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Darth Bane 01 - Schöpfer der Dunkelheit

Darth Bane 01 - Schöpfer der Dunkelheit

Titel: Darth Bane 01 - Schöpfer der Dunkelheit
Autoren: Drew Karpyshyn
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können, was er wollte.
    Der Verletzte rollte sich auf dem Boden hin und her, die Hand an die Brust gedrückt. Er stöhnte und schluchzte, flehte um Gnade und Hilfe.
    Des schüttelte angewidert den Kopf; Gerd war selbst schuld. Es hatte als einfacher Faustkampf angefangen. Der Verlierer hätte ein blaues Auge und ein paar Prellungen davongetragen, nichts weiter. Aber dann hatte Gerd mit seinem Versuch, Des zu blenden, eine andere Ebene betreten, und Des hatte entsprechend reagiert. Er hatte schon lange gelernt, einen Kampf nicht weiterzutreiben, wenn er nicht bereit war, den Preis für eine Niederlage zu zahlen. Jetzt hatte Gerd diese Lektion ebenfalls begriffen.
    Des war aufbrausend, aber niemand, der auf einen hilflosen Gegner eingedroschen hätte. Ohne einen weiteren Blick auf seinen besiegten Feind verließ er die Höhle und ging den Tunnel entlang, um einem der Vorarbeiter zu erzählen, was passiert war, damit jemand sich um Gerds Verletzung kümmerte.
    Er machte sich keine Sorgen wegen der Folgen. Die Sanitäter konnten Gerds Daumen wieder annähen, also würde man ihm selbst schlimmstenfalls einen oder zwei Tage das Gehalt streichen. Der Konzern interessierte sich nicht dafür, was seine Leute taten, solange sie zurückkehrten und weiter Cortosis abbauten. Schlägereien waren weit verbreitet, und ORO hatte immer beide Augen zugedrückt, obwohl dieser Kampf bösartiger gewesen war als die meisten - wild und kurz und mit einem brutalen Ende.
    Genau wie das Leben auf Apatros eben war.

2

    Als er hinten in dem Landgleiter saß, der die Bergleute zwischen der einzigen Kolonie auf Apatros und dem Bergwerk hin- und hertransportierte, holte die Erschöpfung Des wieder ein. Er wollte nur noch zu seiner Pritsche in der Unterkunft gelangen und schlafen. Das Adrenalin war verbraucht, und nun wurde ihm überdeutlich bewusst, wie steif und wund er am ganzen Körper war. Er sackte auf seinem Platz zusammen und sah sich im Speeder um.
    Normalerweise hätten sich zwanzig oder mehr Bergleute in den engen Raum gezwängt, aber dieser Shuttle war leer bis auf ihn und den Piloten. Nach dem Kampf mit Gerd hatte der Vorarbeiter Des ohne Bezahlung suspendiert und befohlen, dass der Transporter ihn zurück zur Kolonie brachte.
    »Das hier wird langsam unangenehm. Des«, hatte der Vorarbeiter mit mürrischer Miene gesagt. »Diesmal müssen wir ein Exempel statuieren. Du wirst nicht arbeiten, bis Gerd genesen ist und selbst wieder arbeiten kann.«
    Was er wirklich meinte, war: Du kannst keine Credits verdienen, bis Gerd zurückkommt, Man würde ihm selbstverständlich immer noch die Kosten für Unterkunft und Verpflegung abziehen. Jeder Tag, an dem er untätig herumsaß, würde auf seine Rechung gehen und die Schulden noch erhöhen, die er so verzweifelt versuchte abzuarbeiten.
    Des nahm an, dass es vier oder fünf Tage dauern würde, bis Gerd wieder einen hydraulischen Hammer benutzen konnte. Der Sanitäter hatte den abgebissenen Daumen mit einem Vibroskalpell und ein wenig Svnthfleisch wieder angebracht. Ein paar Tage Kolto-Injektionon und billige Schmerzmittel, und Gerd würde wieder an die Arbeit gehen können. Bacta hätte das in einem Tag zustande gebracht, aber Bacta war teuer, und ORO würde dafür nicht zahlen, es sei denn, Gerd war versichert, was Des sehr bezweifelte.
    Die meisten Bergleute ignorierten das von der Firma unterstützte Versicherungsprogramm. Zum einen war es teuer. Sie mussten bereits für Unterkunft und Verpflegung und den Transport zum Bergwerk und zurück zahlen, und die meisten waren der Ansicht, dass ORO damit mehr als genug von ihrem schwer verdienten Geld erhielt, ohne dass sie auch noch Versicherungsprämien bezahlen mussten.
    Aber es ging nicht nur um das Geld. Es war beinahe, als wollten die Männer und Frauen, die in der Cortosis-Mine arbeiteten, mit aller Kraft leugnen, welchen Gefahren sie sich jeden lag aussetzten. Sich zu versichern würde sie zwingen, den unangenehmen Tatsachen ins Auge zu schauen.
    Nur wenige Bergleute erreichten den Ruhestand. Das Bergwerk kostete viele das Leben, begrub sie unter Steinschlag oder verbrannte sie, wenn einer auf einen Bereich mit explosiven Gasen stieß. Selbst jene, die es nach draußen schafften, überlebten ihren Ruhestand oft nicht lange. Die Mine forderte ihren Preis. Sechzigjährige hatten Körper, die aussahen und sich anfühlten, als wären sie neunzig, gebrochene Hülsen, ausgemergelt von Jahrzehnten schwerer körperlicher Arbeit und von giftigen
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