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Darth Bane 03 - Dynastie des Bösen

Darth Bane 03 - Dynastie des Bösen

Titel: Darth Bane 03 - Dynastie des Bösen
Autoren: Drew Karpyshyn
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nach unten fallen ließ und ihr mit einem Schwung seines Beins die Füße wegfegte. Als sie stürzte, drehte er den Griff des Lichtschwerts so, dass seine Klinge eine der ihren abfing, bevor er ihr das Heft aus den Fingern zerrte und ihre Waffe quer durch das Lager segelte.
    Jetzt, wo seine Gegnerin unbewaffnet und hilflos zu seinen Füßen kauerte, ließ Bane den Arm zum Todesstoß herniedersausen, bloß damit er mitten im Schwung von einem der Tentakel abgefangen wurde, der sich um seinen Ellbogen schlang. Haut, Muskeln, Sehnen und Knochen lösten sich schlagartig auf und trennten die Gliedmaße ab.
    Der abgetrennte Unterarm und die Faust fielen achtlos zu Boden. Sein Lichtschwert flog davon, als der Griff aus den plötzlich kraftlosen Fingern glitt. Diesmal schrie der Dunkle Lord nicht. Der Schmerz war so intensiv, dass er keinen Laut über die Lippen brachte, als er zu Boden sank.
    Alles wurde schwarz. Blind und allein, fühlte er, wie die Leere näher kam. Verzweifelt streckte er seine linke Hand aus, umklammerte das Handgelenk von Zannah, die neben ihm auf dem Boden lag. Mit letzter Willenskraft beschwor er seine gesamte verbliebene Stärke und begann mit dem Ritual der Essenzübertragung.
    Mit der Schnelligkeit von Gedanken zapfte sein Verstand die Ströme der Macht an, zehrte von der Energie der Dunklen Seite, drehte, formte und verdrehte sie zu den komplizierten Mustern, die er Andeddus Holocron entrissen hatte.
    Die kalte Dunkelheit, die ihn zu verschlingen drohte, schwand, ersetzt durch einen sengend heißen Ausbruch purpurnen Lichts, als die Kraft des Rituals entfesselt wurde. Bane war sich bewusst, dass sein Fleisch von der unvorstellbaren Hitze vollkommen aufgezehrt wurde, in einer Tausendstelsekunde zu Asche reduziert. Doch er war nicht länger Teil seines eigenen Körpers. Sein Geist hatte ihn abgestreift wie eine alte Hülle, um sich eine neue zu suchen.
    Mit einem Mal war sich Bane seiner materiellen Umgebung vollauf bewusst. Er konnte mit Zannahs Augen sehen, er konnte mit ihren Ohren hören. Er konnte die gewaltige Hitze vom purpurnen Schein des Rituals auf ihrer Haut spüren. Doch Zannah war ebenfalls noch da. Sie spürte den Angriff. Er konnte ihren Schrecken und ihre Verwirrung fühlen, als wären diese Gefühle seine eigenen. Und als sie vor Entsetzen schrie, schrie er mit ihr.
    Die schwarzen Tentakel verschwanden, als ihre Konzentration zerschmettert wurde, lösten sich auf wie Rauch im Wind. Instinktiv kämpfte sie darum, den Eindringling abzuwehren. Bane konnte spüren, wie sie ihn wegstieß, wie sie ihn zurückwies, wie sie versuchte, ihn aus sich herauszutreiben, während er sich im Gegenzug unbarmherzig seinen Weg in ihr Innerstes erzwang und ihre Existenz auszulöschen versuchte.
    Es wurde eine Schlacht des Willens. Ihre beiden Identitäten fochten im Innern von Zannahs Bewusstsein miteinander, kämpften um den Besitz ihres Körpers. Sie balancierten am Abgrund der Leere. Bane versuchte, sämtliche Spuren ihrer Persönlichkeit zu vernichten, während sie sich bemühte, ihn hinab in die Schwärze zu befördern.
    Einen Moment lang schienen ihre Kräfte ausgeglichen zu sein. Keiner von beiden gewann oder verlor an Boden. Und dann war es plötzlich vorüber.

27. Kapitel

    Aus sicherer Entfernung hatte die Iktotchi die beiden Gestalten aus ihren Träumen beim Kämpfen beobachtet. Sie war eine unparteiische Zuschauerin. Es war ihr gleich, welcher der beiden am Ende siegreich aus dem Gefecht hervorgehen würde. Sie wollte bloß demjenigen dienen, der sich letztlich als der Stärkere erwies.
    Der Kampf war kurz, aber erbittert gewesen: Sie hatte die Geschwindigkeit ihrer Klingen bewundert, ihre Bewegungen so schnell, dass sie ihnen kaum mit den Augen folgen konnte. Sie hatte die ehrfurchtgebietende Energie der Macht gespürt, die durch Blitzschübe und die finsteren Tentakel entfesselt wurde, die sich vom Boden emporreckten. Sie erschauerte erwartungsvoll, von dem Wissen erfüllt, dass sie eines Tages ebenfalls lernen würde, solche Kräfte zu beherrschen.
    Sie hatte gesehen, wie Bane die Frau zu Boden geschlagen und ihre Waffe beiseitegeschleudert hatte, bloß damit ihm die Berührung von einem der schwarzen Tentakel den Arm abtrennte. Und dann gab es einen Blitz, so grell, dass sie gezwungen gewesen war, ihre Augen zu schließen und wegzusehen.
    Als sie wieder hinschaute, war Bane fort, sein Leib zu einem Haufen Asche reduziert. Die blonde Frau lag reglos am Boden, benommen, aber am Leben.
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