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Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Titel: Dark Swan - Mead, R: Dark Swan
Autoren: Richelle Mead
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der Wand zwischen dieser Welt und der nächsten.
    „Wer weiß?“, sagte ich leise und untersuchte die Stelle mental. Eine wirkliche Schwachstelle war es nicht gerade, ehrlich gesagt. Ich bezweifelte, dass im Moment sonderlich viel von der einen Welt in die andere überwechseln konnte. Aber an einem Hochfest wie Samhai n … nun, da konnte es hier durchaus ein Tor geben. Das musste ich Roland erzählen, damit wir uns die Stelle am nächsten Hochfest einmal vorknöpften.
    „Und?“, fragte Will.
    „Also ein Hotspot ist es schon“, gab ich zu und überlegte, wie zu verfahren war. Anscheinend stand es jetzt null zu zwei, was meine Einschätzung der Glaubwürdigkeit meiner letzten beiden Klienten anging. Aber da sich neunzig Prozent meiner Anfragen als falsche Fährten erwiesen, neigte ich dazu, mir eine gesunde Skepsis zu bewahren.
    „Dann werden Sie mir helfen?“
    „Wie ich schon sagte, so arbeite ich eigentlich nicht. Und selbst wenn wir zu dem Schluss kommen, dass sie in die Anderswelt verschleppt wurde, wüsste ich gar nicht, wo wir suchen sollten. Die ist genauso groß wie unsere.“
    „Sie wird von einem König namens Aeson gefangen gehalten.“
    Ich hatte mir immer noch den Kreuzweg angesehen, aber jetzt fuhr ich herum. „Woher zum Teufel wissen Sie das?“
    „Ein Kobold hat es mir erzählt.“
    „Ein Kobold.“
    „Ja. Er hat früher mal für diesen Aeson gearbeitet. Er ist weggelaufen und wollte Rache. Also hat er mir diese Information verkauft.“
    „Verkauft?“
    „Er brauchte Geld als Kaution für eine Wohnung in Scottsdale.“
    Es klang lächerlich, aber ich hörte nicht zum ersten Mal von Kreatu­ren aus der Anderswelt, die sich bei uns Menschen häuslich niederlassen wollten. Oder von Verrückten, die gern nach Scottsdale ziehen wollten.
    „Wann war das?“
    „Ach, vor ein paar Tagen.“ Er ließ es so klingen, als hätte bloß UPS bei ihm geklingelt.
    „Aha. Bei Ihnen hat also ernsthaft ein Kobold vor der Tür gestanden, und Sie kommen erst jetzt auf die Idee, mir das zu sagen?“
    Will zog die Schultern hoch. An seinem Kinn glänzte ein Rest nicht verriebener Sonnencreme. Sie erinnerte mich an den Kleber damals im Kindergarten. „Na ja, ich wusste ja schon, dass sie von Feen entführt worden ist. Das hat es bloß noch mal bestätigt. Und eigentlich hat er mir Sie sogar empfohlen. Angeblich haben Sie einen seiner Cousins getötet. Einheimische konnten mir die Geschichte bestätigen.“
    Ich musterte Will. Wenn er nicht wie der ewige Pechvogel rüber­gekommen wäre, hätte ich nichts davon geglaubt. Aber er glaubte ja an so was, da konnte er es sich schlecht ausgedacht haben. „Wie hat er mich bezeichnet?“
    „Hä?“
    „Als er Ihnen von mir erzählt hat, welchen Namen hat er Ihnen genannt?“
    „Äh m … na, Ihren Namen. Odile. Aber auch noch irgendeinen andere n … Eunice?“
    „Eugenie?“
    „Ja, der war’s.“
    Ich stapfte gereizt über die Lichtung. Das war nun schon das zweite Mal in ebenso vielen Tagen, dass ein Bewohner der Anderswelt meinen richtigen Namen kannte. Das war nicht gut. Überhaupt nicht gut. Und dieser hier setzte Will als Lockvogel ein, damit ich zu ihnen rüberging. Oder war das jetzt zu strategisch gedacht? Kobolde waren ja nicht ge­rade dafür bekannt, kriminelle Superhirne zu sein. Andererseits: Wenn ich wirklich seinen Cousin getötet hatte, störte es ihn bestimmt nicht, wenn mich irgendeine Kreatur aus anderen Motiven erledigte.
    „Also, wie sieht es aus? Werden Sie mir helfen oder nicht?“
    „Kann ich noch nicht sagen. Ich muss es mir durch den Kopf gehen lassen, ein paar Sachen überprüfen.“
    „Abe r – aber ich hab Ihnen doch alles gezeigt, alles erzählt! Begrei­fen Sie denn nicht, dass das wirklich passiert ist? Sie müssen mir helfen! Meine Schwester ist doch erst fünfzehn, um Himmels willen.“
    „Will“, sagte ich ruhig, „ich glaube Ihnen. Aber so einfach ist das nicht.“
    Was nicht einmal gelogen war. Es war wirklich nicht so einfac h – auch wenn es mir anders lieber gewesen wäre. Wenn ich eines hasste, dann Kerle aus der Anderswelt, die hier Mist bauten. Ein Teenagermädchen zu rauben war die Grenzverletzung schlechthin. Wer immer das getan hatte, ich wollte ihn dafür bezahlen lassen. Dafür bluten lassen. Aber ich konnte nicht einfach rüberwechseln und um mich ballern. Wenn ich dabei draufging, hatte keiner von uns dreien etwas davon. Bevor ich etwas unternahm, brauchte ich weitere Informationen.
    „Sie müsse n …
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