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Darth Bane 01 - Schöpfer der Dunkelheit

Darth Bane 01 - Schöpfer der Dunkelheit

Titel: Darth Bane 01 - Schöpfer der Dunkelheit
Autoren: Drew Karpyshyn
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Bergleute.
    Des hatte nun schon beinahe sechs Standardstunden hinter sich. Der Hammer wog mehr als dreißig Kilo, und die Anstrengung, ihn zu heben und gegen den Stein zu drücken, forderte ihren Preis. Des' Arme zitterten. Er rang mühsam nach Luft, und mit ihr drang der feine Mineralstaub in seine Lunge ein, der vom Kopf des Hammers aufstieg. Selbst die Zähne taten ihm weh: Es fühlte sich an, als hätte die rasselnde Vibration sie halb aus dem Zahnfleisch geschüttelt.
    Aber die Bergleute auf Apatros wurden nach der Cortosis- Menge bezahlt, die sie zurückbrachten. Wenn er jetzt aufhörte, würde ein anderer anfangen, an dieser Ader zu arbeiten, und sich einen Teil des Profits nehmen. Des teilte nicht gerne.
    Das Heulen des Motors wurde schriller und verwandelte sich in ein hohes Klagen, das Des nur zu genau kannte. Bei zwanzigtausend Umdrehungen in der Minute saugte der Motor Staub ein wie ein durstiges Bantha nach einer langen Wüstendurchquerung Wasser. Die einzige Möglichkeit, die Geräte einige Zeit funktionsfähig zu halten, bestand darin, sie regelmäßig zu säubern und zu warten, aber die Outer Rim Oreworks Company zog es vor, billige Schlaghämmer zu kaufen und sie immer wieder zu ersetzen, statt Credits in die Wartung zu stecken. Des wusste genau, was als Nächstes passieren würde - und eine Sekunde später geschah es. Der Motor explodierte.
    Die Hydraulik fraß sich mit einem schauderhaften Knirschen fest, und eine Wolke von schwarzem Rauch drang aus dem hinteren Ende des Hammers. Des verfluchte ORO und die Politik des Konzerns, nahm die verkrampften Finger vom Auslöser und warf die nutzlose Maschine auf den Boden.
    »Mach Platz, Junge«, sagte eine Stimme.
    Gerd, ein anderer Bergmann, kam näher und versuchte. Des aus dem Weg zu schieben, damit er die Ader mit seinem eigenen Hammer weiterbearbeiten konnte. Gerd arbeitete nun seit beinahe zwanzig Standardjahren hier im Bergwerk, und das hatte seinen Körper in eine Masse fester, knotiger Muskeln verwandelt. Aber Des schuftete selbst bereits zehn Jahre hier, seit er ein Teenager gewesen war. und er war ebenso stark wie der ältere Mann - und ein bisschen größer. Er rührte sich nicht von der Stelle.
    »Ich bin noch nicht fertig«, sagte er. »Der Hammer ist erledigt, das ist alles. Gib mir deinen, und ich mache noch eine Weile weiter.«
    »Du kennst die Regeln. Junge. Wenn du aufhörst zu arbeiten, kann ein anderer weitermachen.«
    Technisch gesehen hatte Gerd Recht. Aber niemand übernahm den Platz eines anderen Bergmanns wegen einer Fehlfunktion der Ausrüstung. Es sei denn, er wollte einen Streit anfangen.
    Des sah sich rasch um. Die Kammer war leer bis auf ihn und Gerd, der weniger als einen halben Meter von ihm entfernt stand. Das war wenig überraschend; Des wählte für gewöhnlich Stollen, die weit vom Hauptnetz lagen. Es musste mehr als nur Zufall sein, dass Gerd hier aufgetaucht war.
    Des kannte Gerd so lange, wie er sich erinnern konnte. Der ältere Mann war ein Freund von Hurst, Des' Vater, gewesen. Als Des mit dreizehn angefangen hatte, in der Mine zu arbeiten. hatten die größeren, stärkeren Bergleute ihn gewaltig schikaniert. Sein Vater war am schlimmsten gewesen, aber Gerd hatte die anderen am meisten angestachelt und mehr als seinen Anteil an Spott, Beleidigungen und hin und wieder Kopfnüssen verteilt.
    Das hatte ein Ende gefunden, nachdem Des' Vater an einem schweren Herzanfall gestorben war. Nicht, dass der verwaiste junge Mann den anderen Bergleuten leidgetan hätte. Aber als Hurst starb, war aus dem großen, dünnen Teenager, den sie so gerne getriezt hatten, schon lange ein Berg von Muskeln mit schweren Händen und einem aufbrausenden Temperament geworden. Bergbau war schwere Arbeit; nur die Zwangsarbeit in einer Gefängniskolonie der Republik galt als noch schlimmer. Wer immer in den Minen von Apatros arbeitete, wurde stark - und Des hatte sich zu einem der Stärksten entwickelt. Ein halbes Dutzend blaue Augen, unzählige blutige Nasen und ein gebrochener Kiefer innerhalb eines Monats war alles, was Hursts alte Freunde gebraucht hatten, um zu erkennen, dass sie gut daran täten. Des in Zukunft in Ruhe zu lassen.
    Aber es war beinahe, als gäben sie ihm die Schuld an Hursts Tod, und alle paar Monate versuchte einer von ihnen es wieder. Gerd war immer klug genug gewesen, Abstand zu halten - bis jetzt.
    »Ich sehe keinen deiner Freunde hier bei dir, alter Mann«, sagte Des. »Also verschwinde, und niemand wird zu Schaden
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