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Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Titel: Dark Swan - Mead, R: Dark Swan
Autoren: Richelle Mead
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bedrohlich, sondern einfach nur gereizt, verärgert über die Störung. „ Ich mache einen auf Gangster? Glaubst du denn, ich weiß nicht, wer du bist, Eugenie Markham? Odile Dark Swan bist du. Eine Blutsverräterin. Ein Mischling. Eine Attentäterin. Eine Mörderin.“ Das letzte Wort spie er förmlich aus. „Du bist unter deinesgleichen ebenso allein wie unter meinesgleichen. Ein blutdurstiger Schatten. Du tust alles, Hauptsache, jemand bezahlt anständig dafür. Das macht dich nicht bloß zu einer Söldnerin. Das macht dich zu einer Hure.“
    Ich setzte eine gelangweilte Miene auf. Mit solchen Schimpfworten hatte man mich schon des Öfteren belegt. Allerdings ohne mich dabei mit meinem richtigen Namen anzusprechen, das war ne u – und durchaus beunruhigend. Was ich mir natürlich nicht anmerken ließ.
    „Hast du jetzt genug rumgewinselt? Weil ich mir nämlich nicht end­los anhören kann, wie du Zeit schindest.“
    „Wirst du denn nicht pro Stunde bezahlt?“, fragte er giftig.
    „Ich nehme eine Pauschale.“
    „Oh.“
    Ich verdrehte die Augen und hielt wieder den Zauberstab an den Schuh. Diesmal verwendete ich meinen ganzen Willen darauf, schöpfte dabei Kraft sowohl aus meiner körperlichen Verfassung als auch aus der mich umgebenden Energie. „Schluss jetzt mit den Spielchen. Wenn du freiwillig rauskommst, brauche ich dir nicht wehzutun. Komm raus .“
    Diesem Befehl konnte er nicht standhalten. Der Schuh fing an zu beben, Rauch strömte hervor. Du lieber Gott. Hoffentlich fackelte ich ihn nicht gerade ab. Das würde Montgomery gar nicht gefallen.
    Der Rauch wallte empor und verdichtete sich zu einer großen, dunklen Gestalt, die bestimmt einen halben Meter größer war als ich. Wegen seiner schlauen Sprüche hatte ich eher mit so etwas wie einem vorlauten Weihnachtselfen gerechnet. Stattdessen ähnelte dieser Bursche oben herum einem Muskelprotz, während sein Unterkörper etwas von einem Mini-Zyklon hatte. Der Rauch verfestigte sich zu ledriger grauschwarzer Haut, und bis ich begriff, was ich da vor mir hatte, blieb mir kaum noch Zeit zu reagieren. Ich vertauschte den Zauberstab mit der Pistole und öffnete gleichzeitig die Trommel der Pistole. Der Dämon stürzte sich auf mich, und ich rollte innerhalb der Grenzen des Kreises außerhalb seiner Reichweite.
    Ein Ker. Ein männlicher Ke r – äußerst ungewöhnlich. Ich hatte mit irgendeinem Elfenwesen gerechnet, für das Stahlprojektile erforderlich gewesen wären, oder mit einem Gespenst, bei dem man Schusswaffen völlig vergessen konnte. Keres waren alte Todesdämonen, die ursprünglich in Kanopenkrüg e – in denen die alten Ägypter ihre Toten beisetzte n – eingeschlossen worden waren. Als die Krüge im Laufe der Zeit verfielen, tendierten die Keres dazu, sich neue Behausungen zu suchen. Sie waren in dieser Welt nicht mehr allzu zahlreich, und gleich würde es noch einen weniger geben.
    Er stieß auf mich herab, und ich kerbte ihn ordentlich mit dem Silberathame. Ich führte es mit der rechten Hand, an der ich ein Armband aus Onyx und Obsidian trug. Schon allein diese Steine setzten einem Todesdämon ordentlich zu, auch ohne Messer. Und richtig, er fauchte schmerzerfüllt und zögerte einen Moment. Ich nutzte die Verschnaufpause, um das Magazin mit den Silberprojektilen herauszuholen.
    Ich schaffte es nicht ganz, weil er mit einem dieser massigen Arme nach mir schlug und ich gegen die Umgrenzung des Kreises krachte. Sie mochte vielleicht durchsichtig sein, aber sie fühlte sich an, als wäre sie aus Ziegelsteinen gemauert. Das war der Nachteil, wenn ich einen Geist in einen Kreis sperrte; ich war dann mit eingesperrt. Mein Kopf und die linke Schulter bekamen das meiste ab, und der Schmerz durchschoss mich in kleinen Attacken. Der Ker war anscheinend sehr mit sich zufrieden, wie es bei übertrieben selbstbewussten Bösewichten ja öfter der Fall ist.
    „Du bist so stark, wie sie sagen, aber es war dumm von dir, mich austreiben zu wollen. Du hättest mich besser in Ruhe gelassen.“ Seine Stimme war jetzt tiefer, fast schon heiser.
    Ich schüttelte den Kopf, sowohl zur Verneinung als auch, um die Benommenheit loszuwerden. „Ist doch nicht dein Schuh.“
    Ich konnte dieses gottverdammte Magazin immer noch nicht einschieben. Nicht jetzt, wo er mich jeden Moment erneut angreifen konnte und ich beide Hände voll hatte. Eine der Waffen fallen zu lassen war einfach zu riskant.
    Er griff nach mir, und ich stach erneut zu. Die Wunden waren klein, aber
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