Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Darth Bane 01 - Schöpfer der Dunkelheit

Darth Bane 01 - Schöpfer der Dunkelheit

Titel: Darth Bane 01 - Schöpfer der Dunkelheit
Autoren: Drew Karpyshyn
Vom Netzwerk:
gab Gerd eine Chance, sich aus dem Weg zu rollen und wieder auf die Beine zu kommen.
    Irgendwie gelang es Des, sich erneut zum Kampf zu ducken. Sein Rücken protestierte, und er verzog das Gesicht, als stechende Schmerzen wie von glühenden Dolchen durch seinen Körper rasten. Gerd sah die Grimasse und lachte.
    »Ein Krampf, Junge? Das kommt davon, wenn man nach einer Sechs-Stunden-Schicht in der Mine eine Schlägerei anfängt.«
    Wieder griff Gerd an. Diesmal ballte er die Hände nicht zu Fäusten, sondern nutzte sie als Klauen und versuchte, die Größe und Reichweite des jüngeren Mannes zu neutralisieren, indem er so nahe wie möglich kam. Des wollte ausweichen, aber seine Beine waren zu steif und wund, um ihm noch zu gehorchen. Gerd packte mit einer Hand sein Hemd, mit der anderen seinen Gürtel, riss ihn zu Boden und warf sich auf ihn.
    Sie rangen auf dem festen, ungleichmäßigen Steinboden der Höhle. Gerd hatte das Gesicht an Dessels Brust gedrückt, um es zu schützen, und verhinderte so, dass Des einen festen Schlag mit dem Ellbogen oder dem Kopf landen konnte. Er hielt Des' Gürtel immer noch, aber nun war seine andere Hand frei und schlug blind in die Richtung, wo er das Gesicht seines Gegners vermutete. Des war gezwungen, die Arme um Gerds Arme zu schlingen, sodass keiner von beiden zuschlagen konnte.
    Da sie Arme und Beine nicht nutzen konnten, bedeuteten Strategie und Technik wenig. Der Kampf war zu einer Prüfung von Kraft und Zähigkeit geworden, bei der beide Gegner einander langsam zu zermürben versuchten. Dessel wollte Gerd auf den Rücken drehen, aber sein gesamter Körper ließ ihn im Stich. Seine Glieder waren schwer und weich; er konnte nicht die Hebelwirkung erzielen, die er brauchte. Stattdessen war es Gerd, der sich winden und drehen konnte und schließlich eine seiner Hände frei bekam, während er das Gesicht immer noch gegen Des' Brust drückte, damit es geschützt blieb.
    Des hatte kein solches Glück - sein Gesicht war offen und verwundbar. Gerd schlug mit der freien Hand zu, aber er ballte sie nicht zur Faust. Stattdessen rammte er den Daumen fest in Des' Wange, nur ein paar Zentimeter von seinem wahren Ziel entfernt. Noch einmal stach er mit dem Daumen zu, in der Hoffnung, das Auge seines Gegners zu erwischen.
    Des brauchte eine Sekunde, bevor er erkannte, was Gerd vorhatte; sein müder Verstand war so träge und ungeschickt geworden wie sein Körper. Er wandte sich ab. als der zweite Schlag erfolgte, und der Daumen bohrte sich schmerzhaft in den Knorpel seines Ohrs.
    Des wurde von finsterstem Zorn erfasst, und plötzlich brannte seine glühende Leidenschaft Erschöpfung und Müdigkeit weg. Er konnte wieder klar denken, und sein Körper fühlte sich stark und jung an. Er wusste, was er als Nächstes tun würde. Und was wichtiger war, er konnte auch Gerds nächste Bewegung mit absoluter Sicherheit vorhersehen.
    Des konnte selbst nicht erklären, woher dieses Wissen kam, aber manchmal wusste er einfach, w 7 as seine Gegner als Nächstes tun würden. Instinkt, hätten einige gesagt. Des glaubte, dass es mehr war als das. Das Vorwissen war zu detailliert, zu spezifisch, als dass es rein instinktiv hätte sein können. Es war mehr wie eine Vision, ein kurzer Blick in die Zukunft. Und wann immer es geschah, wusste Des, was er tun musste, als führte und leitete etwas sein Handeln.
    Als der nächste Schlag kam, war Des mehr als bereit dafür. Er hatte ein perfektes Bild davon im Kopf. Er wusste genau, wann der Schlag erfolgen und wohin er gehen würde. Diesmal drehte er den Kopf darauf zu, machte sein Gesicht damit verwundbar - und öffnete den Mund. Mit perfekter Zeitabstimmung biss er zu. und seine Zähne sanken tief und fest in die schmutzige Haut von Gerds zustechendem Daumen.
    Gerd schrie auf. als Des durch Haut, Fleisch und Sehnen bis auf den Knochen biss. Des fragte sich, ob er den Daumen sauber durchbeißen könnte, und dann - als hätte der Gedanke selbst es geschehen lassen - war der Daumen auch schon ab.
    Gerds Schreie wurden schriller. Er ließ Des los und rollte sich weg. umklammerte die verstümmelte Hand mit der anderen. Rotes Blut drang durch die Finger, die versuchten, den Blutfluss zu stillen.
    Des stand langsam auf und spuckte den Daumen auf den Boden. Der Geschmack von Blut war heiß in seinem Mund. Er fühlte sich stark und neu belebt, als rauschte gewaltige Kraft durch seine Adern. Sein Gegner hatte jede Lust am Kampf verloren; Des hätte jetzt mit Gerd machen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher