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Darth Bane 01 - Schöpfer der Dunkelheit

Darth Bane 01 - Schöpfer der Dunkelheit

Titel: Darth Bane 01 - Schöpfer der Dunkelheit
Autoren: Drew Karpyshyn
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kommen.«
    Gerd spuckte auf den Boden vor Des' Füßen. »Du weißt nicht mal, was für ein Tag heute ist. wie, Junge? Eine verkriffte Schande bist du!«
    Sie standen nahe genug beieinander, dass Des den sauren corellianischen Whiskey in Gerds Atem riechen konnte. Der Mann war betrunken. Betrunken genug, um Streit zu suchen, aber noch nüchtern genug, um sich wehren zu können.
    »Heute vor fünf Jahren«, sagte Gerd und schüttelte traurig den Kopf. »Vor fünf Jahren ist dein Vater gestorben, und du erinnerst dich nicht mal!«
    Des dachte nur noch selten an seinen Vater. Es hatte ihm nicht leidgetan, als Hurst gestorben war. Seine frühesten Erinnerungen waren jene, in denen sein Vater ihn schlug. Er erinnerte sich nicht einmal an den Grund; Hurst hatte selten einen gebraucht.
    »Ich kann nicht behaupten, dass Hurst mir so fehlt wie dir. Gerd.«
    »Hurst?« Gerd schnaubte. »Er hat dich ganz allein aufgezogen, nachdem deine Mama gestorben war, und du hast nicht mal den Respekt, ihn Vater zu nennen? Du undankbarer Sohn einer Kath-Hündin!«
    Des starrte Gerd wütend an, aber dieser war zu betrunken, um sich einschüchtern zu lassen.
    »Ich hätte von einem elenden Schlammkriecher wie dir nichts Besseres erwarten sollen. Hurst sagte immer, dass nichts Gutes aus dir werden würde. ET wusste, dass etwas mit dir nicht stimmt ... Deshalb hat er dich Bane genannt - den Fluch, der auf ihm liegt.«
    Des kniff die Augen zusammen, aber er schluckte den Köder nicht. Hurst hatte ihn tatsächlich immer so bezeichnet, wenn er betrunken war. Bane. Er hatte seinem Sohn die Schuld am Tod seiner Frau gegeben. Die Schuld daran, dass sie auf Apatros festsaßen. Er hielt sein einziges Kind für den Fluch, der auf seinem Leben lag, eine Tatsache, die er Des in betrunkenem Zorn nur zu gerne an den Kopf geworfen hatte.
    Bane. Das Wort stand für alles Gehässige, Kleinliche und Gemeine an seinem Vater. Es traf die innersten Ängste eines jeden Kinds: Angst vor Enttäuschung, Angst, verlassen zu werden. Angst vor Gewalt. Als Kind hatte dieser Name ihm mehr angetan als die schweren Fäuste seines Vaters. Aber er war schon lange kein Kind mehr. Im Lauf der Zeit hatte er gelernt, es zu ignorieren, zusammen mit dem Rest der bitteren Beschimpfungen, die aus dem Mund seines Vaters kamen.
    »Ich habe für so was keine Zeit«, murmelte er. »Ich muss arbeiten.«
    Mit einer Hand nahm er dem anderen Bergmann den hydraulischen Hammer ab. Die andere Hand legte er auf Gerds Schulter und schob ihn weg. Der Betrunkene stolperte rückwärts, blieb mit dem Absatz an einem Stein hängen und fiel zu Boden.
    Fauchend stand er wieder auf und ballte die Fäuste. »Dein Papa ist viel zu früh gestorben, Junge. Du brauchst jemanden, der dir Vernunft beibringt!«
    Gerd war betrunken, aber er war nicht dumm, erkannte Des. Des war größer, stärker, jünger ... aber er hatte die letzten sechs Stunden einen hydraulischen Hammer bedient. Er war von Dreck überzogen, und Schweiß lief ihm übers Gesicht. Sein Hemd klebte klatschnass an ihm. Gerds Uniform andererseits war immer noch relativ sauber, kein Staub, keine Schweißflecken. Er hatte offenbar schon den ganzen Tag geplant. diesen Streit anzufangen, und sich ausgeruht, während Des sich müde arbeitete.
    Aber Des hatte nicht vor, einer Auseinandersetzung aus dem Weg zu gehen. Er warf Gerds Hammer auf den Boden und baute sich in Kampfhaltung auf, ein wenig geduckt, die Füße weit gespreizt, die Arme vor sich ausgestreckt.
    Gerd stürmte auf ihn zu und schwang die Rechte. Des fing den Schlag mit der offenen Handfläche der linken Hand ab. Seine rechte Hand zuckte vor und packte die Unterseite von Gerds rechtem Handgelenk; als er den älteren Mann nach vorn zog, duckte er sich noch weiter, drehte sich und trieb seine Schulter in Gerds Brust. Er nutzte den Schwung seines Gegners gegen ihn, richtete sich auf, riss fest an Gerds Handgelenk und schleuderte ihn über sich hinweg, sodass er mit dem Rücken zuerst auf dem Boden aufprallte.
    Das hätte das Ende des Kampfs sein sollen. Des hätte nur ein Knie in die Brust seines Gegners stoßen, ihm den Atem aus der Lunge treiben und ihn am Boden festhalten müssen, während er mit den Fäusten auf ihn einschlug. Aber das geschah nicht. Sein Rücken, erschöpft von Stunden, in denen er den Dreißig-Kilo-Hammer gestemmt hatte, verkrampfte sich.
    Die Schmerzen waren entsetzlich: instinktiv richtete Des sich auf und griff nach den verknoteten Muskeln um die Lendenwirbel. Das
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