »Nein, Paul. Ich versuche, aus dieser Firma ein Unternehmen zu machen, das nicht nur im achtzehnten, sondern auch im einundzwanzigsten Jahrhundert lebensfähig ist. Werbung in Printmedien macht etwa sechs Prozent unseres Marketingbudgets und etwa neunzig Prozent unserer schlechten Presse aus. Hier müssen wir einen Neuanfang machen.«
    »Sie haben keinen blassen Schimmer davon, was wir tun müssen! Für den Rest dieser Besprechung werden Sie den Mund halten. Haben Sie mich verstanden?«
    Ich riss mich los. »Warum gehen Sie nicht einfach wieder in Ihr Gewächshaus zurück? Denn wenn Sie es auf eine Machtprobe mit mir ankommen lassen und verlieren, werde ich es mir zur Lebensaufgabe machen, dafür zu sorgen, dass Sie den Rest Ihres Lebens in einem klapprigen VW-Bus in der Gegend herumfahren und versuchen, ihren Ex-Frauen immer einen Schritt voraus zu sein.«
    Ich konnte es nicht glauben. Ich hatte gerade Paul Trainer gedroht. Offenbar konnte er es genauso wenig fassen wie ich. Etwas zögernd drehte er sich um und sah Anderson an.
    »Mr President …«
    »Mr Trainer, würden Sie uns bitte für eine Weile allein lassen?«, sagte der Präsident.
    Wie durch Zauberei kam ein Beamter des Secret
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher